Meinung: Grünen-Wahlkampf: Der Tweet von Jette Nietzard als Operation Kugelbombe (Satire) (original) (raw)
Die Partei Bündnis 90/Die Grünen erweitert ihr strategisches Spektrum. Zu den beiden bislang durchgespielten Optionen für die Zeit nach der Bundestagswahl im Februar soll nun eine dritte hinzukommen. Bisher galten nur zwei Szenarien als realistisch: der Eintritt in eine Regierungskoalition mit der Merz-Union oder, falls darüber keine Einigung zustande käme, die mühsame Arbeit in der Opposition. Beide Möglichkeiten gelten als wenig attraktiv, weshalb in der Parteizentrale ein dritter Weg angestrebt und bereits beschritten wird: »Operation Kugelbombe«.
Eine Schlüsselrolle ist hierbei Jette Nietzard zugedacht, erst seit Oktober Bundessprecherin der Grünen Jugend und schon jetzt verlässliche Parteisoldatin. Am 31. Dezember zündete Nietzard auf der Plattform X die neue Wahlkampfoffensive mit folgendem Tweet: »Männer, die ihre Hand beim Böllern verlieren, können zumindest keine Frauen mehr schlagen.« Am Neujahrsmorgen präzisierte sie laut »Bild«-Zeitung in einem Video: »Männer, die Silvester die größten Raketen, die lautesten Raketen zünden müssen«, seien auch »die, die ihre Männlichkeit zu Hause durch Gewalt unter Beweis stellen müssen«. Später zeigte sich die Profi-Wahlkämpferin scheinbar reuig: »Hab meinen Tweet gelöscht. Wäre gut, über systematische Lösungen für häusliche Gewalt zu sprechen, statt über gekränkte Männeregos.«
Spitzenkandidat Robert Habeck zeigte sich hochzufrieden: Nicht nur habe Nietzard auf der für sinnstiftenden Diskurs bekannten Musk-Plattform eine notwendige Debatte über häusliche Gewalt angestoßen, sondern die Grünen auch ihrem neuen, bisher für unerreichbar gehaltenen Wahlziel »einen mächtigen Schritt nähergebracht«: Dem kontrollierten Auszug aus dem Bundestag und der inhaltlichen Erneuerung außerhalb des Parlaments.