Abschied vom Bürodruck und von MPS (original) (raw)

Strategiewechsel bei Oki hin zu vertikalen Märkten Abschied vom Bürodruck und von MPS

Bei Oki liegt der Fokus schon längere Zeit auf Geräten und Dienstleistungen für vertikale Märkte. Nun macht der Druckerhersteller den harten Schnitt und zieht sich aus dem Bürodruck zurück. Damit endet auch das traditionelle MPS-Geschäft.

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OKIs Strategiewechsel weg von Officedruck hin zum kompletten Fokus auf vertikale Märkte hat erhebliche Auswirkungen auf den Channel.

OKIs Strategiewechsel weg von Officedruck hin zum kompletten Fokus auf vertikale Märkte hat erhebliche Auswirkungen auf den Channel.

(Bild: OKI)

Oki hat den Fokus für das Druckergeschäft schon seit längerer Zeit in Richtung vertikale Märkte verschoben. Die Covid-19-Pandemie, und die damit verbundene Arbeit aus dem Homeoffice bei vielen Firmen, hat diese Entwicklung noch beschleunigt. Wie Naoki Machida, Vice President Central Region bei Oki Europe, anmerkt, hat die aktuelle Geschäftsentwicklung den Hersteller dazu bewogen, das für ihn nicht mehr lukrative Office-Printing-Geschäft aufzugeben und sich ganz auf vertikale Märkte zu konzentrieren. Dazu zählen beispielsweise das produzierende Gewerbe mit eigenem Vertrieb, der Einzelhandel, Gastronomie und Hotels, Gesundheitswesen oder leichter Produktionsdruck bei Druckdienstleistern und Druckereien.

Naoki Machida ist als Vice President Central Region für das Deutschlandgeschäft von OKI verantwortlich.

Naoki Machida ist als Vice President Central Region für das Deutschlandgeschäft von OKI verantwortlich.

(Bild: OKI)

„Durch unsere LED-Drucktechnologie sind Oki-Geräte für diese Aufgabe besonders gut geeignet”, erklärt Machida dazu. Die Geräte können sehr dickes Material oder lange Banner bedrucken. Zudem sind sie durch die Möglichkeit des Drucks mit weißem Toner bei einigen Modellen ideal für den digitalen Transferdruck. Der eignet sich nicht nur für Textilien, sondern für eine Vielzahl von Materialien. Mit dem Design Hub von Shoppa bietet der Hersteller zudem eine auf die Geräte abgestimmte Kreativ-Software im Abo-Modell an. Natürlich können die Kunden die Drucker ebenfalls für Büro-Aufgaben nutzen. Einige speziell für den Bürodruck ausgelegte Modelle wird Oki allerdings einstellen, so Machida. Laut dem Manager wurde die geänderte Strategie allerdings schon geraume Zeit an die Partner kommuniziert.

Folgen für den Channel

Für die Partner des Druckerherstellers hat der Abschied vom Bürodruck erhebliche Auswirkungen. Während ein Teil der Systemhäuser und Fachhändler den neuen Weg mitgeht, trennen sich andere von dem Hersteller, wie der Central-Europe-Chef einräumt. Insgesamt wird die Partnerbasis also schmäler. Allerdings sei das Ziel auch nicht mehr, eine möglichst große Zahl von Partnern zu haben, sondern die richtigen mit Kompetenzen für die neuen Zielmärkte.

LED-MFPs wie der OKI MC883 können Materialien wie Banner oder Verpackungen bedrucken und sind so laut dem Hersteller besonders gut für vertikale Märkte wie Retail, Hersteller mit eigenem Vertrieb oder das Gastgewerbe geeignet.

LED-MFPs wie der OKI MC883 können Materialien wie Banner oder Verpackungen bedrucken und sind so laut dem Hersteller besonders gut für vertikale Märkte wie Retail, Hersteller mit eigenem Vertrieb oder das Gastgewerbe geeignet.

(Bild: OKI)

Oki verliere vor allem Systemhäuser, bei denen Drucker oder MFPs für die Ausstattung der Büros der Kunden „eher nebenher” liefen, ergänzt Kay Strucks, Senior Manager Marketing Central Region bei Oki. Händler mit Fokus auf den Bürodruck müssen sich also zu anderen Herstellern orientieren. Gravierend wirkt sich der geänderte Kurs von Oki vor allem für MPS-Anbieter aus. Denn mit der Abkehr von Office-Druck „werden auch unsere seitenbasierten MPS-Programme auslaufen”, erklärt Machida. Alle laufenden Verträge werden dabei bis zum Ende ihrer Laufzeit weitergeführt.

Für Aufregung unter den Partnern hat allerdings nicht nur der Fokuswechsel, sondern auch die Ankündigung des Herstellers gesorgt, sich auf dem amerikanischen Markt komplett aus dem Hardware-Geschäft zurückzuziehen. Daher gab es Befürchtungen, dass dies auch auf dem europäischen Markt bevorstehen könnte. Hier gibt Machida allerdings Entwarnung: „Es gibt bei Oki keine Pläne, sich aus den Märkten EMEA, Asien/Pazifik oder Japan zurückzuziehen" erklärt der Manager. Die geänderte Strategie wird allerdings sicher sinkende Verkaufszahlen mit sich bringen. Welche Auswirkungen das auf den deutschen Standort haben wird, ist noch nicht abzusehen.

Der A4-LED-Farbdrucker Oki C650 kommt mit wenig Standfläche aus, soll aber die Leistungsstärke, die einfache Medienhandhabung und die Kosteneffizienz eines Arbeitsgruppen-Systems bieten. (© HeGraDe – stock.adobe.com, OKI)

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