Mosaike aus der Wallfahrt - September 2024 (original) (raw)

Zur Mitte kommen

Am 7. Sep­tem­ber hat die von den Kapu­zi­nern orga­ni­sier­te zwei­te Stern­wall­fahrt für Rad­fah­rer statt­ge­fun­den. ​„Zur Mit­te kom­men“ war das Mot­to für die rund 200 Teil­neh­mer. Wäh­rend der Segens­fei­er gegen 15 Uhr vor der Gna­den­ka­pel­le waren wegen der immer noch hoch­som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren die schat­ten­spen­den­den Ahorn­bäu­me beson­ders gefragt. Eine ​„zusam­men­ge­wür­fel­te“ Instru­men­tal- und Chor­sän­ger­grup­pe mit u.a. Chris­ti­an Randl sorg­te für die musi­ka­li­sche Umrah­mung wäh­rend der Andacht, ver­stärkt durch das Trom­pe­ten­spiel von Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus, der die Segens­fei­er leitete.

Nicht nur aus den nahe­lie­gen­den Land­krei­sen Alt­öt­ting, Mühl­dorf oder dem nie­der­baye­ri­schen Rottal/​Inn kamen die Teil­neh­mer. Auch Weg­stre­cken über 100 Kilo­me­ter wur­den zurück­ge­legt. Etwa von Nor­bert Kot­schen­reu­ther (u.l.) aus dem Bis­tum Pas­sau. Der 61-Jäh­ri­ge kam mit dem ​„Wanderer“-Dreigang-Fahrrad aus den 1930i­ger-Jah­ren sei­nes ver­stor­be­nen Vaters, Tilo Kot­schen­reu­ther (ehe­ma­li­ger Chef­re­dak­teur beim Pas­sau­er Bis­tums­blatt); in fünf Stun­den leg­te er die rund 105 Kilo­me­ter zurück. Mit dem E‑Bike und auf einer sehr viel kür­ze­ren Stre­cke, näm­lich von Burgkirchen/​Alz, kam der MC-Soda­le Georg Schröck; ihm war es wich­tig, dass er für sein neu­es Fahr­rad den Segen gespen­det bekam. Doch Schröck radelt auch wei­te Stre­cken, wie er erzähl­te, etwa den Via Romea-Pil­ger­weg, den man sowohl zu Fuß, als auch mit Fahr­rad zurück­le­gen kann.

Für Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus Par­zin­ger als Haupt­or­ga­ni­sa­tor und Lei­ter der Stern­wall­fahrt sind die Rad­pil­ger ​„Men­schen auf dem Weg, Men­schen auf der Suche, und auch sol­che, die sich über­ra­schen las­sen, die ihren per­sön­li­chen Dank und ihre Bit­ten zur Mut­ter­got­tes nach Alt­öt­ting tra­gen“. Er beton­te: ​„Maria ist die Brü­cke, die zum Heil führt.“ So eine Stern­wall­fahrt bie­te Gele­gen­heit, tief in der See­le Ruhe zu fin­den, unse­re Glau­bens­freu­de mit­ein­an­der zu teilen.

Auch die Kreis­stadt Alt­öt­ting bot am 7. und 8. Sep­tem­ber ​„rund ums Rad“ ein viel­fäl­ti­ges Pro­gramm an, wie etwa am Zuc­cal­li­platz neben dem Kul­tur- und Kon­gress-Forum mit dem mobi­len Muse­um des Deut­schen Fahr­rad­mu­se­ums. Dabei konn­te man sich anhand von ​„Erst­mo­del­len“ über die Anfän­ge des Fahr­rad-Fah­rens infor­mie­ren und auch Fahr­rä­der ausprobieren.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Saisonabschluss bei Maria

Am 6. Sep­tem­ber haben Rad­pil­ger mit u.a. Pas­saus Dom­propst i.R. Hans Striedl (80) Alt­öt­ting erreicht. Bei der Sta­tio vor der Gna­den­ka­pel­le emp­fahl ihnen Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus Par­zin­ger an die­sem ​„geis­tig hoch auf­ge­la­de­nen Ort“ zur Ruhe zu kom­men. 16 Teil­neh­mer zähl­te die Män­ner­trup­pe – alles ehe­ma­li­ge Pfad­fin­der oder Mit­glie­der der Land­ju­gend aus der Kaplanszeit von Hans Striedl in Hau­zen­berg in den 1970i­ger-Jah­ren. Das Jahr hin­durch machen die Fahr­rad-Freun­de seit 2003 ver­schie­de­ne gemein­sa­me Tou­ren. Der Sai­son­ab­schluss gehört mit einer Dank­wall­fahrt allein der Mut­ter­got­tes von Alt­öt­ting, da sind sich alle einig. Nach Über­nach­tung im Fran­zis­kus­haus und einem Got­tes­dienst in der Gna­den­ka­pel­le tra­ten die Pil­ger am 7. Sep­tem­ber den Rück­weg nach Passau/​Hauzenberg an – wie­der­um mit dem Fahr­rad, ver­steht sich.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Im Gedenken

Es hät­te ihr gefal­len: Am 7. Sep­tem­ber erreich­te bei strah­len­dem Son­nen­schein die Pil­ger­fahrt Bam­berg mit 100 Teil­neh­mern ihr Ziel, den Gna­den­ort Unse­rer Lie­ben Frau. Ein Platz im Bus blieb dies­mal leer: Ire­ne Schumm, lang­jäh­ri­ge Mit­or­ga­ni­sa­to­rin die­ser Wall­fahrt ist ver­stor­ben – ihr Bru­der Pius Schie­le, Mit­or­ga­ni­sa­tor Horst Fischer, die geist­li­chen Beglei­ter Pri­or Pater Kle­mens August Dros­te vom Kar­me­li­ter­klos­ter Bam­berg und Kaplan Chris­ti­an Wohl­fahrt gedach­ten bei die­ser Wall­fahrt und beim Got­tes­dienst am 8. Sep­tem­ber ins­be­son­de­re der gro­ßen Mari­en­ver­eh­re­rin Ire­ne Schumm, der Alt­öt­ting so sehr am Her­zen lag. Alt­öt­tings Pau­li­ner­pa­ter David Kolod­zie­jc­zyk, der die Bus­pil­ger aus Ober­fran­ken zur Gna­den­ka­pel­le ein­be­glei­tet hat­te, begrüß­te alle herz­lich. ​„Wenn die Engel rei­sen, lacht der Him­mel“, ver­si­cher­te er ange­sichts des hoch­som­mer­li­chen Herbst­ta­ges und pro­gnos­ti­zier­te laut Wet­ter­vor­her­sa­ge: ​„Wenn ihr am Mon­tag die Heim­rei­se antre­tet, da weint der Him­mel, denn da ist Regen­wet­ter ange­sagt.“ Am Sonn­tag mach­ten die Bam­ber­ger Pil­ger einen Aus­flug zum Königssee.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Flexibel

14 Jah­re lang war die Pil­ger­grup­pe aus Groß­meh­ring unter der Lei­tung von Fami­lie Frank zu Fuß nach Alt­öt­ting gepil­gert – aus gesund­heit­li­chen Grün­den muss­ten aller­dings eini­ge Mit­pil­ger pas­sen. Die Wall­fahrt zur Gna­den­mut­ter woll­ten sie aber nicht auf­ge­ben und so haben sie kur­zer­hand ​„umge­sat­telt“ und fah­ren seit nun­mehr drei Jah­ren lie­ber mit dem Radl nach Alt­öt­ting. Die Orga­ni­sa­ti­on der Wall­fahrt über­nahm Alex­an­der Frank von sei­ner Mut­ter Moni­ka Frank und von Anfang an dabei ist Enkel Bene­dikt – so bleibt die Wall­fahrts­lei­tung in der Fami­lie. Pau­li­ner­pa­ter Atti­la Hesz beglei­te­te die Pil­ger am 7. Sep­tem­ber zur Gna­den­ka­pel­le und emp­fahl sie mit dem Gebet ​„Unter dei­nen Schutz und Schirm …“ der Gna­den­mut­ter an. Beson­de­rer Höhe­punkt war für die Rad­pil­ger­grup­pe die Teil­nah­me an der abend­li­chen Lichterprozession.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

„Da wird‘ ma katholisch!“

Schweiß­trei­ben­de Tem­pe­ra­tu­ren, ins­be­son­de­re am ers­ten Pil­ger­tag, waren für die 100 Teil­neh­mer an der tra­di­tio­nel­len Ruper­ti­wink­ler Fuß­wall­fahrt aus Tei­sen­dorf ange­sagt. ​„Da wird‘ ma katho­lisch!“, ver­si­cher­te ein erschöpf­ter Teil­neh­mer nach der Ankunft am 8. Sep­tem­ber beim Ein­zug über den Kapell­platz zur St. Anna-Basi­li­ka. Wall­fahrts­lei­ter Alo­is Thann­bich­ler und des­sen Vor­gän­ge­rin Loni Aschau­er waren trotz der für Sep­tem­ber unge­wöhn­li­chen Hit­ze mit dem Ablauf der zwei­tä­gi­gen Wall­fahrt zufrie­den. 60 Kilo­me­ter Fuß­weg waren geschafft. Das schwe­re Pil­ger­kreuz und die Figur der Fati­ma-Madon­na im Pres­by­te­ri­um der St. Anna-Basi­li­ka ver­wie­sen auf die Fuß­wall­fahrt der Ruper­ti­wink­ler wäh­rend des anschlie­ßen­den Got­tes­diens­tes in der St. Anna-Basi­li­ka. ​„Leben ist Begeg­nung“, stell­te Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus Par­zin­ger fest. ​„Pil­ger bre­chen auf, las­sen den All­tag hin­ter sich, fin­den Weg­ge­fähr­ten. Jeder Mensch ist unver­wech­sel­bar, ein Ori­gi­nal. Letzt­end­lich geht es im Leben dar­um, dass wir unse­re Beru­fung fin­den, zu uns ste­hen und uns öff­nen für Gott und unse­re Mit­men­schen“, sag­te er.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Dabeisein ist alles

Nach drei­tä­gi­gem Pil­ger­ritt aus Mün­chen-Poing erreich­ten am 8. Sep­tem­ber 15 Rei­te­rin­nen und Rei­ter ihr Pil­ger­ziel. In bewähr­ter Wei­se orga­ni­siert von Andre­as Düm­per und Manue­la Gschlies­ser war die­se Form des Pil­gerns ein beson­de­res Erleb­nis für alle Teil­neh­mer. ​„Dabei­sein ist alles“, so die Reso­nanz. Nach dem Umrun­den der Gna­den­ka­pel­le wur­den Ross und Rei­ter von Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Sunil Kach­ap­pal­ly geseg­net. Das Rei­ten habe heu­te vor allem Erho­lungs- und Frei­zeit­sport-Cha­rak­ter, stell­te Bru­der Sunil fest. Es sei eine schö­ne Tra­di­ti­on, hoch zu Ross zur Mut­ter­got­tes zu pil­gern, um mit dem Segen Got­tes heim­zu­keh­ren, denn ​„Gott ist der Urhe­ber allen Lebens“. Es habe zwar wäh­rend des drei­tä­gi­gen Pil­ger­ritts eini­ge Aus­fäl­le gege­ben, wie Andre­as Düm­per berich­te­te, der sich mit sei­nem ita­lie­ni­schen Marem­ma­no-Hir­ten­pferd und Wal­lach ​„Fur­fan­te“ aus der Tos­ka­na auf den Weg gemacht hat­te, aber die­ses Jahr – im Gegen­satz zur Rei­ter­wall­fahrt 2022 – war herr­li­ches Pil­ger­wet­ter. Einen gemüt­li­chen Aus­klang der Rei­ter­wall­fahrt gab’s wie­der beim Bau­ern­hof der Fami­lie Anzen­ber­ger am Gries.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Innere Ausrichtung

„Schön, dass ihr da seid“, freu­te sich Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus Par­zin­ger über die Ankunft der elf Fuß­wall­fah­rer der Kol­ping­fa­mi­lie Wolfratshausen/​Landkreis Bad Tölz. Am 8. Sep­tem­ber erreich­ten sie zum 20. Mal ihr Pil­ger­ziel. In bewähr­ter Wei­se wur­de die Wall­fahrt von Karin Wand­in­ger orga­ni­siert, mit dabei Kol­ping­prä­ses Chris­ti­an Horak und Fah­nen­trä­ger Lud­wig Schwib­ba­cher. Bei einer Wall­fahrt sol­le nicht nur äußer­lich, son­dern auch in uns etwas in Bewe­gung kom­men, erklär­te Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus Par­zin­ger – und ​„damit das lan­ge anhält braucht es eine inne­re Aus­rich­tung“. Beim anschlie­ßen­den Pil­ger­got­tes­dienst in der Bru­der Kon­rad-Kir­che mit Pfar­rer Lorenz Poschen­rie­der bestand die Mög­lich­keit, Zwie­spra­che mit Gott zu halten.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Auf den Spuren Wolfgangs

Auf die Spu­ren des hei­li­gen Wolf­gang haben sich 44 Rad­pil­ger aus Oberpfraundorf/​Beratzhausen (Bis­tum Regens­burg) bege­ben – ihr Pil­ger­ziel war Alt­öt­ting. Dabei leg­ten sie auf ihrem zwei­tä­gi­gen Pil­ger­weg 180 Kilo­me­ter zurück. Unter der Orga­ni­sa­ti­on von Bar­ba­ra Witt­mann, Lea Schaschek und mit geist­li­cher Beglei­tung von Pfarr­vi­kar Varg­he­se Pou­lou­se Chi­rapa­ram­ban gab’s nicht nur nach der Ankunft am 8. Sep­tem­ber vor der Gna­den­ka­pel­le einen geist­li­chen Impuls, son­dern auch wäh­rend der Rast­pau­sen unter­wegs. Dass der Pil­ger­got­tes­dienst der Teil­neh­mer aus Oberpfraundorf/​Beratzhausen zum Wall­fahrts­ab­schluss dann in der Alt­öt­tin­ger Bru­der-Kon­rad-Kir­che gefei­ert wur­de, hat­te sei­nen Grund: 2024 ist nicht nur Jubi­lä­ums­jahr des hei­li­gen Bischofs Wolf­gang von Regens­burg, der vor 1100 Jah­ren gebo­ren wur­de, son­dern auch Jubi­lä­ums­jahr des hei­li­gen Bru­der Kon­rad, des­sen 130. Todes­tag und des­sen 90. Jah­res­tag sei­ner Hei­lig­spre­chung ins­be­son­de­re von den Kapu­zi­nern beim Bru­der-Kon­rad-Fest im April gedacht wurde.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Kaffee zum Aufwärmen

„Trotz des schlech­ten Wet­ters seid ihr bei der Gna­den­mut­ter ange­kom­men, um Eure Anlie­gen vor­zu­tra­gen“, stell­te Pau­li­ner­pa­ter Ben­ja­min Bakow­ski fest. Er hat­te die zehn Fuß­wall­fah­rer aus Aschheim/​Feldkirchen bei Mün­chen nach deren Ankunft am 15. Sep­tem­ber zunächst zur Gna­den­ka­pel­le ein­be­glei­tet, um bei einer kur­zen Sta­tio die Gna­den­mut­ter zu ehren. ​„Wenn wir zur Mut­ter­got­tes kom­men, dann ist das wie wenn wir zu Haus unse­re leib­li­che Mut­ter besu­chen – da spielt die Freu­de mit, mit­ein­an­der zu spre­chen und bei­sam­men sein zu kön­nen. Die Got­tes­mut­ter Maria ist die bes­te Für­spre­che­rin bei Gott – denn auch sie liebt uns“, ver­si­cher­te P. Ben­ja­min. Der Weg führ­te die Fuß­pil­ger dann vom Kapell­platz hin­un­ter zur Bru­der-Kon­rad-Kir­che, wo sie mit Kurat Ste­phan Ost­ro­witz­ki einen Got­tes­dienst fei­er­ten. Zuvor gab‘s als ​„Will­kom­mens­gruß“ ein paar Sprit­zer Weih­was­ser. Doch die Begeis­te­rung dar­über hielt sich in Gren­zen, hat­ten die Wall­fah­rer aus Asch­heim-Feld­kir­chen wäh­rend ihrem drei­tä­gi­gem Fuß­marsch ins­be­son­de­re am Sams­tag mit Dau­er­re­gen und kal­ten Wind­bö­en zu kämp­fen. ​„Da schätz­ten wir einen wär­men­den Kaf­fee bei der Pil­ger­un­ter­kunft umso mehr“, erzähl­te Pil­ger­lei­te­rin San­dra Mau­rer, die zum fünf­ten Mal die­se Wall­fahrt orga­ni­siert hatte.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Geschichtlich verbunden

Wenn die Fuß­pil­ger aus Mondsee/​OÖ in Alt­öt­ting ein­zie­hen, dann ist das stets mit Blas­mu­sik ver­bun­den: fei­er­lich war am 21. Sep­tem­ber die Pro­zes­si­on mit der Musik­ka­pel­le Tief­gra­ben aus Mond­see vom Dult­platz über den Kapell­platz zur St. Anna-Basi­li­ka. 37 Wall­fah­rer kamen nach drei­tä­gi­gem Fuß­marsch in Alt­öt­ting an und wur­den, ver­stärkt durch meh­re­re Bus­pil­ger, von Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Klaus Metzl herz­lich begrüßt. Quar­tier­meis­ter Rai­ner Brandl muss­te die­ses Jahr für Tho­mas Stein­bich­ler in der Ver­ant­wor­tung als Pil­ger­lei­ter ein­sprin­gen, zumin­dest die hal­be Weg­stre­cke nach Alt­öt­ting, da Stein­bich­ler wegen einer Hoch­zeit in der Ver­wandt­schaft frü­her ​„aus­stieg“. Aber auch der Ersatz-Pil­ger­lei­ter meis­ter­te die rest­li­che Weg­stre­cke mit Bra­vour und zeig­te sich mit dem Ablauf sehr zufrie­den. Kein Wun­der, bei dem spät­som­mer­li­chen Traum­wet­ter. Der Mond­seer Pfar­rer Rein­hard Bell begrüß­te beim Got­tes­dienst, den die Kapel­le Tief­gra­ben musi­ka­lisch gestal­te­te, die Pil­ger sei­ner Pfar­rei, außer­dem die Pil­ger­grup­pen aus Jura-Aisch im Fran­ken­land sowie Reichertsheim/​Lkr. Mühl­dorf, die sich der ober­ös­ter­rei­chi­schen Gemein­schaft ange­schlos­sen hat­ten. Mit Maria wer­den wir hin­ge­führt zu Chris­tus, auch in der Eucha­ris­tie­fei­er, beton­te Bell. Alt­öt­ting und Mond­see sind übri­gens geschicht­lich ver­bun­den, was erst­mals 748 urkund­lich erwähnt und die­ses Jahr mit einer offi­zi­el­len Städ­te­part­ner­schaft in Mond­see besie­gelt wur­de (nach­träg­lich im Okto­ber in Altötting).

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Zeit für Gott und Pilger

„Man muss sich Zeit neh­men für Gott und die Pil­ger“, beton­te Pau­li­ner­pa­ter Ben­ja­min Bakow­ski, als er sich am 21. Sep­tem­ber zum Bus­park­platz Gries begab, um die Bus­pil­ger aus Jura-Aisch in Ober­fran­ken abzu­ho­len. Irgend­wie hat­ten die­se den fal­schen Bus­park­platz ange­steu­ert und waren am Dult­platz aus­ge­stie­gen. So zogen sie ohne Alt­öt­tin­ger Ein­be­glei­tung über den Kapell­platz zur St. Anna-Basi­li­ka. Dafür über­nahm Pater Ben­ja­min nach ein­stün­di­ger War­te­zeit die Ein­be­glei­tung der Bus­pil­ger aus dem öster­rei­chi­schen Ran­ten in der Stei­er­mark (Bild) mit Pfar­rer Mag. Grze­gorz Szol­ty­sek zur Gna­den­ka­pel­le. Am Hei­lig­tum der Gna­den­mut­ter sei es natür­lich auch Pflicht, so Pater Ben­ja­min, sich auch Zeit zu neh­men für ein per­sön­li­ches Gespräch mit der Gna­den­mut­ter, um den per­sön­li­chen Glau­ben zu stär­ken und alle Anlie­gen zu Maria zu tra­gen, die unse­re Für­spre­che­rin bei Gott ist.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Von Maria zu Maria

Aus der Pfar­rei­en­gemein­schaft Vil­gerts­ho­fen-Stof­fen im Land­kreis Landsberg/​Lech (Bild) erreich­ten 45 Bus­pil­ger unter der geist­li­chen Lei­tung von P. Joa­quim Fer­nan­des SFX am 24. Sep­tem­ber Alt­öt­ting. Zwei wei­te­re Pil­ger­grup­pen nah­men am Got­tes­dienst in der Bru­der-Kon­rad-Kir­che teil: der Lour­des­ver­ein aus dem Schwei­zer Kan­ton Solo­thurn mit Kapu­zi­ner­pa­ter Paul Rot­zet­ter sowie der Alten­club aus dem nie­der­baye­ri­schen Hau­zen­berg mit Pfarr­vi­kar P. Bob­by Jacob. Für die Pil­ger aus Vil­gerts­ho­fen war es qua­si eine Pil­ger­fahrt ​„von Maria zu Maria“, denn seit 1674 besteht die Wall­fahrt zur Schmerz­haf­ten Mut­ter­got­tes nach Vilgertshofen.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Nicht im Internet

Die Bus­pil­ger­grup­pe aus dem ober­frän­ki­schen Neundorf/​Pfarrei Mariä Geburt mit Kaplan Sebas­ti­an Heim als geist­li­chen Beglei­ter nahm es schmun­zelnd hin, als Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Georg Grei­mel nach der Ein­be­glei­tung zur Gna­den­ka­pel­le am 28. Sep­tem­ber erklär­te, dass er den Ort Neun­dorf im Inter­net nicht gefun­den habe. Wah­re Ori­en­tie­rung für Pil­ger auf dem Weg gebe es bei Jesus, der uns sagt: ​„Ich bin der Weg, die Wahr­heit und das Leben und nie­mand kommt zum Vater außer durch mich“.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Zum 400. Jubiläum

Mit Prä­ses P. Jakob M. Zar­zy­cki OSPPE besuch­te eine Grup­pe der Maria­ni­schen Bür­ger­kon­gre­ga­ti­on Pas­sau (MBK) am 28. Sep­tem­ber den Gna­den­ort Alt­öt­ting. Die MBK konn­te im Mai die­ses Jah­res ihr 400. Jubi­lä­um fei­ern. Prä­lat Gün­ther Man­dl stell­te sich als Alt­öt­tin­ger Kir­chen­füh­rer zur Ver­fü­gung. Ver­wöhnt mit Zwetsch­ge­n­dat­schi und Kaf­fee wur­den die Män­ner und Frau­en der MBK bei den Pau­li­nern in St. Magdalena.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Premiere für Pfarrer

„Herz­lich will­kom­men im Her­zen Bay­erns, bei Maria, die ein offe­nes Herz für uns alle hat“, begrüß­te Pau­li­ner­pa­ter David Kolod­zie­jc­zyk ins­be­son­de­re die jun­gen Wall­fah­rer aus Kühbach/​Landkreis Aich­ach-Fried­berg, die er am 28. Sep­tem­ber zur Gna­den­ka­pel­le ein­be­glei­te­te. Orga­ni­siert in bewähr­ter Wei­se von Pfarr­se­kre­tä­rin Maria Gol­ling, war es für Pfar­rer Simon Fleisch­mann, der sei­ne neue Pfarr­stel­le in Küh­bach im Sep­tem­ber ange­tre­ten hat­te, eine Pre­mie­re-Wall­fahrt. Umso so schö­ner, dass er die­se lang­jäh­ri­ge Pil­ger­tra­di­ti­on fort­set­zen wird. So flun­ker­te Pater David: Eigent­lich sei es in Alt­öt­ting Brauch, dass Neu­lin­ge einen Umweg von min­des­tens zehn Kilo­me­tern als Buße zu Fuß zurück­le­gen müss­ten. Bei Pfar­rer Fleisch­mann wol­le er aber eine Aus­nah­me machen. Schließ­lich wur­den vor der Gna­den­ka­pel­le im gemein­sa­men Gebet alle Anlie­gen, die von den Küh­ba­cher Pil­gern (Bis­tum Augs­burg) mit­ge­tra­gen wur­den, der Gna­den­mut­ter anempfohlen.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Um Frieden und Heilung

Die inni­ge Bit­te an die Gna­den­mut­ter von Alt­öt­ting um Frie­den und ein Ende des Krie­ges war auch heu­er das Haupt­an­lie­gen der Wall­fahrt der in Bay­ern leben­den Ukrai­ner. In der Basi­li­ka fei­er­ten sie mit Bischof Boh­dan Dzi­urakh und ukrai­ni­schen Pries­tern am 28. Sep­tem­ber eine hei­li­ge Mes­se im Ritus des hl. Chry­sosto­mus. Bischof Boh­dan ver­wies in sei­ner Pre­digt auf einen Zusam­men­hang zwi­schen dem Mar­kus-Evan­ge­li­um (Mk 2, 1 – 12) von der ​„Hei­lung eines Gelähm­ten“ und der aktu­el­len Situa­ti­on in der Ukrai­ne: Nach Jesu Wor­ten sei nicht die kör­per­li­che Hei­lung, son­dern die Hei­lung der See­le, die Sün­den­ver­ge­bung maß­geb­lich. ​„Nur wer im Glau­ben zu Jesus kommt, erfährt das Heil, wer ihn ablehnt – wie etwa die Ver­ant­wort­li­chen des leid­vol­len Angriff­kriegs Russ­lands gegen die Ukrai­ne – der bleibt in sei­nem eige­nen Unheil gefan­gen“, stell­te er fest. Bei der anschlie­ßen­den Mari­en­an­dacht in der Gna­den­ka­pel­le dank­te Bischof Boh­dan allen anwe­sen­den Gläu­bi­gen fürs Gebet und Unter­stüt­zung, außer­dem allen, die ukrai­ni­sche Flücht­lin­ge in ihre Her­zen und Häu­ser auf­ge­nom­men haben. Beim gemein­sa­men Frie­dens­ge­bet wur­de die Ukrai­ne und ganz Euro­pa unter den müt­ter­li­chen Schutz Mari­ens gestellt.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Bereits geduscht

„Eine Wall­fahrt wird das Leben nicht radi­kal ver­än­dern, son­dern wich­tig ist zunächst das Ankom­men“, erklär­te Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus Par­zin­ger der Fuß­pil­ger­grup­pe aus Waid­ho­fen aus dem ober­baye­ri­schen Neu­burg-Schro­ben­hau­sen, die in zwei­ein­halb Tagen eine Weg­stre­cke von 135 Kilo­me­tern bewäl­tigt und am 28. Sep­tem­ber um die Mit­tags­zeit ihr Pil­ger­ziel erreicht hat­te. Das schön geschmück­te Pil­ger­kreuz trug Jakob Braun den Wall­fah­rern vor­an. Zum 26. Mal hat­te Ver­wal­tungs­lei­ter Bern­hard Han­ke die Orga­ni­sa­ti­on über­nom­men, mit dem Wall­fahrts­ab­lauf war er zufrie­den, wie er erzähl­te – nur lei­der sei­en die Fuß­wall­fah­rer ein­mal von einem gewal­ti­gen Regen­schau­er über­rascht wor­den. Han­ke mel­de­te sich dann bei den Quar­tier­ge­bern in Wei­den­bach: ​„Die Hei­zung könnt ihr wie­der abstel­len, wir haben schon geduscht!“ Da konn­te Bru­der Mari­nus nur mit dem Vor­bild Bru­der Kon­rads Trost spen­den: ​„Leben und Lei­den gehö­ren zusam­men; ver­trau­en wir Gott, Er wird helfen“.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Hin und zurück

Nach 42 Kilo­me­ter Weg­stre­cke – Abmarsch war am 28. Sep­tem­ber nach einer Andacht um 4 Uhr früh­mor­gens – erreich­ten 25 Wall­fah­rer aus dem ober­ös­ter­rei­chi­schen Utten­dorf-Hel­pfau ihr Pil­ger­ziel. Für den lang­jäh­ri­gen Pil­ger­lei­ter und Vor­trags­kreuz­trä­ger Hubert Put­scher muss­te die­ses Jahr Johann Bacher ein­sprin­gen, denn Ers­te­rer war wegen der Hoch­zeit sei­ner Toch­ter ver­hin­dert. Pau­li­ner­pa­ter David Kolod­zie­jc­zyk dank­te den Pil­gern für die Treue zur Gna­den­mut­ter und fürs ​„gute Ankom­men“ wur­de gemein­sam ein ​„Gegrü­ßet seist du Maria“ gebe­tet. Nach einer kur­zen Ver­schnauf­pau­se in der Gna­den­ka­pel­le wur­de mit Pater David im Kon­gre­ga­ti­ons­saal Got­tes­dienst gefei­ert. Nach Über­nach­tung am Gna­den­ort mar­schier­ten die Fuß­pil­ger am 29. Sep­tem­ber wie­der die 42 Kilo­me­ter nach Hause.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Mit Maskottchen Ignaz

2024 09 29 pb alb wallfahrtsmosaike baindlkirch4

Das zeich­net die Pfar­rei­en­gemein­schaft Baindl­kirch im schwä­bi­schen Land­kreis Aich­ach-Fried­berg mit Pfar­rer Anton Brand­stet­ter all­jähr­lich, so auch heu­er am 28. Sep­tem­ber, bei ihrer Bus­wall­fahrt nach Alt­öt­ting aus: eine gro­ße Minis­tran­ten­schar führt sowohl beim Pil­ger­got­tes­dienst in der St. Anna-Basi­li­ka wie auch bei der Andacht am Nach­mit­tag in der Gna­den­ka­pel­le den Ein­zug der Pil­ger­grup­pe an. So geben die­se jun­gen Chris­ten, wie Pfar­rer Brand­stet­ter beim Got­tes­dienst in sei­ner Pre­digt sag­te, ein Glau­bens­zeug­nis abge­ge­ben. Übri­gens: Die Minis­tran­ten hat­ten auch ihr Mas­kott­chen Ignaz nach Alt­öt­ting mit­ge­bracht – ein Äff­chen in Minis­tran­ten­ge­wand geklei­det, das auch die Hän­de zum Gebet fal­ten kann. Zuvor hat­ten sie die­ses auch schon bei der gro­ßen Minis­tran­ten­wall­fahrt nach Rom dabei gehabt, wie Deni­se, Mut­ter zwei­er Minis­tran­ten, berich­te­te. Das habe sich in Rom unter den vie­len Minis­tran­ten schnell her­um­ge­spro­chen und die Baindl­kirch­ner Trup­pe war sofort erkannt wor­den. Ob es Zufall ist, dass die Baindl­kirch­ner Minis­tran­ten ihr Mas­kott­chen Ignaz tauf­ten? Wie man in Erfah­rung brin­gen konn­te, heißt Pfar­rer Brand­stet­ter mit zwei­ten Vor­na­men ebenso.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner