Walpersbergflue - Bremeflue - Stockhorn [hikr.org] (original) (raw)
Das Stockhorn hat sich bei mir als gut erreichbarer Trainingsberg etabliert. Elf Mal stand ich bereits oben im 2021, meistens - aber nicht immer - mit schnörkellosem Zustieg ab Erlenbach. Bei meinem zwölften Besuch war's wieder mal Zeit für eine Extrarunde. Hierfür bieten sich beispielsweise die Walpersberg- und die Bremeflue an, östlich von der Mittelstation Chrindi gelegen. Bergsteigerisch sind das bescheidene Ziele, aber sie bieten immerhin lohnende Blicke aufs Stockhorn bzw. den Thunersee.
Meist starte ich ab Bahnhof Erlenbach anstelle der Talstation zu meinen Stockhorn-Touren: gratis Parkplätze einerseits und runde 1500Hm andererseits. Die Ausnahme heute bestätigt die Regel. Der Aufstieg ins Chrindi (1635m) ist durchgehend signalisiert und bedarf keiner Erklärung. Der Weg verläuft äusserst effizient, sprich in idealer Neigung ohne nennenswerte Flachpassagen. Derart erreiche ich die Mittelstation jeweils nach ca. einer Stunde. Unterwegs an Brunnen (Oberchlusi, Oberbärgli) oder in der Station (Toilette) lässt sich der Wasservorrat auffüllen.
Die Fortsetzung verläuft zunächst wie üblich dem Wanderweg folgend Richtung Oberbärgli. Auf ca. 1730m verlasse ich ihn, um über steiles Weide- und Buschgelände in die Furgge (1956m) aufzusteigen. Von dort folge ich dem Grat - etwas Höhe verlierend - bis zur Ostkante der Walpersbergflue (1907m). Sie liesse sich ab Chrindi auch direkter über eine Schneise erreichen (s. LK), aber in meinen abgelatschten Turnschuhen schien mir das heute zu mühselig. Der kurze, etwas verwachsene Gipfelfirst lässt sich unschwierig begehen, die Hände werden nirgends benötigt (T3).
Zurück auf der Ostseite des Gipfelaufschwungs steige ich einige Meter ab zu einem passablen Alpweg (fehlt auf LK), welcher in den Walpersbärgli-Kessel quert. Von hier weglos auf den Hauptgipfel der Bremeflue (1933m) sowie den vorgelagerten Ostgipfel mit Schweizer Fahne (P. 1930). Letzterer bietet einen schönen Ausblick Richtung Thunersee. In wenigen Minuten zur Alphütte rüber, wo ich auf dessen Nordseite auf den Wanderweg treffe. Diesen braucht man bei Bedarf nicht mehr zu verlassen. Ich hingegen steche frei zum Oberbärgli runter, um am Brunnen die Flasks aufzufüllen, doch die Alp wurde bereits winterfest gemacht. Also auf dem wohlbekannten Weg via Chummli-Kessel zum Stockefeld, wo's mit der Einsamkeit bis und mit Stockhorn (2190m) vorüber ist. Das Bergrestaurant an diesem herrlichen Samstag ist proppenvoll, so verschiebe ich die Rast ins Chrindi, wo's den ersten Coupe Nesselrode der Saison gibt.
Disclaimer: Ich war mit leichter Trailrunning-Ausrüstung unterwegs, deshalb die schnelle Zeit und die schlechten Handy-Fotos.