Im Hahnentritt zum Dienstantritt (original) (raw)
New York Fashion Week Im Hahnentritt zum Dienstantritt
Die Herbstmode wird schick und praktisch - zumindest wenn es nach der Königin des Wickelkleides Diane von Fürstenberg geht. Eher mädchenhaft geben sich die Entwürfe von DKNY.
Gute Nachrichten für berufstätige Frauen: Die Herbst-Mode wird schick und praktisch zugleich. Zur Eröffnung der New Yorker Fashion Week schickten die großen Designer ihre Models überwiegend mit alltagstauglichen Teilen auf den Laufsteg. Vom Outfit für den Job, die Party und sogar für den Spielplatzbesuch war alles vertreten, und das oft in Rot, der wichtigsten Farbe der Saison. Einige Ausfälle waren allerdings auch darunter - vor allem zerfetzte Mini-Röcke und bollerhafte Kniebundhosen dürften sich jenseits des Catwalks kaum durchsetzen.
Das klassische Kostüm feiert bei Designerin Diane von Fürstenberg ein Revival. Dabei erinnern hoch angesetzte Bleistiftröcke, Puffärmel und weite Jacken mit Holzfäller- oder Hahnentrittmustern an die 80er Jahre. Modernen Pfiff erhält der Look durch schmalere Silhouetten und feminine Details wie ausgestellte Schößchen an Jacken und zarte Rosenmuster auf Chiffonblusen. Die neueste Auflage des berühmten Wickelkleids der Modeschöpferin, das sie erstmals 1975 vorstellte, hat einen voluminöseren Rock als seine Vorgänger und besteht aus Baumwolle und Wildleder anstelle des klassischen Jerseystoffes. Als schickes Outfit für den ganzen Tag präsentierte von Fürstenberg am Sonntag ein schwarzes, gegürtetes Shirtkleid mit vertikalen Plisseefalten.
Totenschädel auf Satin
Das Modehaus Badgley Mischka setzt für den Herbst auf elegante Abendkleidung. Highlights waren ein hellgelbes, schulterfreies Cocktail-Kleid mit einer auffälligen Schleife unter der Brust sowie eine bedruckte Seiden- und Chiffonrobe in Pflaume und Schwarz-Weiß. Für den Tag hatte das Designerduo Mark Badgley und James Mischka Nerzröcke im Angebot. Ihre Show beendeten beide mit einem extravaganten schwarzen Satin-Trenchcoat mit perlengesticktem Totenschädel auf dem Rücken.
Die Londonerin Luella Bartley kombinierte bestickte Blazer mit schmal geschnittenen Hosen oder hautengen Jeans. Das Label Tuleh zeigte eine kleidsame Kollektion mit langen, schmalen Röcken, die auf Taillenhöhe saßen und mit Stiefeln mit Holzabsätzen getragen wurden. Auch Tuleh-Designer Bryan Bradley spielte mit den Proportionen, indem er eine flatternde Satin-Bluse mit einer kurzen Pelzjacke mixte.
Donna Karan zeigte ihre jugendliche Linie DKNY, in deren Mittelpunkt diesmal weite Tops und Röcke standen. Ein kuscheliger Mohair-Mantel schien bestens geeignet für den Sonntagsspaziergang. Einige Teile wie kurze Cardigans und T-Shirts aus Seidenkrepp erinnerten an Schuluniformen, ohne aber zu girliehaft zu wirken. Mit Spannung wurden die Shows weiterer Star-Designer wie Calvin Klein, Vera Wang, Zac Posen und Ralph Lauren in den kommenden Tagen erwartet, bevor die Fashion Week am Freitag zu Ende geht.
AP
Samantha Critchell/AP