Nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst setzte Ramsey 1955 sein Studium in New Haven und ab 1957 in Frankfurt fort. Seine musikalische Karriere begann er als Gewinner mehrerer Jazz-Wettbewerbe und nebenbei versuchte er sich auch als Schlagersänger. Im Frühjahr 1959 belegte er mit seinem "Wumba-Tumba Schokoladeneisverkäufer", der Coverversion des von Sheb Wooley1) geschriebenen Songs "The Purple People Eater"1), den vierten Platz in der deutschen Hitparade und im gleichen Jahr war er mit seinem Lied "Souvenirs"1) ebenfalls erfolgreich. Es folgten 1961 "Zuckerpuppe (aus der Bauchtanz-Truppe)", "Cafe Oriental" und "Pigalle"1), aber erst 1962 erreichte er mit seinem legendären Titelsong "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett"1) aus dem gleichnamigen Film1) ein Millionenpublikum und wurde damit zum Spitzenreiter in Deutschland; allerdings war der Sänger mit der rauhalsigen Stimme und dem sympathischen Akzent jetzt auf einen bestimmten Schlagertypus festgelegt.
Wikipedia vermerkt; ""Seine Musik orientierte sich an den damaligen Hits anglo-amerikanischer Popmusik. Unter den in den 1950er- und 1960er-Jahren veröffentlichten Schlagern Ramseys befanden sich deutschsprachige Coverversionen von Hank Ballard1), The Beatles1), Fats Domino, Ivory Joe Hunter1), Roger Miller, Elvis Presley1), Jimmie Rodgers1), Andy Williams1), Sheb Wooley1) und anderen. Dazu kamen zahlreiche Originale, die zunächst fast ausschließlich von Heinz Gietz komponiert wurden. Die ironischen, vorzugsweise von Kurt Feltz1) oder Hans Bradtke1) stammenden Texte kommentierten oft das aktuelle Zeitgeschehen." Der von Petra Ramsey gemachte Schnappschuss*) stammt von der Webpräsenz www.ramsey.de. |
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Nebenher spielte Ramsey in den verschiedensten Unterhaltungsfilmen jener Zeit mit � bis Anfang der 1970er Jahre war er in rund 25 Kinoproduktionen zu sehen � und sang dort seine "Ohrw�rmer" wie 1963 den Titelsong on dem Streifen "Maskenball bei Scotland Yard"1), wo er den etwas einf�ltig wirkenden, aber liebensw�rdigen Erfinder Agostino Celli mimte. Der gebürtige Amerikaner hat "mit seiner rauen Stimme und seiner humorvollen Art dem oft noch ernsten Schlager eine neue Leichtigkeit verpasst. Ramsey versprühte Lebensfreude und Spaß – und war damit die perfekte Besetzung für die Komödien der 60er-Jahre." schreibt ndr.de/kultur in einem Nachruf → �bersicht Filmografie (Auszug). |
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Nach 1964 war die große Schlagerzeit des sympathischen Künstlers beendet und Ramsey wandte sich wieder verstärkt der Jazz-Musik zu. Daneben engagierte er sich als Förderer des Musikernachwuchses und produzierte unter anderem 1967 eine LP mit Kinderliedern. Ab den 1970er Jahren moderierte Ramsey zudem TV-Sendungen, so beispielsweise 1971 "Schlager für Schlappohren"2) oder später gemeinsam mit dem US-amerikanischen Folksänger und Songwriter Don Paulin (1929 – ?) die 13-teilige Folklore-Sendung "Show ohne Schuh'"2) (1973–1982). Zwischen 1974 und 1980 war er Gastgeber der TV-Sendung "Talentschuppen"1), ab 1976 der Sendung "Geheimtip". Bis in jüngere Zeit veröffentlichte Ramsey Jazzplatten, für die meisten Deutschen blieb sein Name jedoch bedauerlicherweise immer mit den seichten Schlagern der 1960er Jahre verbunden. Dass der Amerikaner mit deutschem Pass (seit 1984) jahrelang als Dozent an der "Hochschule für Musik und Theater Hamburg"1) tätig war, dürfte vielen unbekannt sein. Das von Petra Ramsey gemachte Foto*) (auch Hintergrund) stammt von der Webpräsenz www.ramsey.de. |
Bis kurz vor seinem Tod war der umtriebige Künstler aktiv und dachte nicht daran, sich aufs Altenteil zu setzen, Ab 2008 ging er mit Max Greger1) (1926 – 2015), Hugo Strasser1) (1922 – 2016) und der "SWR Big Band"1) auf Tournee, auch 2010 gaben die "Swing Legenden" mit ihrem Programm "Swing Legenden 2010" erneut Gastspiele in verschiedenen Städten; darüber hinaus absolviert er Auftritte bei diversen Jazz-Abenden oder Open-Air-Veranstaltungen. Seit Ende der 1980er Jahre präsentierte er jeden Freitag ab 22:30 Uhr im " hr2-kultur"1) die 30-minütige Sendung "Swingtime mit Bill Ramsey". Am 1. März 2019 wurde die letzte Ausgabe gesendet, weil Ramsey die Moderation aus Altersgründen aufgab. Außerdem war Ramsay immer mal wieder für die Synchronisation tätig, zuletzt lieh er dem Trompete spielenden, hilfsbereites Krokodil Louis in dem Disney-Zeichentrickfilm "Küss den Frosch"1) seine Stimme; Kinostart in Deutschland war Dezember 2009. Anlässlich seines 85. Geburtstages veröffentlichte er 2016 die Doppel-CD "My Words", gab zudem als Jazz-Interpret im Hamburger "St. Pauli Theater"1) ein Konzert. Bill Ramsey lebte fast 20 Jahre lang in Zürich, später in Wiesbaden, 1991 ließ er sich mit seiner vierten Ehefrau, der Ärztin Dr. Petra Ramsey, die auch als Managerin ihres Mannes fungierte, in Hamburg nieder. Dort starb er am 2. Juli 2021 im Alter von 90 Jahren; die letzte Ruhe fand er auf dem "Friedhof Bernadottestraße" im Hamburger Stadtteil Ottensen1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Noch kurz vor seinem 90. Geburtstag (17.04.2021) war im März 2021 die von seinem Freund Pit Klein geschriebene Biografie "Bill Ramsey � Send in the Clown " erschienen → seitenweise-verlag.de. Bill Ramsey 2005 in Büdingen1) Urheber: Sven Teschke; Lizenz: CC BY-SA 2.0 DE; Quelle: Wikimedia Commons |
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Für sein langjähriges, herausragendes musikalisches Wirken wurde Bill Ramsey, der seit 1984 die deutsche Staatsbürgerschaft besaß, im Februar 2020 mit dem "Bundesverdienstkreuz am Bande"1) ausgezeichnet. Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, der dem Künstler in Hamburg die Ehrung überreichte, sagte unter anderem: "Bill Ramsey hat Jazz, eine unverkennbare Blues-Stimme und rhythmische Eleganz in die Welt des Schlagers gebracht. In der Zeit des Wirtschaftswunders hat er die Unterhaltungsmusik mit seinen humorvollen Schlagern im Big Band-Sound um amerikanische Musikfarben bereichert. Er hat Songs geschaffen, die viele berühren und die bleiben werden. Als Gastdozent für Jazz-Gesang hat er maßgeblich zum Erfolg der Popularmusikausbildung an der "Hochschule für Musik und Theater Hamburg" beigetragen. Für seine weltoffene Persönlichkeit, gepaart mit einer positiven Lebenseinstellung und gekrönt von meisterlicher vokaler Souveränität, dankt ihm der Bundespräsident mit der Verleihung des "Verdienstkreuzes am Bande." → www.hamburg.de. |
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*) Mein Dank geht an Dr. Petra Ramsey für die Genehmigung, die Fotos veröffentlichen zu dürfen. Mehr Informationen zu Bill Ramsey gibt es bei www.ramsey.de Siehe auch Wikipedia, www.laut.de Sowie die Diskografie (Auswahl) bei Wikipedia |
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de |
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Filme (Auszug) Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de(Fremde Links: Wikipedia, fernsehserien.de) |
1955: Liebe, Tanz und 1000 Schlager (als Sänger) → filmportal.de 1955: Musik im Blut – Die Kurt Widmann Story (mit Viktor de Kowa als Kurt "Kutte" Widmann; als Sänger) 1959: La Paloma (als Sänger; Song: "Wumba-Tumba Schokoladeneisverkäufer", von "The Purple People Eater") 1959: Kein Mann zum heiraten (als Sänger; Song: "Souvenirs, Souvenirs") 1960: Schlagerparade 1960 (als Billy Brown bzw. Sänger; Songs: "Souvenirs, Souvenirs"/ "Go Man Go") 1960: Das Rätsel der grünen Spinne (als Bill Brown bzw. Sänger; Song: "Telefon aus Paris") 1960: Mit Himbeereis geht alles besser (als U.S.-Army Captain) → filmportal.de 1961: Schlagerparade 1961 – Geh'n Sie nicht allein nach Hause (als Billy Brown bzw. Sänger; Song: "Jeden Tag 'ne andere Party") 1961: Die Abenteuer des Grafen Bobby (als Kellner bzw. Sänger; Songs: "Pigalle" sowie "Immer zieht es mich zu ihr" im Duett mit Peter Alexander, der den Graf Bobby Pinelski mimte) → filmportal.de 1961: Junge Leute brauchen Liebe (mit Cornelia Froboess und Johannes Heesters; als Bill) 1961: Adieu, Lebewohl, Goodbye (als Fiorelli; Song: "Pigalle") → filmportal.de 1961: Musik ist Trumpf – Die Hazy Osterwald Story (als Sänger; Song: "Pigalle") 1961: Am Sonntag will mein Süßer mit mir Segeln geh'n (als Billy, ein Musiker; Gesang: "Zuckerpuppe" und "Das Mädchen mit dem aufregenden Gang" sowie mit Chris Howland "Was geht das denn die Weiber an?") → filmportal.de 1961: Unsere tollen Tanten (als Bill; Song: "Ich habe beides ausprobiert – kein Vergleich") → filmportal.de 1961: Heute geh'n wir bummeln (als Bill Brown; Songs: "Nichts gegen die Weiber", "Mach ein Foto davon") → filmportal.de 1961: Cafe Oriental (als Bill; Song "Caf� Oriental") → filmportal.de 1962: Das süße Leben des Grafen Bobby (mit Peter Alexander als Graf Robert "Bobby" Pinelski; als amerikanischer Detektiv; Jonny H. Clayton; Song: "Das Leben ist doll – Dolce Vita") → filmportal.de 1962: Zwischen Shanghai und St. Pauli (als Blacky; Song: "Flotten Dampfer") 1962: Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett (als Ehemann von Mimi = Edith Hancke; Titelsong "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett") → filmportal.de 1962: Sing aber spiel nicht mit mir (als Säger; Song: "Hallo, Boss, Hallo") 1963: Maskenball bei Scotland Yard (als der etwas einfältig wirkende, aber liebenswürdige Agostino Celli sowie Titelsong) 1963: Heimweh nach St. Pauli (als Jack, Manager von Hein Steinemann/Jimmy Jones = Freddy Quinn) → filmportal.de 1963: Old Shatterhand (nach Motiven von Karl May; mit Lex Barker als Old Shatterhand, Pierre Brice als Winnetou; als Konstantin Timpe) → filmportal.de 1964: Liebesgrüße aus Tirol (als Camper sowie Song "Ein Student aus Heidelberg") 1965: Cat Ballou – Hängen sollst du in Wyoming / Cat Ballou (Synchronstimme von Nat King Cole) 1971: Hurra bei uns geht's rund (als Onkel Mike) 1978: Die Schweizermacher (als William S. Tall, Saxophon-Spieler bzw. Auftritt mit einer etwas speziellen Interpretation der Schweizer Hymne) → cyranos.ch 1990: Peterchens Mondfahrt (Zeichentrickfilm nach dem Märchen "Peterchens Mondfahrt" von Gerdt von Bassewitz; Stimme von "Großer Bär") 1993: Almenrausch und Pulverschnee (TV-Serie; als Jonathan Banks in Folge 5 "Der Onkel aus Amerika") 1997: Tatort (TV-Krimireihe) – Ausgespielt (als Barbesitzer) 2009: Küss den Frosch / The Princess and the Frog (Zeichentrickfilm; deutsche Stimme des Alligators Louis) |