Ferngespräch ins All (original) (raw)
Obama telefoniert mit ISS Ferngespräch ins All
Nur noch wenige Tage, dann endet mit der Rückkehr der "Atlantis" die Ära der Space Shuttle. Grund für Präsident Obama für einen Anruf im All. Seine Botschaft: Auf zu neuen Weltraum-Zielen.
Zum Ende der Shuttle-Ära hat sich US-Präsident Barack Obama in einem persönlichen Anruf im All bei allen Beteiligten bedankt - im Weltraum und auf der Erde. "Ich will schlicht sagen, wie stolz ich auf euch alle bin", sagte Obama in dem Ferngespräch mit der versammelten zehnköpfigen Mannschaft an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Dort ist zurzeit die Raumfähre "Atlantis" angedockt: Es ist ihre letzte Reise und zugleich die letzte Mission eines Shuttle insgesamt. Künftig können US-Astronauten nur noch mit russischen "Sojus"-Kapseln zur ISS gelangen.
Wehmut wollte der Präsident aber anscheinend nicht aufkommen lassen. "Ich wollte mir eigentlich eine Pizza bestellen", ulkte er. "Ich habe nicht gedacht, dass ich im All lande." Der Präsident betonte zudem, dass das bevorstehende Einmotten der Raumfähren ja keineswegs das Aus für die bemannte Raumfahrt der USA bedeute - ganz im Gegenteil. Mit dem Ende des 30-jährigen Shuttle-Programms werde der Beginn einer "aufregenden neuen Ära" eingeläutet. Jetzt steuere die Nasa neue Ziele an - Missionen über die Erde hinaus und schließlich bis zum Mars, sagt Obama.
"Ich weiß, es hat Tausende gegeben, die jahrzehntelang mit Leib und Seele für das Shuttle-Programm gearbeitet haben", sagte der Präsident. "Ich möchte Ihnen danken. Sie haben unserem Land geholfen, das Raumfahrtzeitalter anzuführen, und Sie inspirieren uns weiter."
Der letzte Flug: ein Mülltransport
Die vier "Atlantis"-Astronauten sind derzeit damit beschäftigt, Berge an Versorgungsgütern und Ausrüstungsgegenständen vom Shuttle in die Station mit ihren sechs Dauerbewohnern umzuladen. Bei der für den kommenden Donnerstag geplanten Rückkehr zur Erde wird die Raumfähre dann mit Müll aus der ISS vollgestopft sein. Mit der Landung geht die bemannte Raumfahrt der USA zumindest vorübergehend zu Ende, zurzeit wird eine neue Rakete für künftige Forschungsmissionen entwickelt. Die drei bis zuletzt aktiven Shuttle kommen in verschiedene Museen.
In der Nacht zum Freitag war zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage ein Computer in der "Atlantis" ausgefallen. Die Besatzung musste den Rechner neu starten, wie die Nasa mitteilte. Die vier Astronauten seien rund eine Stunde nach dem Einschlafen von einem Alarm geweckt worden, der den Computerabsturz signalisiert habe. Die Gründe für das Problem waren zunächst nicht bekannt. Bereits am Sonntag war ein anderer der insgesamt fünf Computer ausgefallen, die für allgemeine Aufgaben in der Raumfähre eingesetzt werden.
DPA
jwi/DPA