So wurde Heidi Klum von US-Rapperin Cardi B in den Schatten gestellt (original) (raw)
French Chic statt Hollywood-Glam: Tom Kaulitz und Heidi Klum ganz in Schwarz bei der Show von Messika in Paris
© C. Clovis-J. Tribecax/ Bestimage / Imago Images
Heidi Klum gilt bei uns und in den USA als Superstar – nicht aber in Paris während der Modewoche. Warum ihr hier Frauen wie Cardi B oder Kendall Jenner den Rang ablaufen.
Nichts geht mehr in der Pariser Rue Auber. Die Straße ist verstopft, lautes Hupen, dazu das Geschrei wartender Fans. Die französische Schmuckfirma Messika stellt hier bei einer Laufstegshow die neue Diamant-Kollektion vor. Doch bei dem Staraufgebot sind die schicken Steine fast zweitrangig: Ronaldos Ehefrau Georgina Rodríguez und Schauspielerin Isabelle Adjani sind gekommen, ebenso US-Rapperin Cardi B. In einer hautengen Diven-Robe und mit Fifties-Turmfrisur sitzt sie in der ersten Reihe. "Hiiiii", sagt sie kaugummibreit und mit piepsiger Stimme. Nur mit Mühe können Ordner die Fotografen und Gäste von ihr fernhalten. Durch das Gedränge stolpern einige über den Laufsteg, andere hüpfen auf die Bänke.
Kamera-Magnet: US-Rapperin Cardi B zeigt sich in Paris in einer Divenrobe und mit üppigem Schmuck
© C. Clovis- J. Tribecax/ Bestimage / Imago Images
Im Tumult geht dabei fast ein anderes Paar unter: Heidi Klum und Tom Kaulitz. Auch das Model und ihr Mann sind zurzeit in Paris, doch bei der Messika-Show sitzen sie nicht bei den Superstars, sondern in einem angrenzenden Block. Ein Affront? Vielleicht, immerhin scheren sich Franzosen wenig um deutsche Prominenz.
Dass man sie nicht sofort erkennt, liegt auch an ihrem Look: Statt im grellen Fummel und mit viel nackter Haut taucht Klum von Kopf bis Fuß in Schwarz auf. Ihr Mantel ist von Vetements, ihr Make-up so dezent wie nur selten, der Look insgesamt très parisienne. "Endlich sieht sie mal nicht aus wie eine "Emily in Paris"-Kopie", raunt jemand im Publikum.
Heidi Klum: Paris steht ihr gut
Klum ohne Hollywood-Glamour? Ein ungewöhnliches Bild, allerdings keines, dass ihr nicht steht. Man könnte auch sagen: Paris tut ihr gut. Das zeigte die 51-Jährige bereits zu Beginn der Modewoche, als sie bei der Show von L'Oréal auftrat, dem großen französischen Kosmetikhersteller, für den sie jetzt wirbt. In ein schwarzes Lackkleid gehüllt lief sie über den Catwalk, auch bei Instagram inszenierte sie sich in einer eleganten Robe.
Dabei war die Modemetropole nie Klums Pflaster. Ob Chanel oder Louis Vuitton – keine der großen Luxusmarken buchte sie je für ihre Shows. "Die war nie in Paris, die kennen wir nicht", lästerte einst Karl Lagerfeld über das deutsche Model. Doch den Rückenwind der europäischen Modeszene brauchte Klum nicht. Sie baute sich zur Eigenmarke auf und verdient damit bis heute Millionen.
Suchbild: Heidi Klum (mittig, dritte Reihe) bei einem Gruppenshooting aller Markenbotschafter, die für einen französischen Beautykonzern werben
© PR
Vielleicht konnte sie es auch deshalb verschmerzen, dass sie kürzlich bei einem Fototermin ihres neuen Werbepartners nicht im Vordergrund stand. Der hatte all seine Markenbotschafter auf den Stufen der Pariser Oper aufgereiht. Doch statt in der Frontrow zu posieren, lugte Klums Kopf erst in der dritten Reihe hervor. Vor ihr standen die Models Kendall Jenner und Cara Delevingne, ebenso die Schauspielerinnen Eva Longoria und Iris Berben.
Dass sich Klum beim Messika-Event die Aufmerksamkeit mit Superstars wie Cardi B teilen muss, scheint sie nicht weiter zu stören. Ohne eine Extraschleife vor den Fotografen zu drehen, schlendert sie mit ihrem Mann Tom Kaulitz zum Hinterausgang. Ihr nächster Stopp am Abend: das Promi-Lokal "L' Avenue". Zumindest dort ist ihr das Blitzlichtgewitter sicher.