Der Schwierige (original) (raw)

Der Erste Weltkrieg veränderte fast alles an Österreichs Selbstverständnis, was eine Welle von Umstellungen ebenso mit sich brachte wie ein geradezu religiöses Rückbesinnen auf das, was man verloren zu haben glaubte. Dieser Umstand begünstigte die (Re-)Konstruktion einer Vergangenheit in einer Form, wie diese nie existiert hatte. An der Schwelle dieser Zeitenwende steht Hofmannsthals Bühnenfigur des »Schwierigen« in der Person des Grafen Hans Karl Bühl. (gk)

»Wenn ich das Gesellschaftslustspiel fertig habe, an dem ich immer noch im Einzelnen herumbessere, so freue ich mich recht sehr, es Ihnen, sei es Ihnen allein oder mit noch ein paar Menschen zu lesen«, schrieb Hofmannsthal 1920 an Arthur Schnitzler. »Vielleicht hätte ich die Gesellschaft, die es darstellt, die österreichische aristokratische Gesellschaft, nie mit so viel Liebe in ihrem Charme und ihrer Qualität darstellen können als in dem historischen Augenblick, wo sie, die bis vor kurzem eine Gegebenheit, ja eine Macht war, sich leise und geisterhaft ins Nichts auflöst, wie ein übriggebliebenes Nebelwölkchen am Morgen.«