Kulturtransfer aus ökonomischer Notwendigkeit: Blasinstrumentenbau für Hof und Militär im Preußen des 18. Jahrhunderts (original) (raw)

Die ostentative Präsentation von Luxus war im höfischen Kontext alles andere als eine sinnlose Vergeudung. Sie diente als ein Mittel der Politik, indem sie wirtschaftliche und militärische Potenz suggerierte. Die Partizipation an den von den Leithöfen (wie dem in Paris) vorgegebenen Trends war für Brandenburg-Preußen keineswegs leicht zu bewerkstelligen. An der Peripherie der damaligen Hofkultur gelegen, fehlte es anfangs an der notwendigen Infrastruktur, diese umzusetzen: Eine moderne höfische Musikkultur befand sich unter Friedrich I. erst im Aufbau, und auch der lokale Bau von Musikinstrumenten war nur rudimentär entwickelt. Wollte man nicht dauerhaft Musiker und Instrumente importieren, was schon aus ökonomischen Gründen problematisch war, musste man sich die entsprechenden Kulturtechniken aneignen – und nicht nur die Beherrschung der Spieltechniken, sondern auch die der Herstellung moderner Instrumente. Dieser Beitrag beleuchtet die Aneignungsprozesse und die Vermittlungsinstanzen insbesondere während der Herrschaft Friedrichs II. Wie in anderen Bereichen der preußischen Wirtschaft, wurde diese Entwicklung im Wesentlichen durch eine gezielte qualifizierte Migration ermöglicht.

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