Äbeni Flue (3962m) [hikr.org] (original) (raw)
Wieder einmal stand ein spontanes Tourli mit Egge an. Nur wohin war die große Frage... Es sollte möglichst hoch hinaus gehen, am Besten technisch eher leicht und nicht zu steil wegen den Schneeschuhen, ne gemütliche Hütte unterwegs wär gut, und das Panorama sollte in allen Himmelsrichtungen unverbaut sein. Beim Blick auf die Karte blieb eigendlich nur die Äbeni Flue übrig. Geplant -getan...Allerdings würde ich die Äbeni Flue NIEEE wieder mit Schneeschuhen angehen. Scheinbar endlos und zu weitläufig ist das Terrain.Und auch zu flach teilweise.
Los gings frühs halb 8 in Blatten, an der Fafleralp vorbei und weiter hinein ins Lötschental. Das Ziel, die Lötschenlücke und die Hollandiahütte knapp oberhalb, sind vom Start an immer voraus zu sehen und scheinen partout nicht näher zu kommen. Aber irgendwie steh ich dann auch nach 8h endlich vor der Hüttentüre ( Egge, der Sack, hat mich am letzten Aufschwung eiskalt abgehängt und mir mehr als 1h abgeknöpft ;-) Aber dafür kocht das Teewasser schon...
Aber wie auch immer, ein grandioses Panorama erwartet einen da oben bei der Hütte. Das komplette Lötschental liegt uns zu Füßen, in gleicher Richtung thront der Mont Blanc am Horizont. In der anderen Richtung fließt der Große Aletschfirn hinunter zum Konkordiaplatz. Und direkt gegnüber steigt die Aletschhorn Nordwand in die Höhe. Und kein Mensch weit und breit.
Es geht sogleich ans Teekochen und Essenmachen. Allzu alt werd ich aber Abends nicht und so gehts nach Sonnenuntergang gemütlich in die Kojen...Nach einer halbwegs geruhsamen Nacht, immerhin sind wir hier ca 3000 Meter höher als gestern noch in Basl, beginnt der Tag, wie er geendet hat. Nämlich mit glasklarem Wetter und wolkenlosem Himmel, und so richtig gut gehts mir auch nicht. Zwar nur leichtes Kopfdrücken, dafür muss ich mich leider von meinem eigendlich leckeren Müsli und Tee oral und aus dem Fenster verabschieden. Wohl doch die Folge der Höhe und der relativen Unfitheit.
Aber nichtdestotrotz gehts frohen Mutes ca 7uhr30 raus aus der Hütte und in die Kälte...Es verspricht wettermäßig ein perfekter Tag zu werden. Nach dem ersten ca 100hm- Aufschwung nach der Hütte ist das Ziel auch schon zu sehen und es geht auf relativ flachem Terrain gemächlich hochwärts. Ich pumpe wie ein Maikäfer und folge unauffällig Franks Spuren. Ca bei 3700m beginnt sich das Gelände dann für den Schlusshang aufzustellen. Die letzte steile Eiskuppe ist geradeso noch mit Schneeschuhe machbar und 11uhr15 ist endlich der Gipfel erreicht. Das Panorama ist wie erwartet unschlagbar. Die Jungfrau und das Aletschhorn zum Greifen nah. Im Norden beginnt das Flachland, im Süden der größte Gletscher der Alpen. Nur zum gemütlichen Verweilen pfeift der Wind etwas zu heftig von Norden. Deswegen gehts nach 20 Minuten auch wieder auf gleichem Weg wieder hinunter. Das Mittagshorn wäre noch einen Abstecher wert gewesen, aber bei der ewigen Länge des Runterwegs ließen wir das einstimmig bleiben. An der Hütte noch den Resttee und die Restnudeln vertilgt, allen Krempel verpackt und los ging die elende Latscherei bei 100 verschiedenen Schneesorten recht murksig hinunter nach Blatten. Apropos Blatten, so platt wie 19uhr in Blatten, war ich noch nie...
Fazit: Die Äbeni Flue ist ein erstklassiger, relativ einfacher Aussichtsberg inmitten der beeindruckenden Gletscherwelt. Die Ski wären allerdings die bessere Wahl.. Der scheinbar harmlose Langgletscher hat auch mächtig gewaltige Spalten.
Laut Garminmessung ist der Gipfel "nurnoch" 3957m. Sind da ganze 5 Meter schon abgeschmolzen.??
Details zur Tour : 1.Tag 15km, 1750hm, 8h
2.Tag,Gesamt: 26km, 11h30,
nur hoch: 6km, 760hm,, 4h
nur runter: 20km, 2500hm,