Apple Watch Series 10 im Test: Was kann die Jubiläums-Uhr? (original) (raw)
Apple Watch Series 10 Test: Schlafapnoe erkennen, neues Design
Apple Watch Series 10 im Test: Schmuck und smart die Gesundheit im Blick
Foto: Apple, Coomputer Bild
Mit der Apple Watch 10 bringt Apple ein größeres Display und neue Gesundheitsfunktionen. Wir haben die Uhr getestet und klären, ob es die beste Apple-Uhr ist.
Testfazit
Die Apple Watch 10 ist dünner und hat dafür ein größeres Display bekommen. Die ganz großen Änderungen des Designs, die im Vorfeld beschworen wurden, sind jedoch ausgeblieben. Ohnehin bleibt die Apple Watch die beste Lösung für iPhone-User – der Apple-Kosmos arbeitet sehr gut zusammen. Nett ist, dass Apple einige Funktionen der Ultra-Uhr in die Watch 10 integriert hat. Auch die Schlafapnoe-Funktion erscheint als eine gute Neuerung – gepaart mit der frischen Vitals-App gibt es mehr Informationen zu den eigenen Gesundheitsdaten. Schade: Die Laufzeit bleibt weiterhin bei einem Tag.
Pro
- Misst Herzfrequenz exakt
- Großes und helles Display
- Trägt sich bequem
Kontra
- Nur mit iPhones kompatibel
- Kurze Laufzeit
Vor zehn Jahren startete die erste Apple Watch im Rahmen einer Keynote. Deswegen wurde das diesjährige Modell mit besonderer Spannung erwartet. Denn schließlich hatte Apple auch beim zehnten iPhone einiges anders gemacht als zuvor. Auf der
war es endlich so weit: Apple enthüllte die Apple Watch 10. An Bord sind einige neue Funktionen gepaart mit einem frischen Design. Wir haben die Uhr getestet und klären, ob es die derzeit beste Apple-Uhr ist.
Apple Watch 10 statt Apple Watch X
Zum zehnten Geburtstag verpasst Apple seinen Geräten gern einen neuen Namen. 2017 – zehn Jahre nach der Vorstellung des ersten iPhones – präsentierte Apple das iPhone X. Damit fällt das Gerät etwas aus der Reihe, denn alle anderen Modelle haben arabische Zahlen im Namen. Doch nicht bei der Apple Watch: Hier bleibt es bei der Apple Watch 10.
Neues Design für die Apple Watch
- Display deutlich größer
- Neue Größen: 42 und 46 Millimeter
- Neue Farbe: Jet Black (Diamantschwarz)
Die Leaker hatten für die Apple Watch 2024 große Designänderungen vorhergesagt. Teilweise war sogar von neuen Armbändern mit einem frischen Mechanismus die Rede. Dagegen fallen die tatsächlichen Änderungen weit weniger drastisch aus – wenngleich sie trotzdem beeindruckend sind. Denn die Apple Watch 10 soll das größte Display haben, was jemals eine Apple-Uhr hatte. Damit schlägt sie nach Angaben von Apple sogar die
– das gilt allerdings nur für die größere Version in 46 Millimetern. Das neue OLED-Display ist jetzt weiter gebogen und soll damit die Betrachtung und Bedienung noch angenehmer machen. Außerdem soll das Display um bis zu 40 Prozent heller sein. Im Alltag fällt das jedoch weniger auf. Denn die Helligkeit lässt sich mit dem bloßen Auge nicht von der des Vorgängers unterscheiden. Auch bei der besseren Ablesbarkeit von der Seite ist wichtig zu betonen, dass dies auch bei den früheren Apple Watch-Modellen kein Problem darstellte. Mit
landen zudem neue Watchfaces wie das Flux-Watchface oder das Refelextions-Watchface auf der neuen Uhr.
Die Apple Watch 10 (links) ist mit 46 Millimetern zwar kleiner, aber hat trotzdem ein minimal größeres Display als die Watch Ultra 2 (rechts).
Foto: COMPUTER BILD / Alena Zielinski
Neuigkeiten gibt es auch beim Gehäuse: Mit Jet Black (Diamantschwarz) kommt eine neue Farbe in polished Aluminium exklusiv für Watch 10. Im Kratztest schnitt das Modell leider beim Gehäuse etwas schlechter ab als das Gehäuse der
. Außerdem ersetzt Titanium das bisherige stainless Steel in den Farben Natural, Gold und Grau. Auch neue Armbänder sind darauf angepasst. Doch das ist noch nicht alles: Nach Angaben des Unternehmens handelt es sich um die dünnste Apple Watch, die bisher veröffentlicht wurde – in unseren Messungen war das Gehäuse knapp einen Millimeter dünner als vorher, was wiederum zu einem geringen Gewicht führt. Die neue Bauweise macht unter anderem einen neuen Lautsprecher notwendig, der es erstmals ermöglichen soll, Podcasts & Co. mit der Uhr ohne Kopfhörer anzuhören. Im Test klappte das gut und der Sound des Lautsprechers ist – gemessen an seiner Größe – gut. Weiterhin ist die Apple Watch 10 für bis zu 50 Meter Wassertiefe zertifiziert – Schwimmen und Duschen geht also klar. Mit dem frischen Design kommen zudem neue Größen: Die kleine Version ist jetzt 42 Millimeter groß, während die große Variante auf 46 Millimeter kommt. Die alten Bänder sollen jedoch weiterhin an die neuen Größen passen – und umgekehrt. Der Größenunterschied fällt nur im direkten Vergleich auf.
Im direkten Vergleich ist der Größenunterschied von einem Millimeter sichtbar.
Foto: COMPUTER BILD / Alena Zielinski
Titanium ersetzt stainless Steel und liefert neue Farben.
Foto: Apple
Sportfunktionen der Ultra kommen
- Tiefen-App und Gezeiten-App neu
- Oceanic+ auf nutzbar
- Über 80 Sportmodi an Bord
Bei den diesjährigen iPhones hat Apple einige Funktionen aus früheren Pro-Modellen in die Basis-Modelle übernommen. Das passiert jetzt auch bei der Apple Watch: Denn bisher war die Tiefe-App der Ultra-Uhr vorbehalten. Doch nun kommt die App auch auf die Apple Watch 10. Denn Apple verbaut jetzt einen Sensor für die Tiefenmessung und die Messung der Wassertemperatur in der Uhr. Damit lässt sich jetzt auch mit der normalen Apple Watch die Wassertiefe – etwa beim Schnorcheln – feststellen. Wichtig: Das Ganze funktioniert nur bis zu einer Tiefe von sechs Metern. Selbst wenn die Uhr bis 50 Meter zertifiziert ist, stoppt der Messer bei sechs Metern Tiefe. Praktisch: Sobald die Uhr merkt, dass sie ins Wasser getaucht wird, startet die Tiefenmessung. Im Test funktioniert das gut. Auch die Wassertemperatur kann die Uhr messen. Zudem kommt eine weitere App für Wasserratten auf die Uhr. Apple ermöglicht mit einer Gezeiten-App die Anpassung der Trainings – beispielsweise beim Surfen – an Hoch- und Niedrigwasser. In der Anwendung lassen sich die Daten für diverse Küsten auf der Welt ansehen. Übrigens: Auch Tide-Daten von Flüssen – wie etwa der Elbe – sollen sich dort ansehen lassen. Hier ist jedoch die Benennung der Punkte noch nicht eindeutig. Zudem stellt Apple die Oceanic+-App jetzt auf der Apple Watch 10 bereit – sie war zuvor ebenfalls der Ultra-Uhr vorbehalten. Die App enthält nach Angaben von Apple unter anderem neue Features zum Schnorcheln. Nachteil: Sie bleibt kostenpflichtig.
Sogar in der Wassersäule zeigt die Uhr die Tiefe an.
Foto: COMPUTER BILD / Alena Zielinski
Die Gezeiten-App zeigt aktuelle Daten diverser Küsten an.
Foto: COMPUTER BILD / Alena Zielinski
Abseits dessen bleibt natürlich das bekannte große Angebot der Apple Watch auch in der zehnten Version bestehen. Mittels GPS und Barometer werden die Strecken während des Trainings genau erfasst. Zudem ist eine automatische Trainingserkennung an Bord, die sich zuverlässig meldet. Auch die automatische Pausenerkennung überzeugt. Darüber hinaus lässt sich auch die Apple Watch 10 mit bestimmten Fitnessgeräten koppeln. Weiterhin nicht an Bord ist ein Wiederholungszähler – etwa fürs Seilspringen. Während des Schwimmens schaltet die Uhr in den Wassersperrmodus, der versehentliche Berührungen auf dem Display verhindern soll. Das Deaktivieren gelingt leicht über einen längeren Druck auf die Krone. Das in den Lautsprecher eingedrungene Wasser wird dann zudem rausgedrückt. Wer noch mehr individuelle Trainings oder Anleitungen möchte, kann auf Fitness+ zurückgreifen. Drei Monate lässt sich der Dienst nach dem Kauf der Uhr kostenlos ausprobieren.
Die Fitness-App auf dem iPhone bereitet die Daten der Apple Watch auf.
Foto: COMPUTER BILD / Alena Zielinski
Gesundheitsfunktionen weiter ausgebaut
- Neue App für Vitalwerte
- Schlafapnoe-Erkennung
- Herzfrequenzmessung genau
Mit watchOS 11 landen einige neue Gesundheitsfunktionen und Apps auf der Uhr. Dazu gehört auch die Vitals-App. Sie zeigt wichtige Vitalwerte an und macht auf Abweichungen aufmerksam. Im Test zeigte sich, dass die Auswertung sehr ausführlich ist. Doch damit ist bei Apple dieses Jahr im Hinblick auf die Gesundheitsfunktionen noch nicht Schluss: Die Schlafapnoe-Erkennung kommt auf die Apple Watch 10. Die Überwachung des Atemmusters soll Rückschlüsse auf Schlafapnoe ermöglichen. Hierbei handelt es sich um ein Frühwarnsystem – an dieser Stelle baut Apple auf bestehenden Funktionen auf. Denn als Basis werden unter anderem die Schlafdaten genutzt. Alle 30 Tage wertet die Uhr die erfassten Daten aus und warnt, wenn es Auffälligkeiten gibt. Gut: Diese Funktion kommt auch für die
und
. Nach Angaben von Apple soll es schon bald eine Zertifizierung durch die FDA und andere Gesundheitsorganisationen geben, die die Analysefähigkeit bestätigen soll.
Die Schlafapnoe-Erkennung ist eine der großen Neuerungen.
Foto: Apple
So sieht die Auswertung ohne diagnostizierte Schlafapnoe aus.
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Neu im Schlafbereich ist zudem, dass die Uhr nun dank watchOS 11 automatisch den Schlaf erkennt. Zuvor mussten Nutzende erst die Schlaferkennung in der Health-App konfigurieren. Im Test zeigte sich die Schlaferkennung weiterhin genau: Die Schlafzeit wurde erkannt, und auch kleinere Wachphasen registrierte die Uhr. Morgens gibt es die Analyse auf der Uhr und in der Health-App. In Deutschland weiterhin an Bord ist die Blutsauerstoffmessung – der Patentstreit von Apple in den USA hat hierzulande keine Auswirkungen. Darüber hinaus verfügt die Uhr über ein EKG und die Temperaturmessung. Die Apple Watch warnt auch, wenn die gemessene Herzfrequenz zu hoch oder zu niedrig ist. Positiv: Im Test zeigte sich, dass die Messung auch bei starker Bewegung der Arme korrekt erfasst wird. Auch die Verlaufskurve wich nicht von der des Referenzgerätes ab.
In Deutschland ist die Messung des Blutsauerstoffs weiterhin möglich.
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Die Analyse der Vitalzeichen in der Health-App ist ausführlich.
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Minimale Änderungen beim Chip
Der S9-Chip war eines der aufregendsten Highlights bei der Apple Watch 9 und der Ultra 2. Der S10 bietet dieselben Funktionen wie der S9, bringt aber noch mal mehr Dampf unter der Haube. Dadurch sollen viele Funktionen, etwa das Ausfiltern von Hintergrundgeräuschen bei Telefonaten, noch leistungsfähiger werden. Natürlich ist auch der Doppeltipp wieder mit an Bord. Im Test zeigte sich die Apple Watch 10 etwas reaktionsfreudiger als die Vorgängerin. Die Uhr verfügt über 64 Gigabyte internen Speicher etwa für Apps und Musik.
Das alles bietet die Apple Watch 10.
Foto: Apple
Übersetzung und weitere smarte Funktionen
- Diverse Apps verfügbar
- Neue Übersetzungs-App auf der Uhr
- Celluar-Version mit eSIM teils eigenständig
Im Hinblick auf die App-Auswahl für die Smartwatches liefern sich Samsung, Google und Apple einen dichten Kampf. Denn der Google Play Store und der App Store von Apple sind randvoll mit diversen Anwendungen. Inzwischen hat es sogar YouTube Music auf die Apple Watch geschafft. Hier gilt jedoch wie bei allen anderen Musikstreamingdiensten: Ohne das Premium-Abo des jeweiligen Dienstes steht nicht die komplette Funktionsbandbreite zur Verfügung. Abseits dessen lässt sich auf der Uhr nahezu alles installieren: Spiele, Navigations-Apps, Sportanwendungen oder Reise-Apps sind nur eine kleine Auswahl. Auch das Beantworten von Nachrichten ist auf der Apple Watch möglich. Nachteil gegenüber den Uhren mit WearOS: Es gibt weiterhin keine App für WhatsApp auf der Apple Watch.
Eine große Auswahl im Bereich Musikstreaming gehört zum Aufgebot der Apple Watch 10.
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Wer sich für die Celluar-Version der Uhr entscheidet, kann mit der passenden eSIM sogar eigenständig von iPhone ins Netz gehen. Zudem macht die NFC-Schnittstelle das Zahlen mit Apple Pay möglich – in der neu designten Wallet lassen sich beispielsweise auch Konzertkarten oder Flugtickets hinterlegen.
Frisch dazugekommen ist die Möglichkeit der Übersetzung auf der Uhr. Einfach die Ausgangssprache und die Zielsprache einstellen – mit einem Klick auf das Mikro-Symbol geht es los. Im Test mussten wir allerdings feststellen, dass die Uhr nicht immer auf das Eingesprochene reagierte. Wichtig ist, dass die Person langsam und deutlich spricht, damit der Satz erkannt wird. Abseits dieser Hürde dürfte die Funktion jedoch im Urlaub sehr praktisch sein, wenn nicht beide Personen die gleiche Sprache sprechen.
Die Übersetzungs-App ist eine nette Ergänzung auf der Uhr.
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Noch schnellere Ladezeit?
- Ladekabel liegt bei
- Laufzeit: ein Tag
- Display beeinträchtigt nicht die Laufzeit
Wie bereits oben beschrieben hat sich bei der Apple Watch 10 auch einiges am Design getan. De Rückseite besteht jetzt auch aus Aluminium. Nach Angaben von Apple sorgt das für eine schnellere Ladezeit. Innerhalb von 30 Minuten soll der Akku zu 80 Prozent gefüllt sein. Das passende Ladekabel mit dem bekannten Pad liegt bei. Nötig ist dann nur noch der passende Netzstecker mit USB-C-Anschluss. Leider hat sich an der Akkulaufzeit nichts geändert: Auch die Apple Watch 10 kommt nicht über einen Tag hinaus – der Akku hält hier minimal länger durch.
Apple Watch 10: Preis und Verfügbarkeit
Auf der Keynote am 9. September 2024 hat Apple die neue Uhr enthüllt. Seit dem 20. September 2024 liegt die neue Uhr in den Technikmärkten und Apple-Stores. Los geht es ab 449 Euro für die Aluminium-Version in 42 Millimeter. Wer die Titanium-Version mit 42 Millimeter haben möchte, muss mindestens 799 Euro hinblättern. Die Version in 46 Millimeter startet bei 479 Euro (Aluminium) beziehungsweise 849 Euro (Titanium). Im November 2024 ist der Preis schon etwas gesunken: Los geht es jetzt ab 426 Euro.
Apple
- Misst Herzfrequenz exakt
- Großes und helles Display
- Nur mit iPhones kompatibel
- Kurze Laufzeit
Apple Watch 10: Fazit des Tests
Die Apple Watch 10 ist dünner und hat dafür ein größeres Display bekommen. Die ganz großen Änderungen des Designs, die im Vorfeld beschworen wurden, sind jedoch ausgeblieben. Ohnehin bleibt die Apple Watch die beste Lösung für iPhone-User – der Apple-Kosmos arbeitet sehr gut zusammen. Nett ist, dass Apple einige Funktionen der Ultra-Uhr in die Watch 10 integriert hat. Auch die Schlafapnoe-Funktion erscheint als eine gute Neuerung – gepaart mit der frischen Vitals-App gibt es mehr Informationen zu den eigenen Gesundheitsdaten. Schade: Die Laufzeit bleibt weiterhin bei einem Tag.