„Columbo“-Schauspieler: Peter Falk gestorben (original) (raw)
Die Rolle als scheinbar schusseliger Polizeidetektiv Columbo war Peter Falk auf den Leib geschrieben. Ein weltweites Fernsehpublikum lernte ihn in den Siebziger Jahren in dieser Rolle lieben. Für Falk, der vor dieser Fernsehserie in den Sechziger Jahren Oscar-Nominierungen für seine Mitwirkung in Kinofilmen erhielt, war sie Fluch und Segen zugleich. Am Donnerstagabend starb er nach Angaben der Familie in Beverly Hills.
Denn Falk war fortan auf das Image des schnoddrigen Columbo im zerknautschten Trenchcoat festgelegt. Im Fernsehfilm „Mord nach Rezept“ spielte er erstmals den „Lieutenant Columbo“, der in der deutschen Fassung dann zum Inspektor wurde. 1970 kam ein Pilotfilm, für die Serie stand er von 1971 bis 1977 vor der Kamera. Die Staffeln waren drei Jahrzehnte ein Renner in der Hauptsendezeit in 26 Ländern. Ihr Kultstatus veranlassten den amerikanischen Fernsehsender ABC 1989, Falk zweimal im Jahr ein zweistündiges „Columbo“-Special anzubieten. Die Filme liefen dann bis ins 21. Jahrhundert.
Den Trenchcoat brachte Falk aus seinem Privatbestand mit zu den Dreharbeiten. Irgendwann war er so zerschlissen, dass er doch ersetzt werden musste. Über „Columbo“ - der Detektiv hatte nie einen Vornamen - sagte er einmal: „Er tut einem leid. Er scheint nichts zu sehen, aber er sieht alles. Unter seiner Zerzaustheit arbeitet ein scharfer Verstand.“
„Columbo“-SchauspielerPeter Falk gestorben
Selbstdarstellung in „Der Himmel über Berlin“
Columbo ermittelte an der Zigarre kauend und machte den Satz legendär: „Ich hätte da noch eine Frage.“ In knapp 70 Folgen machte Falk Columbo zu einer Ikone unter den Polizeirollen. Als Sohn jüdischer Einwanderer aus Tschechien und Ungarn am 16. September 1927 in New York geboren, verlor Falk bereits als Dreijähriger wegen eines Tumors sein rechtes Auge, das durch ein Glasauge ersetzt wurde - sein Markenzeichen.
Bevor er 1955 zur Schauspielerei kam, war er Koch bei der Marine, zeitweise Chef einer Rockerbande, er studierte Politikwissenschaften und Verwaltungslehre, bewarb sich erfolglos bei der CIA und arbeitete bei der Finanzbehörde. Nach Schauspielunterricht und Bühnenengagements wirkte er ab 1958 in ersten Nebenrollen, etwa als Kleinkrimineller, beim Spielfilm mit. Jeweils für einen Oscar nominiert wurde er für seine Leistungen in „Unterwelt“ (1960) und Frank Capras letztem Kinofilm „Die unteren Zehntausend“ (1961) Glänzende Kritiken gab es unter anderem auch für seine Selbstdarstellung in Wim Wenders Film „Der Himmel über Berlin“ (1987).
Ende 2008 wurde bekannt, dass Falk an der Alzheimer-Krankheit litt.