Luftsturmregiment 40 (Bestand) - Deutsche Digitale Bibliothek (original) (raw)
Geschichte des Bestandsbildners: Vorgesetzte Dienststelle: Kommando der Landstreitkräfte
Das Luftsturmregiment-40 (LStR-40) wurde zum 01. März 1960 auf Befehl Nr. 61/59 des Ministers für Nationale Verteidigung als Mot.-Schützenbataillon-5 (MSB-5) im Standort Prora aufgestellt und dem Chef des Militärbezirks V (MB V) unterstellt.
Am 01. Febr. 1962 erfolgte auf Befehl Nr. 01/62 des Ministers für Nationale Verteidigung die Umbenennung des MSB-5 in Fallschirmjägerbataillon-5 (FJB-5).
Entsprechend dem Befehl Nr. 138/69 des Ministers für Nationale Verteidigung wurde mit Wirkung vom 01. Dez. 1969 das FJB-5 aus dem Unterstellungsverhältnis des Chefs des MB V herausgelöst und dem Chef der Verwaltung Ausbildung des Ministeriums für Nationale Verteidigung führungsmäßig unterstellt. Die wirtschaftliche Unterstellung blieb beim Versorgungsbereich des MB V, der damit die Planung und Organisation der Mobilmachung weiterhin zu gewährleisten hatte. Gleichzeitig mit der Umunterstellung erfolgte die Umbenennung in FJB-2.
Mit der Bildung des Kommandos der Landstreitkräfte, gemäß Befehl Nr. 127/72 des Ministers für Nationale Verteidigung, wurde das FJB-2 mit Wirkung vom 09. Nov. 1972 vom Chef der Landstreitkräfte an den Stellvertreter des Chefs der Landstreitkräfte und Chef Ausbildung übergeben. Damit verbunden war eine Umbenennung in Fallschirmjägerbataillon-40 (FJB-40). Die wirtschaftliche Unterstellung blieb weiterhin im Versorgungsbereich des MB V.
Mit Wirkung vom 01. Dez. 1986 erfolgte eine weitere Umbenennung des Truppenteils in Luftsturmregiment-40. Die Grundlage bildeten der Befehl Nr. 96/86 des Ministers für Nationale Verteigung und die Anordnung Nr. 30/86 des Chefs der Landstreitkräfte. Das Unterstellungsverhältnis änderte sich nicht.
Der Standort des Truppenteils blieb bis Anfang 1982 Prora, ab März 1982 zog das Bataillon in den Standort Lehnin um.
Am 28. Febr. 1963 wurde dem FJB-5 aus der Hand des Chefs des MB V, Generalmajor Bleck, die Truppenfahne übergeben.
Das Bataillon erhielt am 23. Sept. 1969 den Namen "Willi Sänger".
Am 03. Okt. 1090 wurde das Regiment an das Heereskommando Ost der Bundeswehr übergeben und bis zum Ende 1991 vollständig aufgelöst.
Die Fallschirmjägertruppen bildeten den Kern der Luftlandetruppen. Sie waren speziell für das Absetzen mit Fallschirmen ausgerüstet und ausgebildet, konnten aber auch am Boden des Landeortes abgesetzt werden. Ihr Einsatz sollte vorwiegend bei operativen und strategischen Luftlandungen erfolgen.
Stellvertreter für Politische Arbeit Luftsturmregiment-40 DVP 9-1:
Die Politorgane waren dem jeweils höheren Politorgan rechenschaftspflichtig. Die Leiter der Politabteilungen als Parteifunktionäre hatten den Chef der Politischen Verwaltung der Landstreitkräfte als Vorgesetzten. Als Stellvertreter der Kommandeure ihrer Dienststellen waren sie diesen ebenfalls unterstellt. Daraus folgte, dass sie sowohl militärische Funktionen ausübten und gleichzeitig leitende Funktionäre der SED in ihrer Dienststelle waren.
Im folgenden werden die Politorgane der dem Kommando der Landstreitkräfte nachgeordneten Dienststellen beschrieben: DVP 9-1 Politorgan des Fallschirmjägerbataillons 40 DVP 9-2 Politabteilung der Offiziershochschule der Landstreitkräfte "Ernst Thälmann" DVP 9-3 Politabteilung der Militärtechnischen Schule "Erich Habersaath" DVP 9-4 Politabteilung der Offiziershochschule "Otto Winzer"
Inhaltliche Charakterisierung: Überlieferung:
· Militärische Bestimmungen:
· - Anordnungen des Kommandeurs zur Auswertung der Ausbildungsjahre, Gefechtsbereitschaft, Fallschirmsprunglehrgänge
· (1972 - 1975)
· - Befehle des Kommandeurs über die Gefechtsbereitschaft, Fallschirmsprunglehrgänge, Gefechtsausbildung, Kaderveränderungen,
· Belobigungen, Bestrafungen (1968 - 1981)
· Leitung und Planung:
· - Auskunftsberichte des Kommandeurs (1980 - 1983)
· - Funktionsverteilungspläne (1974 - 1979)
· - Protokolle der Dienstbesprechungen (1978 - 1981)
· - Berichte von Kontrollen (1981 - 1984)
· - Auswertung des sozialistischen Wettbewerbs (1983 -1984)
· - Planung der politischen und Gefechtsausbildung (1978 - 1987)
· - Aufgabenstellung und Entschlüsse des Kommandeurs für die Ausbildungsjahre (1975 - 1985)
· Finanzwirtschaft:
· - Planung und Berichterstattung der finanzökonomischen Arbeit (1970 - 1984)
· Politische Arbeit:
- Monatsinformationsberichte der Politabteilung des Fallschirmjägerbataillons-40
(1979 - 1983)
-Analysen der Wirksamkeit der politischen Arbeit (1977-1983)
· Organisation des Dienstes in der Truppe:
- Übergabe-/Übernahmeprotokolle der Dienstgeschäfte, Umunterstellungen (1962 - 1985)
· Militärwissenschaftliche Arbeit:
· - Chroniken der Ausbildungsjahre (1960 - 1990);
· Organisation und Planung:
· personelle Stärkemeldungen (1975 - 1986)
· Operative Fragen:
· Mobilmachungs- und Gefechtsbereitschaft (1971 - 1985)
· Aus- und Weiterbildung:
Auswertung der Ausbildungsjahre durch den Kommandeur (1963 - 1978)
- Auswertung von Übungen (1973 - 1984)
Stellvertreter für Politische Arbeit Luftsturmregiment-40 DVP 9-1:
Die Bestände sind sehr lückenhaft. Nur die Politabteilung der Offiziershochschule der Landstreitkräfte ist mit 69 AE überliefert: Sekretariatsvorlagen 1976 - 1979; Delegiertenkonferenzen der SED 1964 - 1979; Parteiaktiv 1964 - 1978; Parteikontrollkommission 1970 - 1979 Jugendarbeit 1967 - 1985. Die Militärtechnische Schule hat nur 10 AE abgeliefert, darunter die Delegiertenkonferenzen der SED von 1974 - 1979. Dem Bestand sind 2 AE der Politabteilung des Raketenausbildungszentrum 40 beigefügt. Von den Politorganen des Fallschirmjägerbataillons 40 ( zuletzt Luftsturmregiment 40) sind 3 AE und von der Offiziershoschule "Otto Winzer" nur 1 AE vorhanden.
Erschließungszustand: Datenbank, Findbuch, Online-Findbuch
Vorarchivische Ordnung: Das Verwaltungsarchiv der Landstreitkräfte in Geltow war für die Unterlagen der unmittelbar unterstellte Truppenteile und Einheiten des Kommandos der Landstreitkräfte zuständig.
Die Aktenbildung erfolgte bereits bei den Registraturbildnern auf der Grundlage des Einheitsaktenplanes, K 010/3/001, der für alle Dienststellen der Nationalen Volksarmee verbindlich war. Für die Übergabe des Schriftgutes an das Verwaltungsarchiv galten die
militärischen Bestimmungen über das Militärarchivwesen sowie die Bestimmungen über Wachsamkeit und Geheimhaltung. Der Einheitsaktenplan legte gleichzeitig auch die Aufbewahrungsfristen der Schriftstücke fest.
Bei der Übernahme der Akten in das Verwaltungsarchiv erhielten diese eine Archivsignatur VA-10-..., wurden bewertet, verzeichnet und numerisch fortlaufend im Magazin eingelagert. Es wurde eine Findkartei angefertigt.
Im Militärarchiv der DDR erhielten die Akten die Signatur VA-10/... und es erfolgte eine tiefere Verzeichnung. Im Ergebnis entstanden verschiedene Findhilfsmittel.
Die Zusammenführung der Teilbestände vom Militärarchiv der DDR und dem Verwaltungsarchiv der Landstreitkräfte im Bundesarchiv-Militärarchiv machte eine Neuordnung der Bestände notwendig. Im Zeitraum von April bis Juli 1997 wurde der Teil "Unmittelbar unterstellte Truppenteile und Einheiten des Kommando der Landstreitkräfte" neu bewertet, verzeichnet und umsigniert. Die Akten des Luftsturmregiments-40 sind jetzt unter der Signatur DVH 8-2/... im BA-MA eingelagert.
Stellvertreter für Politische Arbeit Luftsturmregiment-40 DVP 9-1:
Die Akten sind im Verwaltungsarchiv der Landstreitkräfte registriert und von dort an das Militärarchiv Potsdam übergeben worden. Von dort gelangten sie in das Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg Bis zum Jahr 1976 wurden die Akten verzeichnet. Eine endgültige Bearbeitung steht noch aus. Die Unterlagen tragen noch die Potsdam-Signatur VA-P-10/ bzw. die Signatur des Verwaltungsarchivs VA-10-P...
Zitierweise: BArch DVH 8-2/...