Kormorane (original) (raw)
Als ich meine Fotos durchsuchte, wo ich denn irgendwann mal Kormorane fotografiert habe, landete ich nicht, wie man vermuten könnte, in einsamen Tälern, sondern ausgerechnet in zwei Großstädten. Der Grund ist klar: Als Nahrungskonkurrent des Menschen wurden sie intensiv bejagt und ab Anfang des 20. Jahrhunderts war er in Deutschland nicht mehr anzutreffen. Erst nach dem zweiten Weltkrieg wanderten wieder Brutpaare ein und mit dem Beginn der Naturschutzbewegung nahmen die Bestände wieder zu. Heute gibt es so viele Kormorane, dass sie zeitweise wieder bejagt werden, was nicht immer ohne Konflikte zwischen Teichbesitzern, Jägern und Naturschützern ausgeht. In den Städten fühlen sie sich sicher und lassen die Menschen relativ nahe herankommen. In freier Natur sind sie jedoch sehr scheu.
Diese Kormorane fotografierte ich mitten in Lübeck, im Mühlenteich, wo sie sich nicht von Spaziergängern stören ließen. Rundum von Wasser umgeben, fühlen sie sich sicher. Die Erfahrung sagt ihnen, die Menschen können nicht über's Wasser gehen (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Diese standen am Rand der Pegnitz in Nürnberg, nicht weit von der belebten Museumsbrücke.
Kormoranfischerei
Besonders in Asien werden gezähmte Kormorane zum Fischen verwendet. Dazu wird ihnen durch eine Schnur bestimmter Länge der Hals abgeschnürt, so dass sie nur Fische bis zu einer bestimmten Größe verschlucken können. Erwischt ein Kormoran einen größeren Fisch, bleibt ihm nichts anderes übrig, als zu seinem Herrn zurückzukehren, damit er ihm den Fisch wieder aus dem Hals entfernt. Der Vogel glaubt also, sein Herr tue ihm etwas Gutes und taucht gleich wieder nach dem nächsten Fisch. Diese Praktik ist als Kormoranfischerei uralt.