Bücher zum Verschenken an Weihnachten: Geschenke für Freunde und Verwandte (original) (raw)

Die guten Seiten des Jahres

AARON LEITHÄUSER (Fotos)

15. Dezember 2023 · Sie haben schon so viele Bücher? Aber diese noch nicht. Und Ihre Freunde und Verwandten auch nicht. Unsere Redakteure haben ein gutes Dutzend Geschenkbücher ausgewählt – die sie selbst noch nicht hatten.

Bis heute steht der Name Eames für innovative Möbel und Accessoires, für Designklassiker, die Trends überdauern und Wohnungen schmücken. Die besondere Beziehung zwischen dem amerikanischen Designerpaar Charles und Ray Eames zu Vitra wird nun in einem Buch verewigt und stellt Entwürfe vor, die seit den Fünfzigerjahren von Vitra produziert werden. Das Unternehmen ist der einzige autorisierte Hersteller von Eames-Möbeln in Europa und im Nahen Osten. (joch.)
„Eames & Vitra“, Vitra, 196 S., 39 Euro

Sieben Jahre nach ihrem Tod würdigt dieses Buch die immer noch wichtigste Frau der Architektur. Der Titel des erschöpfenden Bands bündelt ihr Lebenswerk und ist deshalb Pflichtlektüre für alle angehenden Architekten. Wer sich durch den einführenden Teil gearbeitet hat, wird ihre Arbeiten besser verstehen – und vor allem erkennen, dass ihre Spuren bis heute überall auf der Welt sichtbar sind. (jwi.)
„Zaha Hadid. Complete Works 1979-Today“, Taschen, 492 S., 25 Euro

Warum kompliziert, wenn es einfach geht? Dieses Argument hat das Einkaufen revolutioniert, weg vom Laden, hin zum Webshop. Kompliziert kann aber auch erlebnisreich bedeuten. Das zeigt dieses Buch. Vom Mini-Buchladen bis zum berühmten Maßschneider finden sich viele Argumente für die Stadt. Das beste ist womöglich: Ob im Blumenladen Bramble & Moss oder im Puppengeschäft Puppet Planet – man wird mit anderen ins Gespräch kommen. Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach. (jwi.)
„London Shopfronts – Die schönsten Läden in London“, Prestel, 176 S., 26 Euro

Sieben Leben habe er eigentlich gelebt, sagt Reinhold Messner gerne. In seinem Fall ist das wohl noch untertrieben. Hier kommen gleich mehrere Lebensrollen zusammen: Bergsteiger, Geschichtenerzähler, Sammler, Museumsgründer. In 33 legendären Erinnerungsstücken lässt Messner die Faszination des Alpinismus lebendig werden. Es sind kurze Touren durch Historie, Religion, Philosophie, durch die Lehren eines Lebens in und mit den Bergen. Und niemandem folgt man dabei so gerne wie dem Mann mit den sieben Leben. (nle.)
Reinhold Messner: „Pickel, Seil & Mauerhaken“, Bergwelten, 192 S., 22 Euro

Kein Beatle dürfte die Beatles mehr geliebt haben als Paul McCartney. Mit dem Lennon-Fragment „Now and Then“, das er vollendete, hat er uns nicht nur einen allerletzten Beatles-Song geschenkt. In diesem Jahr kam auch sein Fotoband über die Reisen heraus. 275 Fotos aus dem Innersten der Beatlemania der Jahre 1963 und 1964: Kein Beatle dürfte die Beatles-Fans mehr geliebt haben als Paul McCartney. (jöt)
Paul McCartney: „1964 – Augen des Sturms. Fotografien und Betrachtungen“, C. H. Beck, 335 S., 49,90 Euro

Im Sommer 2022 war „die beste Band der Welt“ auf einer besonderen Tournee: quer durch Berlin und nur durch Berlin, vom intimen Auftritt im „Schokoladen“ mit 120 Zuschauern bis zum Großkonzert auf dem Tempelhofer Feld vor 60.000. Wer das verpasst hat, kann sich jetzt mit dem Fotoband zur Tour trösten. Also nicht grämen: Mit den Bildern des Fotografen Jörg Steinmetz ist man noch näher dran als die Fans in der ersten Reihe. (jamu.)
„Die Ärzte: Nackt im Wind. Berlin Tour MMXXII“, Prestel, 200 S., 49 Euro

Design hat das Potential, einen grundlegenden Beitrag zur Entwicklung einer freiheitlichen und emanzipierten Gesellschaft zu leisten. Ja, es muss dieses Potential sogar ausschöpfen – dessen war sich Otl Aicher sicher. Denn es sollte den Alltag der Menschen verbessern, statt rein ästhetischen Zwecken zu dienen. Dieses Buch macht es deutlich. Auch deshalb zählt Aicher zu den einflussreichsten Gestaltern des 20. Jahrhunderts. (joch.)
Hans G. Conrad: „Aicher in Ulm“, Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, 304 S., 78 Euro

Simon „Woody“ Wood, Gründer des Magazins „Sneaker Freaker“, gibt Einblicke in die spektakulärsten Sammlungen von, na ja, Turnschuhen. Dieser Band präsentiert nicht nur heilige Schuhschränke und Sammlerstücke von Sneakerheads, sondern gibt auch gute Tipps: wie man Sneaker fotografiert, lagert, versichert, reinigt und Fälschungen erkennt. Die Expertise ist unbezahlbar. Denn Sneakersammeln ist eine Kunst für sich. (aylg.)
Simon Wood: „Sneaker Freaker. World’s Greatest Sneaker Collectors“, Taschen, 752 S., 50 Euro

War früher wirklich alles besser? Stefan Sagmeister wollte es genauer wissen und recherchierte. Das Ergebnis ist ein Buch, in dem der Grafikdesigner anhand künstlerisch präsentierter Datenvisualisierungen Mut machen will – und zeigt, dass es vielleicht doch nicht so schlecht um unsere Welt bestellt ist. Und was könnte es Schöneres geben, als den allgegenwärtigen Weltschmerz unter dem Weihnachtsbaum mal infrage zu stellen? (joch.)
Stefan Sagmeister: „Heute ist besser“, Verlag Hermann Schmidt, 264 S., 35 Euro

Warum produziert ein Jeanshersteller aus Hamburg ein Kochbuch? Die Geschichte von Closed begann in einer kleinen Manufaktur an der Adriaküste, und auch heute noch kommen die Jeans aus Italien. Autor Dennis Braatz porträtiert die vielen Menschen, die an der Produktion mitarbeiten, ihre Küche, ihre Gastfreundschaft – oder einfach: la dolce vita. Denn das weiß man in Italien mindestens so gut wie in Eppendorf: Wer miteinander arbeiten will, muss miteinander essen können. (jamu.)
„Cucina Closed – Ein Kochbuch mit den Familienrezepten unserer italienischen Produktionspartner“, Gestalten, 256 S., 40 Euro

Ein Mensch, ein Band und darunter nichts als Hunderte Meter Luft: Slackliner vollführen oft grenzwertige Gratwanderungen. Wie es sich anfühlt, wenn die Welt auf ein zweieinhalb Zentimeter breites Band zusammenschrumpft, das erzählt dieser Profiathlet . Es geht dabei um Balance, Konzentration, Intensität, um äußere und innere Abgründe. Der Eindruck eines abgehobenen Ego-Trips täuscht trotzdem: Nichts, schreibt Kühne, habe ihn so vorangebracht wie das Lernen von und der Wettkampf mit anderen. (nle.)
Friedi Kühne: „Über dem Abgrund“, Conbook, 256 S., 16,95 Euro

Millionenfach berührt, millionenfach ist nichts passiert. Selten werden die vielen Türklinken, die wir im Alltag drücken, aufmerksam begutachtet. Mit einem üppigen Bildband will Herausgeberin Barbara Glasner das ändern. Die Fotos von historischen und zeitgenössischen Griffen öffnen Türen zu ganz verschiedenen Teilen der Welt. Jahrelang sammelte die Design- und Architekturexpertin Aufnahmen dieses handlichen Alltagsobjekts, mehr als 100 Beiträge von weiteren Künstlern runden das Buch ab. (joch.)
„Most Touched: Über 1000 Türgriffe aus aller Welt“, Verlag form, 1104 S., 49,90 Euro

Der Meister der Gediegenheit macht sich mit diesem Schwergewicht selbst ein Geschenk. Seine Home-Kollektion, seit vier Jahrzehnten auf dem Markt, ist ein milliardenschweres und stilbildendes Projekt. Das Modehaus ist ein Lifestyle-Konzern, der nicht nur Polo-Shirts verkauft, sondern auch Möbel, Wäsche und Kaffee. Dieser Bildband zeichnet den Weg nun Bild für Bild nach – und eröffnet einen Blick in die entspannt luxuriösen Anwesen des Designers in Montauk, New York, Jamaica, Colorado und Bedford. Seine Frau Ricky (siehe Bild) ist meist auch dabei. (fib.)
Ralph Lauren: „A Way of Living“, Rizzoli, 544 S., 79,99 Euro