Betrunkener fährt mit Auto in Menschenmenge in Helsinki - ein Toter, mehrere Verletzte (original) (raw)
Pentagon: Nordkorea feuerte Interkontinentalrakete ab +++ London: Scotland Yard ermittelt nach Brand im Grenfell Tower +++ Israel schränkt Zugang zu Tempelberg wieder ein +++ Die Nachrichten des Tages im _stern_-Ticker.
Die Nachrichten des Tages im _stern_-Ticker:
+++ 19.44 Uhr: Pentagon: Nordkorea feuerte Interkontinentalrakete ab +++
Bei der kürzlich von Nordkorea abgefeuerten Rakete hat es sich nach US-Angaben um eine Interkontinentalrakete gehandelt. Sie sei etwa tausend Kilometer weit geflogen, teilte das Pentagon mit. Erst Anfang Juli hatte das Land eine Interkontinentalrakete abgefeuert, die vor Japan ins Meer stürzte.
+++ 19.33 Uhr: Britisches Baby Charlie ist tot +++
Das britische Baby Charlie ist tot. Das teilte in Sprecher der Familie nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA mit.
Die Eltern des Kindes, das eine sehr seltene genetische Erkrankung hatte, hatten monatelang vor verschiedenen Gerichten um das Schicksal ihres kleinen Sohnes gekämpft. Am vergangenen Montag gaben sie schließlich auf. Durch die langen juristischen Streitereien sei so viel Zeit vergeudet worden, dass nun ihrem Sohn nicht mehr geholfen werden könne, hatten die Eltern kritisiert.
Charlie hatte zuvor nur noch mit Hilfe von Maschinen am Leben gehalten werden können. Er musste künstlich beatmet und ernährt werden. Das sogenannte mitochondriale DNA-Depletionssyndrom (MDDS) hatte seine Hirn- und Muskelfunktionen zerstört. Er konnte sich nicht mehr bewegen. Charlie war taub und hatte epileptische Anfälle.
27. Juli 2017,18:10
+++ 18.50 Uhr: Istanbuler Gericht ordnet Freilassung von sieben "Cumhuriyet"-Mitarbeitern an +++
Ein Istanbuler Gericht hat die Freilassung von sieben Mitarbeitern der regierungskritischen Zeitung "Cumhuriyet" angeordnet. Die Richter entschieden jedoch am Ende einer mehrstündigen Anhörung, den Herausgeber Akin Atalay, den Chefredakteur Murat Sabuncu, den Investigativjournalisten Ahmet Sik und den Kolumnisten Kadri Gürsel weiter in Haft zu belassen. Bisher waren elf der 17 angeklagten Mitarbeitern im Gefängnis.
+++ 18.42 Uhr: Betrunkener fährt mit Auto in Menschenmenge in Helsinki - ein Toter, mehrere Verletzte +++
In Helsinki ist offenbar ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend, unter anderem das Portal Focus online. Demnach wurde ein Mensch getötet und mehrere verletzt. Der Fahrer soll betrunken und inzwischen in Polizeigewahrsam sein.
+++ 18.12 Uhr: Gas und Bremse verwechselt: 76-Jährige fährt mit Auto in Bank +++
Eine 76-Jährige ist mit ihrem Auto in den Empfangsraum einer Bocholter Bank gefahren und leicht verletzt worden. Die Seniorin habe bei dem Versuch, ihr Auto zu stoppen, die Bremse mit dem Gaspedal verwechselt, teilte die Polizei mit. Die Sparkasse war demnach noch geöffnet, weitere Verletzte gab es aber nicht. Den Angaben zufolge hatte die Frau mit ihrem Auto zuvor bereits einen anderen Wagen beschädigt. Als sie ausstieg, um sich den Schaden anzusehen, rollte ihr Auto davon. Sie schaffte es wieder in den Wagen, drückte dann aber auf das Gas. Die Polizei beziffert den Schaden auf rund 15.000 Euro.
+++ 17.51 Uhr: Lufthansa-Maschine muss wegen Vogelschlags umkehren +++
Wegen Vogelschlags hat ein Lufthansa-Jet kurz nach dem Start in Frankfurt umkehren müssen. Die Besatzung habe eine Luftnotlage erklärt, um zügig landen zu können, sagte ein Sprecher der Airline. An Bord seien 67 Passagiere gewesen. Weil anschließend die Maschine kontrolliert werden musste, hätten der Flug nach Florenz und der Rückflug storniert werden müssen. Zuvor hatte das Onlineportal hessenschau.de darüber berichtet. Demnach gerieten mehrere Vögel in die Triebwerke. Das Flugzeug sei nur wenige Minuten in der Luft gewesen. Über Schäden wurde zunächst nichts bekannt. Anfang Juli hatte es bei Condor große Probleme nach einem durch Vogelschlag verursachten Triebwerksschaden gegeben. Die Folge war eine zweitägige Verspätung.
+++ 17.48 Uhr: CNN: Pentagon bestätigt neuen nordkoreanischen Raketentest +++
Nordkorea hat trotz massiver Warnungen erneut eine ballistische Rakete getestet. Das habe das Pentagon bestätigt, teilte der Sender CNN mit. Ob es sich um eine Langstreckenrakete handelte, sei noch nicht bekannt. Auch die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete von dem Raketenstart. Zuletzt hatte der kommunistische Norden Anfang Juli nach südkoreanischen Angaben eine Interkontinentalrakete getestet, die auch die USA erreichen kann. Der Test der Hwasong-14 genannten Rakete, den Machthaber Kim Jong Un persönlich angeleitet habe, sei erfolgreich gewesen, berichteten Nordkoreas Staatsmedien am 4. Juli. Nordkorea könne "jeden Teil der Welt mit Atomwaffen treffen", verlautete aus Pjöngjang. Zum neuen Raketenstart lag zunächst keine Mitteilung aus Nordkorea vor.
+++ 17.19 Uhr: Unwetter bringt zweiten Golf-Tag der European Open durcheinander +++
Der viermalige European-Tour-Sieger Marcel Siem war schon im Trockenen, als das Tief "Bernhard" so richtig über der Golfanlage Green Eagle im niedersächsischen Winsen an der Luhe wütete. Starkregen, Gewitter und Sturm haben den Zeitplan am zweiten Turniertag der Porsche European Open kräftig durcheinander gewirbelt. Die Spielbahnen und Grüns standen nach heftigen Schauern teilweise unter Wasser. Die Profis mussten gegen Mittag den Platz aufgrund des Unwetters verlassen und ins Clubhaus zurückkehren. Nach vier Stunden des Abwartens entschieden sich die Verantwortlichen der Europa-Tour, den Turniertag auf dem Golfplatz vor den Toren Hamburgs fortzusetzen.
+++ 16.08 Uhr: Polizei meldet tödlichen Angriff in Hamburger Supermarkt +++
Bei einer Messerattacke in einem Supermarkt in Hamburg hat es ein Todesopfer gegeben. Ein Mann habe mit einem Messer mehrere Menschen angegriffen und verletzt, teilte die Polizei via Twitter mit. Der Angriff ereignete sich im Stadtteil Barmbek. Der Tatverdächtige wurde festgenommen, wie die Polizei bei Twitter schrieb. Das Motiv sei unklar. "Nach den bisherigen Erkenntnissen betrat ein inzwischen vorläufig festgenommener Tatverdächtiger einen Supermarkt und stach dort wahllos auf Kunden ein. Anschließend flüchtete er aus dem Geschäft", bestätigte eine Sprecherin der Polizei dem stern. Es handele sich "definitiv um einen Einzeltäter". Meldungen über ein mögliches Raubmotiv haben sich bisher nicht bestätigt.
"Inzwischen steht fest, dass der Tatverdächtige eines Opfer in dem Supermarkt angegriffen hat", teilt die Polizei mit, "diese Person verstarb noch am Tatort." Erst auf der Flucht verletzte der Tatverdächtige vier weitere Personen mit dem Messer. Dann konnte er von Passanten überwältigt werden und wurde dabei selbst leicht verletzt, so die Polizei.
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+++ 15.25 Uhr: Vergewaltigte Zehnjährige in Indien darf nicht abtreiben +++
Indiens Oberster Gerichtshof hat einem zehnjährigen Vergewaltigungsopfer eine Abtreibung untersagt, weil das Mädchen bereits im achten Monat schwanger ist. Ärzte hätten von einer Abtreibung abgeraten, da die Schwangerschaft mit 32 Wochen bereits zu weit fortgeschritten sei, begründete das Gericht in der Hauptstadt Neu Delhi seine Entscheidung. Das teilte der Klägeranwalt Alakh Alok Srivastava mit. Das Gericht habe angeordnet, dass das Mädchen die bestmögliche medizinische Versorgung bekomme. Die Schwangerschaft war erst nach 26 Wochen festgestellt worden, als die Eltern des Mädchens ihre Tochter wegen Magenschmerzen in ein Krankenhaus brachten. Seitdem versuchte die Familie, eine Ausnahmegenehmigung für einen Schwangerschaftsabbruch zu bekommen. Das indische Gesetz erlaubt Abtreibungen nach der 20. Schwangerschaftswoche nur, wenn das Leben der Mutter gefährdet ist.
+++ 14.59 Uhr: Mann tötet in Baden-Württemberg Frau und vierjähriges Kind +++
Ein 52 Jahre alter Mann soll in Teningen bei Freiburg eine 39-jährige Frau und ein vier Jahre altes Kind getötet haben. Die beiden Opfer wurden mit einem Messer erstochen, wie die Polizei mitteilte. Ermittelt werde wegen einer möglichen Beziehungstat. Der mutmaßliche Täter und die Opfer kannten sich. Einzelheiten hierzu nannte die Polizei zunächst nicht. Die Beamten waren am Morgen alarmiert worden. Beide Opfer waren schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden. Dort starben sie wenig später. Der 52-Jährige flüchtete zunächst mit einem Auto. Er konnte von der Polizei aber gefunden und festgenommen werden.
+++ 14.36 Uhr: Beschädigte Weltkriegsbombe bei Kieler Schrotthändler aufgetaucht +++
Auf einem Kieler Schrottplatz ist eine beschädigte Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg aufgetaucht. Die Bodenplatte des fünf Zentner schweren Sprengkörpers sei abgerissen und die Sprengstofffüllung bereits zu sehen gewesen, erklärte die Polizei in der schleswig-holsteinischen Stadt. Der Kampfmittelräumdienst nahm die Bombe mit. Woher sie kam und wie sie zwischen den Metallschrott gelangte, ließ sich nicht mehr klären. Der Geschäftsführer entdeckte die Bombe und rief die Polizei, die den Kampfmittelräumdienst alarmierte. Wie die Beamten weiter mitteilten, ging von dem 80 Zentimeter langen und 40 Zentimeter dicken Sprengkörper den Fachleuten zufolge keine unmittelbare Gefahr aus, weil der Zünder fehlte. Der Sprengstoff darin war aber noch explosionsfähig. Die Bombe wurden von diesen abtransportiert und fachgerecht entsorgt.
+++ 14.02 Uhr: Italien beschließt nach Masern-Ausbruch verpflichtende Impfung +++
Italien hat nach einem Masern-Ausbruch hochumstrittene Pflichtimpfungen für alle Kinder und Jugendlichen unter 17 Jahren beschlossen. Das Parlament in Rom stimmte mit 296 zu 92 Stimmen dafür. Eltern müssen ihre Kinder nun gegen zehn Krankheiten impfen lassen, neben Masern auch gegen Mumps, Röteln, Keuchhusten und Windpocken. Weigern sich Eltern, dürfen sie ihre Kinder nicht mehr in den Kindergarten bringen und können mit einem Bußgeld von 500 bis 1000 Euro belegt werden. Kinder mit speziellen Vorerkrankungen sind davon nicht betroffen. Die Masern-Epidemie hat seit Jahresbeginn in Italien bereits zu drei Toten geführt. 3672 Menschen steckten sich offiziellen Daten zufolge bis Mitte Juli an. Lediglich 87 Prozent der Italiener sind gegen Masern geimpft. Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin hatte mit dem Argument für die Pflichtimpfungen geworben, dass eine Impfrate von mindestens 95 Prozent notwendig sei, um die Verbreitung ansteckender Krankheiten wie Masern effektiv aufhalten zu können.
+++ 13.59 Uhr: Barclays Bank verschickt versehentlich Kundennamen +++
Die britische Großbank Barclays hat aus Versehen eine Datei mit Kundennamen an die Deutsche Finanzagentur geschickt. Die Gesellschaft mit Sitz in Frankfurt verwaltet die Schulden der Bundesrepublik. Wirklicher Schaden ist nicht entstanden, aber Kundendaten gelten besonders im Bankgeschäft als hochsensibel. "Barclays hatte uns die falsche Datei geschickt", bestätigte eine Sprecherin der Finanzagentur. "Dem Kollegen war aber gleich aufgefallen, dass das Format nicht stimmt und er hat nach Rücksprache mit Barclays die Datei auf allen Kanälen sofort gelöscht. Niemand auf unserer Seite hat die Kundennamen wahrgenommen." Hintergrund des Vorfalls: Bestimmte Banken wie Barclays schicken einmal monatlich auf freiwilliger Basis anonymisierte Handelsdaten zu Bundesanleihen an die Finanzagentur. Diese ist für die Platzierung der Schuldpapiere am Kapitalmarkt zuständig.
Bei der Bundestagswahl Ende September darf die rechtsextreme NPD nicht mit einer Landesliste in der Hauptstadt Berlin antreten. Dies hat der Landeswahlausschuss nach Prüfung der eingereichten Unterlagen mitgeteilt. Grund für den Ausschluss sei, dass die NPD ihre Vertreter für die allgemeine Vertreterversammlung früher gewählt hat als gesetzlich gestattet. Auch die Liste der Partei Die Violetten wurde nicht zugelassen, weil nötige Unterstützerunterschriften fehlten. Gegen die Entscheidung können die Parteien innerhalb von drei Tagen Beschwerde beim Bundeswahlausschuss einlegen, hieß es. Dieser müsse bis spätestens am 3. August 2017 über die Beschwerde entscheiden. Um an der Bundestagswahl teilnehmen zu können, mussten die Parteien 2000 Unterschriften von Unterstützern einreichen. Ausgenommen davon waren die Parteien, die schon im Bundestag oder mindestens einem deutschen Landtag vertreten sind.
+++ 12.48 Uhr: Sturzgeburt auf der Autobahn - Mutter und Baby wohlauf +++
Ein Baby hatte es in der Nacht besonders eilig und erblickte noch während der Autofahrt auf der A71 in Thüringen das Licht der Welt. Der Vater sei daraufhin mit dem Auto an der Abfahrt Erfurt-Bindersleben abgefahren und habe die Polizei gerufen, teilte eine Polizeisprecherin mit. Der 36 Jahre alten Mutter und dem neugeborenen Mädchen gehe es gut - sie wurden ins Krankenhaus gebracht. Die Familie kommt den Angaben nach aus dem thüringischen Landkreis Gotha.
+++ 12.11 Uhr: Prozess um Tod im Holiday Park - Staatsanwaltschaft legt Revision ein +++
Nach den Freisprüchen im Berufungsprozess um den Unfalltod eines Mädchens im Holiday Park im pfälzischen Haßloch legt die Staatsanwaltschaft Frankenthal vorsorglich Revision ein. Das sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber. Sobald dann die schriftliche Urteilsbegründung vorliege, werde man die Erfolgsaussichten der Maßnahme prüfen. Das Landgericht war zu dem Schluss gekommen, dass die beiden Angeklagten keine Schuld am Tod des Mädchens tragen. Zwar hätten sie Kontrollpflichten verletzt, hatte der Vorsitzende Richter Uwe Gau gesagt. Aber: "Wir können den Nachweis nicht führen, dass es anders gekommen wäre, wenn die Kontrollen besser gewesen wären." Die Staatsanwaltschaft hatte Geldstrafen für die Männer verlangt. Die Eltern, die als Nebenkläger auftraten, hatten sich angeschlossen. Der Anwalt der Mutter des Mädchens hat ebenfalls Revision angekündigt. Die Elfjährige war 2014 in dem Fahrgeschäft Spinning Barrels tödlich verletzt worden.
+++ 12.03 Uhr: Schwule und lesbische Paare können ab 1. Oktober heiraten +++
Vom 1. Oktober an können schwule und lesbische Paare in Deutschland heiraten und gemeinsam Kinder adoptieren. Jetzt wurde das Gesetz zur Öffnung der Ehe für Homosexuelle im Bundesgesetzblatt verkündet. Am 1. Oktober tritt es in Kraft. Homosexuelle Paare können laut Bundesinnenministerium schon jetzt beim Standesamt eine Eheschließung für die Zeit ab dem 1. Oktober anmelden. Auch Paare, die eine eingetragene Lebenspartnerschaft haben, können ab sofort beim Standesamt anmelden, dass sie diese in eine Ehe umwandeln wollen - und dafür einen Termin nach dem Inkrafttreten des Gesetzes vereinbaren. Das geht aus einem Schreiben des Bundesinnenministeriums an die Landesinnenministerien hervor. Darin heißt es weiter, die nötigen Änderungen der personenstandsrechtlichen Vorschriften könnten nicht mehr bis Anfang Oktober in Kraft gesetzt werden, sondern erst 2018. Auch einige technische Umstellungen seien notwendig. Ehen könnten trotzdem vorher geschlossen werden.
+++ 11.51 Uhr: Asylbewerber im Norden dürfen für Job oder Studium Wohnort wechseln +++
Zur Aufnahme eines Studiums, einer Ausbildung oder einer Arbeit dürfen Asylbewerber in Schleswig-Holstein jetzt den Wohnort wechseln. Das geht aus Angaben des Innenministeriums hervor. Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive haben demnach ab sofort die Möglichkeit, eine sogenannte landesinterne Umverteilung zu beantragen und damit den Wohnort zu wechseln. Bisher sei dies in der Regel nur aus familiären oder humanitären Gründen möglich gewesen. "Integration klappt am besten über Ausbildung und Arbeit", sagte Staatssekretär Torsten Geerdts zu dem Erlass. "Deshalb darf es nicht länger sein, dass Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive ein Job- oder Studienangebot ausschlagen müssen, weil ihre Unterkunft zu weit weg ist." Für Praktika gilt die neue Regelung nicht. Zielgruppe des Erlasses sind laut Innenministerium Asylbewerber, die sehr lange auf eine endgültige Entscheidung über ihren Asylantrag warten müssen.
+++ 11.46 Uhr: Rentner zu Tode gequält: Kein Mord +++
Nach dem qualvollen Tod eines 81-jährigen Rentners im nordrhein-westfälischen Tönisvorst hat das Krefelder Landgericht vier Angeklagte wegen Raubes mit Todesfolge verurteilt. Es handele sich um eine "extrem niederträchtige Tat von hoher krimineller Energie", sagte der Vorsitzende Richter. Das Gericht verhängte Jugendstrafen zwischen sechseinhalb sowie sieben Jahren und neun Monaten Haft. Der älteste Angeklagte wurde als Erwachsener wegen schweren Raubes zu sechs Jahren verurteilt. Die Staatsanwaltschaft wollte vier der Angeklagten wegen Mordes hinter Gitter bringen. Die Beschuldigten saßen nicht zum ersten Mal auf der Anklagebank. Ihre erste Verurteilung wegen Raubes mit Todesfolge hatte der Bundesgerichtshof aufgehoben und Anzeichen für einen Mord gesehen. Das Landgericht blieb nach der fälligen Neuauflage aber bei seiner grundsätzlichen Einschätzung. Die Tötung des Rentners sei nicht geplant gewesen. Der Rentner war 2014 schwer verletzt gefunden worden und kurz darauf in einer Klinik gestorben.
+++ 11.35 Uhr: Russland kündigt Gegenmaßnahmen zu US-Sanktionen an +++
Als Reaktion auf die vom US-Kongress beschlossenen neuen Sanktionen gegen Russland hat Moskau die US-Regierung aufgefordert, einen Teil ihres diplomatischen Personals aus Russland abzuziehen. Das Personal der US-Botschaft und der US-Konsulate solle auf 455 Diplomaten und Mitarbeiter reduziert werden, erklärte das russische Außenministerium. Zuvor hatte der US-Senat in Washington für neue Sanktionen gegen Russland gestimmt, um die Annexion der Krim und die mutmaßlichen russischen Hackerangriffe während des US-Wahlkampfs im vergangenen Jahr zu ahnden.
+++ 10.50 Uhr: Umwelthilfe gewinnt Prozess um Diesel-Fahrverbote in Stuttgart +++
Die Deutsche Umwelthilfe hat ihren Prozess für eine bessere Luftreinhaltung in Stuttgart gewonnen. Das Verwaltungsgericht Stuttgart verlangte schnellstmögliche Maßnahmen für eine bessere Luftreinhaltung. Die Deutsche Umwelthilfe hatte ein Fahrverbot für Dieselautos und vor allem eine Nachbesserung des Luftreinhalteplans für Stuttgart gefordert, mit dem die baden-württembergische Landesregierung die Luftqualität in der Stadt verbessern will. Fahrverbote für ältere Dieselautos sind in Stuttgart mit dem Urteil weiter möglich. Das Land Baden-Württemberg scheiterte mit dem Versuch, durch Nachrüstungen vieler älterer Motoren solche Verbote zu verhindern.
+++ 9.40 Uhr: Fünf Schwerverletzte bei S-Bahn-Unfall in Barcelona +++
Bei einem S-Bahn-Unfall in Barcelona sind mindestens 48 Menschen verletzt worden. Das Unglück geschah in der morgendlichen Rushhour im Bahnhof França im Zentrum der spanischen Stadt. Wie der Notdienst von Katalonien mitteilte, wurden fünf Menschen schwer verletzt, darunter auch der Zugführer. Insgesamt 18 Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden.
Eine S-Bahn in Barcelona kam bei der Anfahrt in den Bahnhof nicht rechtzeitig zum Stehen und krachte gegen einen Prellbock
© AFP
Der S-Bahn-Zug kam nach Medienberichten gegen 07.15 Uhr morgens bei der Einfahrt in den Bahnhof nahe des Regionalparlaments von Katalonien nicht rechtzeitig zum Stehen und krachte gegen einen Prellbock am Bahnsteigende.
+++ 09.39 Uhr: Pakistanisches Gericht verlangt Absetzung von Regierungschef Sharif +++
Der Oberste Gerichtshof in Pakistan hat die Absetzung von Ministerpräsident Nawaz Sharif verlangt. Der Regierungschef habe sich nach zahlreichen Korruptionsvorwürfen für seine Aufgabe "disqualifiziert", urteilte das Gericht. Enthüllungen aus den sogenannten Panama Papers bringen Mitglieder von Sharifs Familie in Zusammenhang mit Steuerhinterziehung und Geldwäsche.
+++ 08.11: Polizei ermittelt nach Hochhausbrand in London wegen fahrlässiger Tötung +++
Nach dem Londoner Hochhausbrand mit mindestens 80 Toten ermittelt Scotland Yard wegen gemeinschaftlicher fahrlässiger Tötung. Medienberichten zufolge sind der örtliche Bezirksrat von Kensington und Chelsea sowie die Wohnungsgesellschaft, die das Hochhaus verwaltete, im Visier der Ermittler. In einem Schreiben an die ehemaligen Bewohner des Grenfell Tower hieß es, die Polizei habe Anlass zu vermuten, dass beide Organisationen sich der gemeinschaftlichen fahrlässigen Tötung schuldig gemacht hätten.
28. Juni 2017,16:35
Betroffenenvertreter begrüßten die Ermittlungen gegen die beiden Organisationen, sehen sie aber nur als ersten Schritt. "Richtlinien werden nicht von Körperschaften gemacht und umgesetzt, sondern von Menschen", sagte die Gruppe "Justice 4 Grenfell" ("Gerechtigkeit für Grenfell"). Die Betroffenen wollten daher auch einzelne Personen vor Gericht sehen, hieß es. "Das ist keine Frage des Entweder-oder. ... Wir wollen beides."
+++ 06.53 Uhr: Israel schränkt Zugang zum Tempelberg wieder ein +++
Nach neuen Ausschreitungen schränkt Israel den Zugang zum Tempelberg in Jerusalem wieder ein. Wie die Polizei mitteilte, dürfen Männer unter 50 Jahren nicht an den heiligen Stätten beten. Befürchtet würden neue Demonstrationen und Gewalt, erklärten die Behörden.
+++ 06.42 Uhr Japans Verteidigungsministerin tritt zurück +++
Japans Verteidigungsministerin Tomomi Inada ist nach einem Skandal um ihren Umgang mit Militärdokumenten von ihrem Amt zurückgetreten. Sie habe ihr Rücktrittsgesuch Premierminister Shinzo Abe übergeben, sagte Inada bei einer Pressekonferenz in Tokio. Der Regierungschef habe ihren Rücktritt akzeptiert.
Tomomi Inada, Japans Verteidigungsministerin, tritt zurück
Die enge Vertraute Abes hatte ihr Amt im August 2016 angetreten. Zu dieser Zeit galt sie auch als mögliche künftige japanische Regierungschefin. In den vergangenen Monaten wuchs jedoch die Kritik an ihrer Amtsführung. Für Kontroversen sorgte insbesondere ihr Umgang mit Armeeberichten von japanischen Blauhelmsoldaten aus dem Südsudan, in denen eine Verschlechterung der dortigen Sicherheitslage aufgezeigt wird.
+++ 06.05: Goslars Oberbürgermeister fordert nach Unwettern finanzielle Hilfe +++
Angesichts der dramatischen Hochwasserschäden im Harz fordert Goslars Oberbürgermeister Oliver Junk finanzielle Unterstützung vom Land Niedersachsen. "Wir wissen, dass nicht jeder Eigentümer in der Lage sein wird, das finanziell zu bewältigen", sagte Junk der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Sicherlich sei die Stadt in der Pflicht, ihren Bürgern zu helfen, aber: "Ohne Hilfe von außen, vom Land, wird es schwierig", so Junk.
Das Stadtoberhaupt kritisierte auch, dass die Arbeit der Rettungskräfte zunehmend durch Gaffer behindert werde. "Wir werden richtig gestört von Schaulustigen", sagte er. Auf der anderen Seite habe er auch eine enorme Hilfsbereitschaft erlebt.
+++ 06.04 Uhr: Jeder zweite Deutsche erwartet neue Flüchtlingskrise +++
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat mit seiner Warnung vor einer erneuten Zuspitzung der Flüchtlingskrise in Europa einer Befragung zufolge den Nerv der Deutschen getroffen.
24. Juli 2017,16:26
Nach einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov schätzt knapp die Hälfte der Befragten, dass sich der Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland ähnlich wie 2015 erneut krisenhaft zuspitzen wird. 83 Prozent seien zudem davon überzeugt, dass die Zahl der in Europa ankommenden Flüchtlinge dieses Jahr weiter steigt.
"Die Deutschen bewerten die Flüchtlingssituation differenziert. Sie finden es notwendig, das Thema zu diskutieren", erklärte Peter Mannott von YouGov Deutschland. Das sehe jeder zweite Bundesbürger so.
+++ 2 Uhr: USA ordnen Ausreise von Diplomatenfamilie aus Venezuela an +++
Angesichts der schweren politischen Krise in Venezuela hat die US-Regierung die Ausreise der Angehörigen seines Botschaftspersonals aus dem südamerikanischen Land angeordnet. Das State Department in Washington gestattete am Donnerstag zudem den Botschaftsangestellten in Caracas, Venezuela freiwillig zu verlassen. Aufgrund von "sozialen Unruhen, Gewaltverbrechen und allgegenwärtiger Nahrungsmittel- und Medikamentenknappheit" warnte das Außenministerium US-Bürger vor Reisen in das Land. Die Lage in Venezuela hatte sich zuletzt weiter zugespitzt. Allein in den vergangenen beiden Tagen wurden bei Protesten gegen Staatschef Nicolás Maduro fünf Menschen getötet.
+++ 00.03 Uhr: Besatzung von Schiff rechtsextremer Aktivisten in Nordzypern wieder in Freiheit +++
Nach ihrer Festnahme auf Nordzypern sind die Besatzungsmitglieder eines Schiffs rechtsextremer Aktivisten, die Flüchtlinge an der Überfahrt nach Europa hindern wollen, wieder auf freiem Fuß. Der Kapitän der "C-Star", der Besitzer des Schiffs und acht Crewmitglieder seien freigelassen worden, meldete der TV-Sender BRT am Donnerstag. Das Schiff dürfe seine Fahrt nun fortsetzen.
Das von der Gruppe Defend Europe gecharterte Schiff war am Dienstag im Hafen von Famagusta festgesetzt worden. Den zehn Verdächtigen wurde laut der Zeitung "Kibris Postasi" der Gebrauch falscher Papiere vorgeworfen. Doch nach Informationen des Senders BRT bestätigte sich der Verdacht nicht.
Das Schiff hatte Anfang Juli Dschibuti verlassen, doch musste es eine Woche im Suez-Kanal warten. Laut Defend Europe warfen linke Gruppen und NGOs ihnen vor, Waffen und Söldner zu transportieren, um so ihre Weiterfahrt zu verhindern.
+++ 00.02 Uhr: Frankreich rudert bei Hotspots für Libyen zurück +++
Nach dem Vorstoß von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron für sogenannte Hotspots für Flüchtlinge in Libyen ist die französische Präsidentschaft zurückgerudert. Die Einrichtung solcher Hotspots sei in Libyen aus Sicherheitsgründen derzeit nicht möglich, teilte der Elysée-Palast mit. Stattdessen soll zunächst die Machbarkeit solcher Registrierungsstellen in einem Grenzgebiet von Libyen, Niger und dem Tschad geprüft werden.
Macron hatte am Donnerstag zunächst verkündet, noch in diesem Sommer Registrierungsstellen für Flüchtlinge in Libyen eröffnen zu wollen - zusammen mit der EU oder im Alleingang. Damit sollten Menschen ohne Chancen auf Asyl von der gefährlichen Überquerung des Mittelmeers abgehalten werden.
DPA · AFP
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