"Manchmal finden wir nicht, wonach wir suchen": "Titan"-Rettungsmission wird ausgeweitet – weiter Rätselraten um Klopfgeräusche (original) (raw)

Verschollenes Tauchboot "Manchmal finden wir nicht, wonach wir suchen": "Titan"-Rettungsmission wird ausgeweitet – weiter Rätselraten um Klopfgeräusche

![Das Tauchboot "Titan" verschwand auf dem Weg zum Wrack der "Titanic" im Atlantik](https://image.stern.de/33580776/t/Ii/v2/w1440/r1.7778/-/titan-tauchboot.jpg ""Titan"-Suche wird ausgeweitet – weiter Rätselraten um Klopfgeräusche")

Das Tauchboot "Titan" verschwand auf dem Weg zum Wrack der "Titanic" im Atlantik

© Oceangate Expeditions / PA Media / DPA

Gibt es noch ein Happy End bei der Suche nach dem vermissten Tauchboot "Titan"? Es wird immer unwahrscheinlicher. Die Retter verstärken nochmals ihre Anstrengungen, bereiten sich aber auch auf den Worst Case vor.

Die Suche dauert an, der Wettlauf gegen die Zeit geht weiter – und es ist immer unwahrscheinlicher, dass er von den Rettungskräften gewonnen wird. Denn noch immer wissen sie nicht, wo das verschollene Tauchboot "Titan" ist. Und der Sauerstoff für die fünf Menschen an Bord wird vermutlich am morgigen Donnerstag ausgehen. Auf einer Pressekonferenz in Boston äußerte sich die US-Küstenwoche am Mittwochmittag (Ortszeit) erneut zu der Rettungsmission im Nordatlantik – die Hoffnung wollen die Suchmannschaften nicht aufgeben. Doch man bereitet sich auch auf schlimme Nachrichten vor.

Der stern fasst die wichtigsten Aussagen zusammen:

Klopfgeräusche von der "Titan"?

Die aufgenommenen Geräusche bei der Suche nach dem Tauchboot in der Nähe des berühmten "Titanic"-Wracks könnten einem beteiligten US-Experten zufolge viele Ursachen haben. Die Geräusche seien zwar als Klopfen beschrieben worden, sagte Carl Hartsfield vom Oceanographic Systems Laboratory bei der Pressekonferenz. "Aus meiner Erfahrung mit der Akustik kann ich Ihnen sagen, dass es Geräusche von biologischen Stoffen gibt, die für das ungeübte Ohr von Menschen gemacht klingen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass die Leute, die diese Bänder abhören, geschult sind." Zudem gebe es auch einige Geräusche, die von Schiffen in dem Suchgebiet stammten. Experten würden jede Aufnahme systematisch analysieren. Als "Klopfgeräusche" beschriebene Aufnahmen hatten in der Nacht zum Mittwoch Hoffnung auf ein Lebenszeichen geschürt. "Wir wissen nicht, was das ist", sagte Jamie Frederick von der Küstenwache.

21. Juni 2023,19:14

Dr. Michael Guillen

Suchteams werden verstärkt

Die Küstenwache verstärkt angesichts des sich schließenden Zeitfensters für die Rettung der fünf Insassen des vermissten Tauchboots "Titan" die Einsatzkräfte. Derzeit seien fünf Einheiten an der Wasseroberfläche im Einsatz, sagte Frederick. In den nächsten 24 bis 48 Stunden würden fünf weitere hinzukommen. Auch die Anzahl der ferngesteuerten Unterwasserfahrzeuge, von denen bislang zwei im Einsatz seien, werde bis Donnerstagmorgen (Ortszeit) erhöht. Frederick betonte, dass es sich nach wie vor um einen Such- und Rettungseinsatz handle. "Dies ist ein Such- und Rettungseinsatz, zu 100 Prozent", antwortete er auf die Frage, ob die Küstenwache den Einsatz als Rettungs- oder mittlerweile eher als Bergungseinsatz betrachte. Man werde weiterhin alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um die "Titan" und ihre Besatzung zu finden. Er dankte auch für die internationale Unterstützung, unter anderem aus Kanada, Großbritannien und Frankreich.

Was, wenn das "Titanic"-Tauchboot nicht gefunden wird?

Die US-Küstenwache hat angesichts des sich schließenden Zeitfensters für die Rettung der fünf Vermissten nahe dem "Titanic"-Wrack von einem möglichen Scheitern der Mission gesprochen. "Manchmal finden wir nicht, wonach wir suchen", sagte Frederick, am Mittwoch in Boston. Dann komme es manchmal vor, "dass man eine schwierige Entscheidung treffen muss. Wir sind aber noch nicht an diesem Punkt", betonte Frederick. Falls dieser Fall eintrete, würden die Familien der Vermissten lange vor der Öffentlichkeit unterrichtet.

DPA

wue