Hugh Laurie, ehemaliger Blue beim Boat Race in London (original) (raw)

Chapeau: Der Engländer Hugh Laurie ist schon ein irrer Typ. Man muss sich nur einmal die Szene auf Youtube anschauen, in der er „Baba O’Riley“ von The Who in ein imaginäres Keyboard hämmert, dann weiß man: Laurie ist cool. Der Darsteller des zynischen Diagnose-Genies in der Fernsehserie Dr. House hat unglaublich viele Talente. Laurie singt und spielt Klavier und Gitarre. Geschäftssinn hat er auch: Als House war er einer der höchstbezahlten Serienschauspieler im Fernsehen. Laurie hat auch einen – wenn auch etwas zweifelhaften – Roman mit dem Titel „Bockmist“ veröffentlicht.

Und er ist zu allem anderen auch noch ein Blue. Was das sein soll? Mit Lauries irritierend blauen Augen hat es nichts zu tun. Ein Blue ist ein Ruderer, der am Boat Race zwischen den Universitäten Oxford und Cambridge teilgenommen hat. Am Ostersonntag steigt bereits das 162. Duell auf der Londoner Themse. Laurie war schon 1980 dabei, für Cambridge, wo er einen Abschluss in Anthropologie machte. Gott sei Dank hat Lauries Achter damals gegen Oxford verloren. Sonst könnten wir ihn nicht mehr ertragen und bekämen den Blues.

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Blauer Anker

Attaque: Heute blau – und morgen blau – und übermorgen wieder... Was das mit dem Boat Race zu tun hat? Mehr, als man auf den ersten Blick glauben mag. Obwohl die Uni-Ruderer ein karges Leben führen. Weil sie ihr Studium nicht vernachlässigen dürfen, trainieren sie morgens im Dunkeln. Dass sogar das abendliche Bierchen im Pub gestrichen ist, weckt bei einigen Trocken-Ruderern das Mitleid aber immer so heftig, dass sie schrecklichen Durst kriegen. Darum geben sie sich ganz besondere Mühe, einen Ausgleich zu schaffen.

Das ausgeklügelte Pub-Angebot am Ufer der 6,8 Kilometer langen Strecke von Putney nach Mortlake ist ihnen dabei behilflich. Unter „where to watch“ liest man in britischen Medien vom „Duke’s Head“ am Start, dem „Crabtree“ nach anderthalb Meilen, dem „Blue Anchor“ in Hammersmith und von „The Ship“ an der Ziellinie, wo man am Ende feiern oder seinen Kummer ertränken soll. Ein Tipp: Wer in der Kneipe zu sehr an seinem Pint hängt, um rauszugehen, wenn die Boote kommen, kann das Rennen auf bereitgestellten Bildschirmen verfolgen. Eins ist also jetzt schon klar: Es wird wieder ein hartes Rennen.