Ziel erreicht, wenn auch auf Umwegen [hikr.org] (original) (raw)

Mein Ziel dieses Jahres ist, bis im Herbst auf dem Sigriswiler Rothorn zu stehen! Die Worte von Domino, kurz nach der Knieoperation im Mai. Die Erreichung dieses Zieles ist heute unser Plan.

Wir starten beim Skilift Wilerallmi und gehen zügig los. Beim Bauernhaus Punkt 1205 gabelt sich der Wanderweg, Richtung Süden steht Justistal, nach Osten Rothorn. Domino strebt schnurstracks in Richtung Süden. Da sie erst letzten Herbst in desem Gebiet unterwegs war, gehe ich davon aus, dass sie weiss, wo es lang geht, und folge ihr ohne Einwand. Erst als wir den Einstieg der oberen Ralligstöcke erreichen, kommen Zweifel über die Richtigkeit unseres Weges auf, aber zurück ist keine Option, also weiter in Richtung Justistal.

Wir umrunden die Schwandflue und folgen dem Weg bis Brunnmaad. Dort zweigt ein Fahrweg ab, und ich komme auf die Idee, dem zu folgen, da er ja nach Oben führt, also in die Richtung welche wir möchten. Gesagt getan, wir erreichen nach Sichtung eines Hirsches die Alp bei Punkt1406, wo der Weg am Waldsaum endet. Es hat immer noch Pfadspuren, also weiter das Tüüchelwengli hoch.

Irgendwann sind wir im steilen Gras so hoch, dass zurück kaum mehr eine Option ist, und somit gibt es nur noch eine Richtung - obsi. Mit etwas Glück oder Können, je nach Ansicht, finden wir den Durchschlupf durch die Bärglischwand, und treffen etwas westlich von Punkt 1815 wieder auf den Wanderweg vom Unterbärgli her.

Easy, was jetzt noch folgt, nach diesem Aufstieg, und eine halbe Stunde später haben wir das Ziel erreicht. Einfach nur wunderbar, was wir sehen dürfen. Die Gipfelrast dauert, nicht zuletzt wegen der Dohlen, etwas länger. Das spielt keine Rolle, wir sind stolz auf unsere Leistung.

Zurück geht es nun über den markierten Weg, da die Spitzi Flue noch eines Besuches harrt. Nach dem wir den Einstieg gefunden haben (...), geht es über die plattigen Felsen hoch. In der Hälfte ist für mich heute fertig, da ich nicht topfit bin und mein Bein nicht so will, wie ich. Domino geht bis auf den Gipfel.

Was nun folgt, geht nun gar nicht in meinen Kopf. Ewig lang geht es nun den Wanderweg runter, gefühlt sicher 500 Höhenmeter mehr Abstieg, als unser unfreiwilliger, knackiger Zustieg, wo wir auf 200 Meter Weg fast 160 Höhenmeter zurückgelegt haben, obwohl die Logik etwas ganz anderes sagt. Was interessiert mich die Logik?

Wunderbare Tour bei tollstem Wanderwetter. Auch der weglose Teil hatte seinen Reiz, muss jedoch nicht demnächst wiederholt werden.

Fotos: Domino