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Selenskyj reist auch nach Frankreich, Großbritannien und Italien
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besucht in dieser Woche neben Deutschland auch Frankreich, Großbritannien und Italien für Gespräche über den russischen Angriffskrieg gegen sein Land. Am Donnerstag werde Selenskyj um 15.00 Uhr von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zu einem "bilateralen Treffen" empfangen, hieß es am Mittwoch aus Paris. Derweil gingen die russischen Angriffe gegen die Ukraine auch am Mittwoch unvermindert weiter.
Ebenfalls am Donnerstag wird Selenskyj zudem in London erwartet. Ein Sprecher der britischen Regierung bestätigte am Mittwochabend, dass der ukrainische Staatschef Premierminister Keir Starmer treffen werde. Zudem werde Selenskyj in London mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte zusammenkommen. Bei Gesprächen mit dem Niederländer soll es demnach erneut um die Unterstützung der westlichen Partner für den Kampf der Ukraine gegen Russland gehen.
Die Ukraine hat angesichts der überlegenen russischen Luftwaffe von seinen westlichen Verbündeten wiederholt mehr Kampfjets und eine bessere Luftabwehr gefordert, um ihre Bevölkerung zu schützen. Selenskyj drängt die USA und Großbritannien zudem seit Monaten, den Einsatz der von ihnen gelieferten Waffen gegen Ziele weit auf russischem Staatsgebiet zu erlauben. Bisher haben die USA und Länder wie Deutschland eine solche Genehmigung aber nur eng begrenzt um die ostukrainische Region Charkiw erteilt.
Selenskyj sagte auf einer Pressekonferenz mit dem kroatischen Regierungschef Andrej Plenkovic, er werde sich in den kommenden Tagen zudem in Italien mit Ministerpräsidentin Giorgia Meloni treffen. Italienischen Medien zufolge werden die beiden Politiker am Donnerstagabend in Rom zusammenkommen. Am Freitagmorgen wird Selenskyj Angaben des Vatikan zufolge von Papst Franziskus empfangen.
Ebenfalls für Freitag ist ein Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin vorgesehen, wie eine Regierungssprecherin in der Bundeshauptstadt am Mittwoch sagte.
Eigentlich wollte Selenskyj zu einem diplomatischen Spitzentreffen zur Lage in der Ukraine am Samstag zum US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz reisen. Dieses Treffen mit Vertretern von mehr als 50 Ländern wurde am Mittwoch allerdings verschoben, nachdem US-Präsident Joe Biden einen geplanten Staatsbesuch in Deutschland wegen des Hurrikans "Milton" abgesagt hatte.
Auf Einladung von Kanzler Scholz hätte ebenfalls am Samstag ein Vierer-Treffen der sogenannten Quad-Gruppe tagen sollen - mit Scholz, Biden, Macron und Starmer. Thematisch hätte es vor allem um die Ukraine und den Nahost-Konflikt gehen sollen. Auch dieses Gespräch wurde abgesagt.
Derweil gingen die russischen Angriffe gegen die Ukraine auch am Mittwoch unvermindert weiter. Am Mittwochabend meldeten die ukrainischen Behörden mindestens sechs Tote und acht Verletzte bei einem russischen Angriff auf die für die ukrainischen Getreide-Exporte wichtige Hafeninfrastruktur in der südukrainischen Region Odessa. Bei dem Angriff wurde den Regionalbehörden zufolge ein unter der Flagge Panamas fahrendes ziviles Containerschiff getroffen.
Die ukrainische Armee teilte unterdessen mit, dass sie am Mittwoch eine russische Militäreinrichtung in der südrussischen Region Krasnodar zerstört habe. Ihre Streitkräfte hätten "ein Lager für Schahed-Drohnen nahe Oktjabrskij" in der russischen Region Krasnodar angegriffen, erklärte die ukrainische Armee bei Telegram. Dort seien etwa "400 Kampfdrohnen" aus iranischer Produktion gelagert worden.
Die Zerstörung des "Schahed-Drohnenlagers" werde "die Fähigkeit der russischen Besatzer, die Zivilbevölkerung in ukrainischen Städten und Dörfern zu terrorisieren, erheblich einschränken", hieß es weiter. Russland äußerte sich nicht zunächst nicht zu den ukrainischen Angaben.
Der Iran wird von westlichen Regierungen beschuldigt, sowohl Drohnen als auch ballistische Raketen an Russland zu liefern, um sie im Krieg gegen die Ukraine einzusetzen. Großbritannien, Frankreich, Deutschland und die USA verhängten deshalb Anfang September neue Sanktionen gegen Teheran.
AFP