Löschen bis spät in die Nacht (original) (raw)
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Waldbrände: Löschen bis spät in die Nacht
Waldbrände Löschen bis spät in die Nacht
Braunschweig, Goslar, Gütersloh - im ausgetrockneten deutschen Wald hielten Feuer auch gestern Löschkräfte in Atem. Im Süden Brandenburgs brannte im dritten Großfeuer eine Fläche von 136 Fußballfeldern ab.
Die Feuerwehren in mehreren Regionen Deutschlands waren bis in die Nacht zum Dienstag bei einigen große Waldbränden im Einsatz. Nach der Hitzewelle der vergangenen vier Wochen brachen am Montag unter anderem Feuer im Süden Brandenburgs und im Harz aus, die sich schnell ausbreiteten. So dehnten sich die Flammen in Brandenburg auf bis zu 100 Hektar Wald und Ödland aus - eine Fläche von 136 Fußballfeldern. Im Harz brannten Bäume auf 7 Hektar wie Zunder, berichtete die Polizei in Goslar. Mehrere Feuerwehrleute wurden verletzt. Bis zum Morgen waren die Feuerwehren an beiden Orten mit Löscharbeiten und Brandwachen im Einsatz.
In Sachsen-Anhalt behinderten Brände den Bahnverkehr zwischen Berlin und Halle. Auch bei Braunschweig und Gütersloh standen Wälder in Flammen. In Braunschweig brannten in zwei Waldgebieten rund 1400 Quadratmeter; im Kreis Gütersloh fiel ein kleines Kiefernwäldchen dem Feuer zum Opfer. Die Einsatzkräfte konnten die Brände jedoch schnell unter Kontrolle bringen.
Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz
Im südbrandenburgischen Kreis Teltow-Fläming brach binnen weniger Tage das dritte Großfeuer aus. Die Flammen breiteten sich rasch von 20 auf bis zu 100 Hektar aus. Rund 130 Feuerwehrleute mit mehr als 30 Löschfahrzeugen waren im Einsatz, außerdem wurden zwei Spezialhubschrauber und vier Löschflugzeuge eingesetzt. Nach dem neuerlichen Großbrand auf dem ehemaligen russischen Militärgelände nahe Jüterbog konnte am Morgen noch keine Entwarnung gegeben werden. Einzelne Glut- und Feuernester flackerten immer wieder auf, sagte eine Sprecherin der Landkreisverwaltung. Die Einsatzkräfte wurden inzwischen verstärkt oder ausgetauscht.
Im Harz wird seit dem Morgen Wasser gepumpt
Im Harz verbrannten rund 7 Hektar Kiefern-Mischwald in der Nähe der Ortschaft Juliushütte im Kreis Goslar. Etwa 200 Feuerwehrleute und 150 Bundeswehrsoldaten konnten den Waldbrand an einem Berghang bis zum Abend unter Kontrolle bringen. Wieder aufflackernde kleinere Brandherde wurden am Abend und in der Nacht bekämpft. Nachtwachen kamen zum Einsatz. Einige Einsatzkräfte erlitten wegen der großen Hitze Kreislaufzusammenbrüche und wurden vom Rettungsdienst versorgt. Erst nachdem es den Bundeswehrsoldaten gelungen war, mehrere Schlauchleitungen auf den Berg zu legen, kam es nach Angaben des Landkreises zur Wende bei der Brandbekämpfung. Seit dem frühen Morgen pumpen nach Polizeiangaben Feuerwehrkräfte und Bundeswehrsoldaten etwa 6000 Liter Wasser in das schwer zugängliche Gebiet. Damit sollen die verbliebenen Brandnester gelöscht werden. 7,5 Hektar Kiefern-Mischwald sind bei dem am Montag ausgebrochenen Feuer vernichtet worden.
Situation weiter angespannt
Entwarnungen können noch nicht gegeben werden, die Feuerwehr im ganzen Land hat mit vielen Mini-Bränden auf Wiesen zu kämpfen. Ein Böschungsbrand in der Nähe des Bahnhofes Hamburg-Altona behinderte vorübergehend den Zugverkehr in der Hansestadt.