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Reportage: Die Höhepunkte der CES 2024
Reportage: Die Höhepunkte der CES 2024 Applaus, Applaus
Honda auf der CES 2024
© press-inform - das Pressebuero
Die Automessen sind tot – denn die Zukunft ist virtuell, digital und gemeinhin maximal vernetzt. Doch die Consumer Electronic Show in Las Vegas zeigt, dass es trotz Digitalisierung auch anders geht. Auf der wichtigsten Tech-Messe der Welt ist die Hölle los und die Autoindustrie tanzt mittendrin selbstbewusster denn je. Doch manche Marken schauen nur vom Rand der Tanzfläche zu und staunen über Elektromodelle und künstliche Intelligenz.
Wenn man auf die großen Automessen der vergangenen Jahre außerhalb der Boomregion China zurückblickt, sieht man vor dem gedanklichen Auge zumeist ein düsteres Bild aus leeren Messehallen mit überschaubaren Neuheiten. Die Gründe scheinen offensichtlich, denn die Welt wird digitaler, vernetzter und das setzt den realen Erlebnisevents mächtig zu. Große Neuigkeiten lassen sich online in Sekunden nahezu nach Belieben in alle Welt verbreiten. Wer braucht in Zeiten von Mobilgeräten und künstlicher Intelligenz noch eine reale Messe, auf der die Neuheiten angefasst und mit eigenen Augen bestaunt werden können?
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Honda auf der CES 2024
Honda auf der CES 2024
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Die Consumer Electronic Show ist jeden Januar in der Spielerstadt Las Vegas etwas überraschend gerade eine solche Messe, die boomt wie kaum eine andere. Die Autoindustrie ist mittendrin und zelebriert sich so, wie man es einst von IAA, Genfer Salon oder Detroit Motorshow kannte. Doch während einige Autohersteller und Zulieferer die CES längst zu ihrer Lieblingsveranstaltung auserkoren haben, bleiben viele Marken dem kunterbunten Tech-Event mit einem immer größer werdenden Mobilitätsbereich fern. Stärker denn je sind zum Auftakt des Jahres 2024 die asiatischen Hauptdarsteller wie Hyundai, Kia, Honda, Togg oder Sony vertreten, die selbstbewusster denn je gleichermaßen neue Technologien und Fahrzeuge in Szene setzen. Bei einigen Unternehmen scheinen die aktuellen Gedankengebilde kaum Grenzen zu kennen. So stellen Hyundai und Xpeng in der Wüste Nevadas sogar seriennahe Flugautos vor.
Europa ist im gigantischen Las Vegas Convention Center und speziell der gigantischen Westhalle mit ihrem Mobilitätsfokus nur schmal vertreten. Während sich die großen Zulieferer wie Bosch, Schaeffler, Webasto oder Faurecia in der Spielerstadt mit zahlreichen neuen Entwicklungen feiern, bleiben ungewöhnlich viele Autohersteller der Großveranstaltung in Sin City fern. Allein Mercedes hat auf der CES mit einem seriennahen Ausblick auf seine neue Einstiegsmodellreihe und den elektrischen CLA 2025 einen standesgemäßen Auftritt inklusiv künstlicher Intelligenz und der Fahrzeugbedienung der Zukunft. BMW hält sich nach der großen Neue-Klasse-Show des Vorjahres zurück und auch der Volkswagen Konzern spielt mit der Einführung des KI-Dienstes von Chat GPT in seine Serienfahrzeuge nur das kleine Besteck aus. Marken des Stellantis Konzerns, Toyota, Ford oder Renault-Nissan fehlen in der kühlen Wüste Nevadas ebenso wie die Hauptdarsteller von General Motors, Tesla oder die meisten sonst so engagierten China-Label. Lamborghini kooperiert derweil dynamisch mit Accenture, Polestar lässt sich enger denn je von Kooperationspartner Google umarmen und BMW setzt neben dem Bedienkonzept der Zukunft auf das eigene Fahrzeug als rollende Spielkonsole.
Den größten Auftritt hat auf des CES in diesem Jahr der koreanische Großkonzern Hyundai, der mit verschiedenen seiner Marken nicht nur neue Technologien präsentiert, sondern auch erstmals außerhalb von Südkorea die neuen Elektrofahrzeuge erstrahlen lässt. Hyundai strotzt in den Hallen des LVCC nur so voll Selbstvertrauen und bekennt sich allen Elektrotendenzen zum Trotz stärker denn je zur Brennstoffzelle. Kia zeigt auf der CES nicht nur die Elektromodelle EV3 und EV4, sondern gleich fünf PBV-Studien (purpose built vehicles) für den gewerblichen Alltagseinsatz. Die flexible Elektroplattform ermöglicht Nutzfahrzeuge mit unterschiedlichen Aufbauten. „Das PBV-Geschäft von Kia entspricht unserer Vision, über das traditionelle Automobilkonzept hinauszugehen, indem wir die bisher nicht erfüllten Bedürfnisse verschiedener Kunden und Communitys durch optimierte Fahrzeuge und Services bedienen, die auf spezielle Markt- und Geschäftssituationen zugeschnitten sind“, unterstreicht Ho Sung Song, Präsident und CEO von Kia. Im kommenden Jahr macht der Kia PV5 den Anfang der neuen Modellreihe. Das vielseitig einsetzbare Elektrofahrzeug ist für Einsatzbereiche wie Ruf-, Liefer- und Versorgungsdienste optimiert und lässt flexibel an unterschiedliche Kundenanforderungen anpassen.
Honda, lange Zeit der Brennstoffzelle verschrieben, tischt in Las Vegas ebenfalls überraschend stark auf und präsentiert mit der Nullserie zwei neue Elektrofahrzeuge, die ab 2026 auf die internationalen Märkte rollen sollen. „Die Mobilität, von der wir träumen, ist keine Fortsetzung des Trends der dicken, schweren, aber intelligenten Elektrofahrzeuge“, sagt Honda-CEO Toshihiro Mibe. Honda 0 Series Limousine und Space Hub sind betont puristisch gestylt und sorgen mit ihren reduzierten Formen für einen imposanten Auftritt. Beide Elektromodelle bekommen dabei ein neues Markenlogo, das an ein Ei erinnert. Bei dem E-Auto- Doppelpack soll es jedoch nicht bleiben, denn Honda will ab 2026 eine komplett neue Elektrofamilie einführen. Neueste Akku- und Ladetechnik soll dafür sorgen, dass die Batteriepakete von 10 bis 80 Prozent in maximal 15 Minuten erstarken werden.
Zum wiederholten Mal hat auch der türkische Autohersteller Togg in Las Vegas seinen großen Auftritt. Selbstbewusster als andere Hersteller bezeichnet Togg sein neues Elektromodell T10F Fastback als „smart device“. Das Fließheckmodell soll in erster Linie die heimischen Kunden begeistern und ab 2025 auch auf den europäischen Markt rollen. Der T10F wird in drei verschiedenen Versionen mit Hinterrad- oder Allradantrieb angeboten. Das Topmodell als 320 kW / 435 PS starker Allradler beschleunigt aus dem Stand in 4,6 Sekunden auf dem Tempo 100 und bietet mit seinem 88,5-kWh-Akkupaket eine elektrische Reichweite von 600 Kilometern. Innen gibt es viel Platz für fünf Personen, die unter anderem auf einen 29- Zoll-Infotainmentbildschirm blicken. Togg-CEO Gürcan Karakaş: „Der T10F zeigt unser unerschütterliches Engagement, die Mobilitätslandschaft zu verändern, und ist Ausdruck unserer Vision, in der innovative Technologie im Einklang mit nachhaltigem Individualverkehr wirkt und unser aller Leben bereichert.“
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