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Technik: Langsames Ende für den Autoschlüssel Leere Taschen

Mercedes Keyless System

Mercedes Keyless System

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Die Zeiten für den altbekannten Autoschlüssel neigen sich langsam dem Ende. Immer mehr neue Fahrzeuge kommen ohne die altmodische Zugangsberechtigung am Schlüsselbund aus. Das Smartphone übernimmt mit vielen neuen Funktionen.

Die Zeiten, in denen man abends zu fortgeschrittener Stunde an der Bar oder auf dem Tresen des Tennisclubs mit einem blitzenden Autoschlüssel für Aufmerksamkeit sorgen konnte, sind lange vorbei. Die metallenen Schmuckstücke mit entsprechend verchromtem oder versilbertem Markenanhänger sind lange vergessen. Die Schlüssel selbst haben schon lange keinen Bart mehr, sondern sind zumeist kleine schwarze Funksender, die nicht groß Eindruck schinden. Somit lassen sie selbst Fahrer von hochpreisigen Sportwagen lieber in der Hosentasche, denn optisch ist die technische Zugangsberechtigung für eine Mercedes A-Klasse kaum von der einer exklusiven S-Klasse zu unterscheiden. Porsche hat seinen Fahrzeugschlüsseln die Silhouette des jeweiligen Modells gegeben – das erkennt jedoch nur, wer den Schlüssel in Händen hält und genau beäugt. Billig anmutendes Plastik bleibt es trotzdem.

Leere Taschen

Immer mehr Fahrzeuge verfügen zudem über einen schlüssellosen Zugang. Heißt, der Fahrzeugschlüssel oder entsprechende Keykarte kann in der Hosen- oder Handtasche bleiben. Ein Zug am Türgriff und das Fahrzeug öffnet sich wie von Geisterhand und zum Starten des Motors reicht ein Druck auf den Taster an der Lenksäule oder gar das Einlegen der entsprechenden Fahrstufe. Gerade in den USA oder Asien ist der schlüssellose Zugang seit vielen Jahren komfortabler Usus. Zunehmend setzt sich das sogenannte Keyless-Entry- oder Keyless-Go-System auch bei Volumenautos in Europa durch. Die Luxusmodelle und Fahrzeuge aus der Oberklasse haben die Ausstattung seit vielen zumeist obligatorisch an Bord. Keine Chance hatte dabei zum Beispiel der Luxusschlüssel des vergangenen BMW 7ers, auf dem sich per kleinem Display zahlreiche Funktionen schalten ließen.

Die Zukunft geht noch einen Schritt weiter, denn der Fahrzeugschlüssel von einst spielt bei den modernen Fahrzeugen keine Rolle mehr. Daher kann dieser – wenn es ihn bei der Auslieferung überhaupt noch gibt – getrost in der heimischen Wertkassette oder bei den Fahrzeugunterlagen verbleiben. Der Zugang zum entsprechenden Fahrzeug ermöglicht das eigene Smartphone oder wenn man keinen Wert auf edle Chronometer legt, die Smartwatch am Handgelenk. Erste Systeme sind bereits seit einigen Jahren auf dem Markt. Doch haperte es lange Zeit daran, dass zumeist nur Nutzer eines Android-Mobiltelefons den schlüssellosen Zugang nutzen konnten, da Apple für sein Ios-Bediensystem die Programmiercodes nicht öffnen wollte. Ein aufgeklebter NFC-Chip sollte diese Bedienlücke schließen – was jedoch nicht gelang.

Nachdem das Problem mit der neuesten Smartphone-Technologie nunmehr gelöst ist, scheint das Ende des normalen Fahrzeugschlüssels endgültig besiegelt. Das hat nicht nur praktische Gründe für den Kunden, sondern liegt auch im Sinne des Autoherstellers, denn so kommt dieser über die personifizierte Fahrzeug- ID an die Daten des Nutzers und diese Daten sind in der heutigen Zeit bekanntlich viel wert. Möglich machen die neuen Zugangsberechtigungen per Smartphone nicht zuletzt die neuen, komplett vernetzten Bordsysteme, auf die der Fahrer immer und jederzeit per Smartphone zugreifen kann. Und wenn es um geplanten Routenführungen, die Konditionierung des Akkupaketes oder andere Komforteinstellungen geht, ist der Schritt zum schlüssellosen Zugang nicht mehr weit.

Das ist auch der Grund dafür, weshalb die Systeme nicht nur bei neuen Modellen der Oberklasse wie Mercedes E-Klasse oder BMW i5 / 5er an Bord sind, sondern beispielsweise auch einem Volumenmodell wie der Hyundai Kona. „In einer Zeit, in der das Smartphone zu unserem alltäglichen Begleiter geworden ist, ist der digitale Fahrzeugschlüssel eine absolut sinnvolle Funktion, und wir freuen uns, dass diese Technologie mit der Einführung des neuen Hyundai Kona erstmals Einzug in das B-SUV-Segment hält", sagt Jürgen Keller, Geschäftsführer von Hyundai Deutschland. Der digitale Kona-Schlüssel basiert auf NFC-Technologie und ist kompatibel mit aktuellen Geräten ab Ios-Version 16.3 oder Android Version 13, die über eine Wallet- Funktion verfügen. Über die Bluelink-App, die im App Store oder bei Google Play erhältlich ist, lässt sich der digitale Fahrzeugschlüssel mit wenigen Schritten im Smartphone hinterlegen. Sobald das Smartphone an den Türgriff der Fahrer- oder Beifahrerseite gehalten wird, ent- oder verriegelt sich das Fahrzeug – bei kompatiblen Geräten selbst bei leerem Smartphone-Akku. Um den Motor zu starten, muss sich das Smartphone im Ablagefach in der Mittelkonsole befinden.

Ganz ähnlich sieht es zum Beispiel bei der neuen Mercedes E-Klasse aus. Der Autofahrer muss allein ein entsprechendes Smartphone mit sich führen, das über die hauseigene Mercedes-Me-Connect-App mit dem Fahrzeug verknüpft ist. Darüber ist dann sogar ein sogenanntes Key-Sharing möglich: Familienmitglieder oder Freunde können digital zur Nutzung der Oberklasselimousine eingeladen werden. Ihre Rechte können dabei variabel festgelegt werden, sodass es zum Beispiel nur den Zutritt zum Fahrzeug gibt oder Fahrten freigegeben werden. Maximal kann der digitale Fahrzeugschlüssel mit bis zu 16 Personen geteilt werden. Somit wird es am heimischen Schlüsselbrett stückweise leerer, denn auch an Haustüren übernehmen die Smartphones langsam die Herrschaft über den Zugang.

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