Tour im " Festsaal der Alpen" [hikr.org] (original) (raw)
Wieder einmal stand ein Tourli mit big brother ricom an. Und es ging nach Graubünden ins Berninagebiet, eines der schönsten Gegenden überhaupt.
1.Tag, Sa,27.08.: Start: 14uhr40, Pontresina- Tschierva Hütte,12km, 800hm, 3h55min,
Nachdem es auf dem Julierpass noch geschneit hatte, und einige Alpenpässe sogar geschlossen wurden, regnete es in Pontresina nur noch. Und zwar genau bis 14uhr 40.... Es sollte der letzte Regen für die nächsten Tage sein....Perfektes Timing. Gemütlich geht es das lange Val Roseg "hinauf", bzw entlang. Viele hm`s gibts auf den ersten 8km nicht zu vernichten....Eigendlich ideal zum Einrollen... Auf der Hütte angekommen, ging es direkt an den Essenstisch zum Essenfassen...Die Berge versteckten sich noch hinter den letzten Wolken.....Nach dem Essen hieß es das Zimmer beziehen, etwas frisch machen, Marschtee bunkern und ab ins Nest.....
2.Tag, Sonntag : Start: 6uhr30, TschiervaHütte- Piz Morteratsch- Bovalhütte, 8km,
1160hm hoch,1266hm runter, 10h40min
Ein Wecker wurde nicht gestellt, wir sind ja schließlich im Urlaub, trotzdem geht es ca 5uhr aus der etwas zu kurzen Koje. Die Bernina-,und die Morteratsch-Leute sind alle schon fort und wir haben schöne Ruhe beim Frühstück... Halb 7 ist Abmarsch, es geht gleich hinter dem Haus straff nach oben. Die Rucksäcke ziehen ganz ordentlich nach unten, irgendwie scheinen wir uns etwas verpackt zu haben. Das Gesamtgewicht incl 3l Trinkblase,etwas Verpflegung und allen anderen Krempel beträgt ca117kg.( Eigengewicht 85kg)..Nachgemessen am Ende der Tour im Bahnhof Pontresina auf der Gepäckwaage....Für eine Mehrtagestour eindeutig zu viel würd ich mal sagen. Da gibts es noch einiges zu optimieren....
So what.....langsam werden die umliegenden Eisrießen von der Sonne angestrahlt, das Wetter perfekt, die Pumpe pumpt. Auf dem flachen Vadrettin da Tschierva gehts gemütlich hoch in Richtung Fuorcla da Boval. Dort am Bergschrund wird noch etwas Material deponiert und auf geht es zum Piz Morteratsch.. Immer der Nordkante oder Flanke entlang gehts die direkte Linie hinauf zum eigendlichen Nordgrat, der ab hier wieder flacher ist. Der Rest ist nur noch Schaulaufen...Das Panorama von oben ist unschlagbar. Im Süden grüßt der Bianco-Grat. Wahnsinn ! Der Piz Bernina gerademal 300m höher.....Nach einer ausgedehnten Kuck-,und Knipsorgie gehts gemütlich den Standardweg wieder hinunter zum Depot und weiter zur Fuorcla da Boval und über ziemlichen Rumpel-, und Kletterweg hinunter zur Bovalhütte, die wir ca 17uhr endlich erreichen. Leider liegt die Hütte solartaktisch gesehen etwas ungünstig, so verschwindet die Sonne schon ca 17uhr 30 hinter der Bovalscharte....Trotzdem wird noch das eine oder andere Kaltgetränk incl das grandiose Panorama genossen.
3.Tag, Montag : Start 6uhr, Boval Hütte- Diavolezza Berghaus,,6km, 700hm hoch, 230hm runter,5h45min,
Nachmittagstourli zum Sass Queder und Piz Trovat, 3,6km,280hm, 1h30,
Heute war eigendlich eine längere Tour geplant.. Es sollte den Fortezza-Grat hinauf zur Bellavista-Terrasse und dann weiter zur Marco e Rosa-Hütte gehen. Aber nach einer Lagebesprechung mit ricom und einer Situationsbeleuchtung allgemein haben wir kurz und schmerzlos umdisponiert und haben auf der Isla Persa den Abzweig hoch zur Gemsfreiheit und Fortezza rechts liegengelassen und haben direkt die Diavolezza angesteuert. Das hies erst die Moräne hinunter und auf der anderen Seite des Pers-Gletschers wieder hinauf zum Berghaus Diavolezza.
Dort angekommen flogen als erstes unsre Rucksackbomben in die Ecke und als zweites gings ins Restaurant, um bei Speis und Trank das grandiose Panorama zu geniesen...Während ricom das Dolce vita & Dolce far niente excessiv bis zum Umfallen betrieb nutze ich den Nachmittag und bestieg noch 2 Aussichtsberge in der näheren Umgebung...
4. Tag Dienstag : Diavlezza- Piz Palü,,Start 5uhr30, 12km,1225hm, 9h10min
Nach einem guten Frühstück gehts mit sehr humanen Tagesgepäck raus in die Nacht bzw Morgendämmerung. Die Palü-Leute sind alle schon unterwegs. Wir wollen es etwas geschmeidig angehen lassen und nicht die halbe Tour im Dunkeln laufen..Der Gletscherzustieg und die halbe Umrundung des Piz Trovats ist blau/weiß markiert und erweist sich als recht brüchige Angelegenheit, gerade frühs ist alles noch etws rutschlig. Die weitere Route ist klar vorgegeben. Es geht durch den beeindruckenden Cambrena-Eisbruch, gefolgt von einem etwas flacheren Abschnitt, den Schnapsboden, bis hinauf zum Frühstücksplatz.Steil gehts den letzten Aufschwung hinauf und ziemlich eng führt der Ostgrat bis zum Ostgipfel. Am Hauptgipfel ist erstmal Pause angesagt. Was für ein Tag erwischt wiedermal, sehr dramatische Ausblicke, von Osten strömen langsam dicke schwarze Wolken heran, die aber nicht weiter störten.
Runter gehts den gleichen Weg und ca 14uhr 30 stehen wir wieder vor der DiavolezzaHütte und gönnen uns erstmal ne Suppe und schauen aus dem Fenster und betrachten unser Tagwerk bzw 4-Tageswerk....