Schwarzhoren 2927m via Klettersteig [hikr.org] (original) (raw)

Schwarzhoren 2927m

Wie schon so einige male fahre ich mit dem PW in die Schwarzwaldalp. Dort treffe mich mit Besuchern aus Deutschland. Hier starten wir gemeinsam zu unserer Tour.

Mit dem Postauto lassen wir uns erstmal auf die Grosse Scheidegg P.1962 chauffieren. Nun geht es zu Fuss weiter. Bereits hier ist auf den orangen Richtungspfeile mit fetten Buchstaben Schwarzhorn angeschrieben, also nicht allzuschwierig zu finden.

Der Strasse die zum First führt gelangen wir zügig zu Gratschärem P.2006. Hier verlassen wir die befestigte Strasse und marschieren auf dem Wanderweg weiter. Unser erstes Etappenziel definieren wir mit dem Chrinnenboden. Im Nebel erreichen wir P.2018, wandern weiter durchs Schafläger und schliesslich durch das kleine Tal Inberg hoch zum Chrinnenboden P.2241. Oberhalb Grindelläger sollte die Abzweigung zum Chrinnenboden nicht verpassen. Andernfalls landet man plötzlich beim First, was doch eine gehörige Zeitversäumniss darstellen würde.

Entlich lichtet sich auch der Nebel und erste Blick auf das herrliche Panorama können erhascht werden.

Kurzerhand beschliessen wir noch, den südlich liegenden, namenlosen Gipfel P.2318 (Gipfelkette Schilt) zu besteigen. Zu dritt steigen wir hoch. Der Rest unserer aus 7 Personen bestehenden Gruppe wartete unten auf uns.

Nach unserern äusserst anspruchsvollen Erstbesteigung die, wenn sie jemand gesehen hätte, sicherlich in die Geschichtsbücher eingehen würde, wandern wir weiter dem Schwarzhorn entgegen.

Der gut ersichtliche Weg fürht uns durch im lengen Wang hoch zu P.2407. Hier teilen sich die Weg. (weiss rot weiss der „normaler“ Wanderweg aufs Schwarzhorn, weiss blau weiss der Klettersteig.)

Bei P.2407 legen wir die erste grössere Pause ein und stercken uns. Schliesslich beginnt schon bald der Klettersteig. Nachdem wir uns verpflegt und die Klettersteigausrüstung angezogen haben, nehmen wir den Steig in Angriff.

Zuerst geht’s hoch zum Sattel nordöstlich der Grossi Chrinne. Bis dahin benötig man das Kletterstteigmaterial nicht. Die etwas schwierigeren Stellen sind gut mit Ketten gesichtert. Wirklich notwendig sind diese allerdings nicht. Auf dem Sattel orientiert man sich in nordöstlicher Richtung. Nach einer Überquerung eines kurzen Gratstückes, beginnt die erste leichte Kletterpassage (II) die zu den ersten zwei Leitern führt durch die das erste Felswändchen überbrückt wird. Anschliessend erreicht man über eine weiter leichte Gratpassage den zweiten Steilaufschwung der mit drei Leiter überwunden wird.

Vorsicht: Die Drahtseile sind teilweise sehr schlecht gespannt vorallem auf der zweiten Gratpassage und nicht alle Haken bzw. Eisenstangen sind bombenfest im Fels.

Nach dem der zweite Steilaufschwung überwunden ist, folgt man immer dem Grat. Erst noch schmal wird dieser immer breiter und bald endet auch der Klettersteig. Blau weise Markierungen führen hoch zum Gipfel. Den Markierungen folgend ist meiner ansicht nach nicht immer der einfachste Weg. Auf dieser recht breiten Gipfelflanke sucht man sich am besten den eigenen Weg auf das Schwarzhoren P.2927.

Nach ausgiebigem Genuss des Gipfelglücks beginnen wir, als es leicht beginnt zu tröpfeln den Abstieg dem Normalweg entlang.

Immer schön dem Südgrat folgend geht’s über gerölliges Gelände abwärts. Nach ungefähr 10 Minuten Fussmarsch kann der Normalweg etwas verkürzt werden in dem man nach rechts abbiegt und durch einen unschwieriges Couloir absteigt. Weiter unten trifft man automatisch wieder auf den gut ersichtlichen Weg.

(den Weg kurz vor der ersten Lawinenauslösestation nach rechts verlassen)

Ich bleibe aber auf dem Normalweg der oberhalb der Lawinenauslösestationen durchführt. Hierbei ist zu achten dass man nicht den abwärtsführenden Wegspuren folgt da diese nur zu den bereits erwähnte Masten führen.Einfach auf dem Grat bleiben. Sobald dieser breiter wird ist man richtig für den weiteren Abstieg. Der weitere Weg ist gut markiert und erkennbar. So gelangt man einfach und unschwierig wieder zum P.2407.

Nun folgen wir der Aufstiegsroute zur Grossenscheidegg.

Leider mussten wir bei Gratschärem P.2006 feststellen, dass wir das letzte Postauto zur Schwarzwaldalp verpassen. Zwar nur um etwa 10 Minuten aber zuspät ist nun ebenmal zuspät.

Deshalb beschlossen wir direkt zur Schwarzwaldalp zu wandern. Dem gut ausgebauten und markierten und einfachen Wanderweg folgend, gelangen wir schliesslich via Spycherboden P.1966, Scheidegg Oberläger P.1951, P.1856, Bidmen 1699, Schwand 1522 zur Schwarzwaldalp, besteigen das Auto und fahren nach Hause.

Fazit:

· Eine druch aus lohnende Rundwanderung auf das Schwarzhorn.

· Recht abwechslungsreich

· Toller Ausblick auf die Berner Bergprominenz (wenn nicht gerade der Nebel die Sicht verdeckt)

· Ich persönlich würde den Klettersteig in ein KS 2 einstufen. Offiziell wird dieser in KS 3 eingstuft.

· Ein Klettersteig der ideal für Anfänger (in Begleitung) ist.

· Sehr grosse Blumenvielfallt.

· Startet man von First aus, kann die ganz Tour etwas verkürzt werden.

· Preis Postauto Schwarzwaldalp-Grosse Scheidegg reotur ca. 20.00 CHF. Grindelwald-Firstretour beinahe 60.00.

Material:

Klettersteigset inkl. dem dazugehörigen Material. (Klettergurt, Helm, Bandschlinge usw.)

Genaue Route:

Schwarzwaldalp P.1456, Grosse Scheidegg P.1962, Gratschärem P.2006, Chrinnenboden P.2241, P.2407,Sattel östlich Grossi Chrinne, Schwarzhorn P.2927, Südgrat, P.2407, Chrinnenboden P.2241, Gratschärem P.2006, Gratschärem P.2006, Spycherboden P.1966, Scheidegg Oberläger P.1951, P.1856, Bidem P.1699, Schwand P.1522, Schwarzwaldalp P.1456