Asteroid, der die Dinosaurier auslöschte, löste auch einen Tsunami mit unvorstellbarer Kraft aus (original) (raw)
Mit einer Geschwindigkeit von mehr als 40.000 Stundenkilometern schlug der Asteroid vor 66 Millionen Jahren auf der Erde ein – mit katastrophalen Folgen
© Nazarii Neshcherenskyi / Getty Images
Ein Asteroid ließ vor 66 Millionen Jahren die Dinosaurier aussterben. Das waren allerdings nicht die einzigen katastrophalen Folgen des Einschlags auf der Erde. Es entstand auch ein Tsunami von gigantischen Dimensionen.
14 Kilometer betrug der Durchmesser eines Asteroiden, der vor 66 Millionen Jahren mit einer Geschwindigkeit von 43.200 Stundekilometern die Erde traf: Der Himmelskörper hinterließ einen 100 Kilometer großen Krater. Allein die Zahlen vermitteln einen Eindruck von seiner ungeheuren Gewalt. Dieses Ereignis veränderte das Leben auf der Erde für immer. Der Einschlag führte zum Aussterben der Dinosaurier und vieler anderer Tier- und Pflanzenarten. Doch wie neue Forschungen zeigen, waren das nicht die einzigen Auswirkungen des gigantischen Asteroiden.
Der oft auch "Dinokiller" genannte Asteroid traf am Nordrand der mexikanischen Halbinsel Yucatán auf die Erde. Sein Einschlag wird in der Geologie als Kataklysmus bezeichnet, eine erdgeschichtliche Katastrophe. Denn der Aufprall löste mehrere weitere Katastrophenereignisse aus, darunter einen gigantischen Tsunami, schreiben die Autor:innen einer neuen Studie, die im US-amerikanischen Fachjournal "American Geophysical Union Advances" veröffentlicht wurde.
28. Juni 2020,14:14
Asteroid setzte weltweiten Tsunami in Gang
Den Wissenschaftler:innen gelang es, durch Modellierungen ein besseres Verständnis der Ausmaße dieses Tsunamis zu gewinnen. Und die sind nahezu unvorstellbar, haben sie doch mit den Dimensionen, die heutige Tsunamis, die durch Erdbeben ausgelöst werden, kaum noch etwas zu tun. Mit unvorstellbarer Kraft bahnte sich das Wasser seinen Weg. Unmittelbar nach dem Aufprall soll der Tsunami laut den Berechnungen eine Energie gehabt haben, die 30.000 Mal höher war als bei dem Tsunami im Indischen Ozean Ende 2004, der etwa 230.000 Menschen das Leben kostete. Die Wellen umkreiste innerhalb von 48 Stunden einmal den Globus. Nach nur einer Stunde hatte der Tsunami schon den Nordatlantik erreicht, vier Stunden später den Pazifischen Ozean.
"Dieser Tsunami war stark genug, Sedimente in Ozeanbecken eine halbe Welt entfernt aufzuwirbeln", sagte Molly Range von der Universität Michigan, die das Forschungsprojekt leitete. "Dadurch entstanden Lücken in den damaligen Sedimentlagen und ein Durcheinander in älterer Ablagerung." Es sollen sich den Modellierungen, die anhand von Meeresbodenproben erstellt wurden, zufolge mehr als 1,6 Kilometer hohe Wellen aufgetürmt haben. Das entspricht der Größe von Gebirgen. An den Küsten waren die Wellen immer noch 20 Meter hoch und sorgten für Überschwemmungen und Zerstörungen. Wie groß die Auswirkungen des Tsunamis an Land waren, soll nun weiter erforscht werden.
Sehen Sie im Video: In einem Werbefilm des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) appelliert ein Dinosaurier an die Vernunft der Menschen. Darin ermahnt er die UN wegen der Ausgaben für fossile Brennstoffe.
epp