Engadiner Schneeetouren [hikr.org] (original) (raw)
Kleiner aber feiner Schneeurlaub im wunderbaren Oberengadin. Mit von der Partie Racing Mokkasin.de Fränk Popänk.
Als Unterkunft musste wie so oft eine der unschlagbaren JHB`s herhalten. Frühs und Abends gibts wie gewohnt Essen vom Feinsten. Grünzeug bis zum Abwinken, leckersten Gulasch, frühs lecker Käse, Müslis und Quark----alles rein in den Kessel......
Die erste Tour sollte zum Piz Muragl gehen. Aber aus Solartechnischen Gründen bogen wir nicht direkt ins Schattental Val Muragl ein, sondern folgten weiter den sonnigen Schlittelweg bis hoch zur Station Muottas Muragl auf 2454m. Hier war man gut am Vorbereiten für die Saisoneröffnung morgen. Weiter gehts erst den festplanierten Winterwanderweg, später dann Wühlmausartig durch furztrockenen Grundlospulverschnee entlang des Kammes Tschimas da Muottas. In Anbetracht dieser Wühlerei,und dieser noch kommenden schattigen Steilwand hoch zum Piz Muragl auf der anderen Seite, bedurfte es keiner großen Überredungskünste meinerseits. Und so blieben wir lieber hier auf der Sonnenseite und wühlten uns noch hoch zum Steinmännli. Geschafft für heute.
Runter musste dann noch eine schöne Schneeschaufel als Schlitten herhalten.
Details zum Tag : 1200 hm, 15km, 6,5h,
Am 2.Tag war eine Langlaufeinheit geplant. Und wie geplant, so auch getan. Nur artete das kleine Ründchen mit über 40km etwas aus. Aber nach 6,5h war auch das überstanden. Einen Maßkrug hätte ich heute wohl nicht zitterfrei hochheben können. Die Schultern bzw die Muskulatur da drinne waren im Eimer. Da hab ich wohl meine "back to the roots"- Langläufer etwas verwachst :-) Rutschende Skier sehn auf jeden Fall anders aus... Aber trotzdem, mal was anderes...
Details zum Tag : ca 500 hm, 41km, 6,5h,
Neuer Tag, neues Glück. Die Sonne lacht auch wieder. Der Schulter gehts auch wieder gut. Ein würdiges Ziel ist dank hikr.org auch schnell gefunden. Im Winter gibts ja ein paar Parameter mehr zu beachten. Es sollte sonnig sein, relativ windgeschützt, nicht allzu viele Querungen, nicht so viele Steilhänge,dh. nicht so viel Schnee überkopf, und nicht mehr als 1457hm. Wenns geht nicht auf irgendwelchen präparierten Wegen. Und ganz wichtig, ein unverbauter Rundumblick sollte da sein.....Irgendein 3000er wär schon nicht schlecht..... Und der Gewinner ist.......der Piz Surgonda... Dieser beliebte Skiberg erfüllte tatsächlich alle Kriterien.. Ein idealer Schneeschuhberg für uns heute. Auch wenns auf den Bildern anders aussieht, für Skier lag noch eindeutig zu wenig Schnee, bzw es gab noch keine gute Unterlage.
Wiedermal gehts bei tiefen Minusgraden los. Beim Julierhospiz war Startpunkt. Erst kurz die Straße weiter abwärts und dann hinein ins Val d Agnel und hinein in den grundlosen Pulvertraum. Nach einigen Aufschwüngen wirds oben sogar wieder flacher und breiter. Ca bei 2600m gehts dann rechts haltend auf einen Kamm zu und diesen recht steil immer höher bis sich der Ausblick auch nach Osten öffnet. Hier pfeift es dermaßen um die Ecke und ich bin froh,dass ich noch ein paar Klamotten im Rucksack habe. Ich glaube, hier hätten 10 Minuten ohne Handschuhe gereicht, und die Hände wären abgefallen.
( Frank alias Muschl: Meine beiden Fingerspitzen haben noch immer ein leichtes Taubheitsgefühl. Aber es wird... . Warum musste ich auch unbedingt im übelsten Sturm Fotos machen?!)
Der folgende Aufschwung zum Vorgipfel ist dann aber recht flott genommen. Frank meinte das wars hier, aber noch nicht ganz. Kurz hinunter und dann gehts den verwächteten Schlusshang hinauf.
( Frank alias Muschl: Ich hab gedacht Buder Marko will mich verarschen als er auf den scheinbar ewig weit entfernten Surgondagipfel zeigte und meinte: "Da müssen wir noch hin!" Aber es schien weiter weg als es in Wirklichkeit war und ohne großes Arschbackenzusammengekneife standen wir nach etwa 20min Schlussspurt auf dem richtigen Gipfel, herrlig wars.)
Jetzt wars das aber. Und wie bei Wofgang Petrus vorbestellt, der Wind war auf einmal weg. Sehr schön. Das klappt ja wieder mal. So wird es zwar trotzdem nicht wirklich warm aber zumindest lässt es sich gut aushalten so. Das Panorama nach allen Seiten unverbaut, 1000 Pizes ringsum, und fast alle unbekannt. Etliche Spitzen und Kogel . Und Cimas und Puntas im Süden. Sogar ein -Ler kann ich sehen. Ein Ortler. Und ganz von hinten grüßen sogar ein paar Hörner und Montes. Die Dufourspitze ist 156km entfernt. Der Grand Paradiso ist 220km weit weg. Theoretisch zumindest sichtbar. Welch glasklare Aussicht. Aber nach 45 Minuten sind alle Gipfel gezählt, und in der Gewissheit, dass alle noch da sind und warscheinlich auch noch länger dort stehen, geht es dann gemütlich wieder hinunter. Diesmal aber die etwas schnellere Variante über die SW-Flanke und später dann wieder auf der Aufstiegsspur...
Details zum Tag : 1200 hm, 13km, 7,25h
PS: Zum Gipfelbestimmen ist folgende Seite recht nützlich: www. udeuschle.de