Forscher entdecken riesigen Krater im Meer – er soll mit dem Aussterben der Dinos zusammenhängen (original) (raw)
Erdgeschichte Forscher entdecken riesigen Krater im Meer – er soll mit dem Aussterben der Dinos zusammenhängen
So könnte der Asteroid einst auf die Erde zugerast sein (Symbolbild)
© solarseven / Getty Images
Etwa 400 Kilometer westlich von Afrika befindet sich ein bisher unbekannter Krater auf dem Meeresgrund. Das spannende daran: seine Größe – und sein Alter.
Vieles weiß die Wissenschaft bereits über die Geschichte unseres Planeten. Etwa, dass vor rund 66 Millionen Jahren ein Asteroid mit einem Durchmesser von zehn Kilometern in der Nähe von Mexiko einschlug.
Durch den Aufprall setzte sich eine Kettenreaktion in Gang, in deren Folge ein Großteil der auf der Erde lebenden Tiere ausstarb. Darunter fast alle Dinosaurier. Aber wie ein Forschungsteam nun feststellte, könnte dieser fatale Asteroid nicht allein gewesen sein.
13. Juli 2022,08:02
![Der Carinanebel, fast 8000 Lichtjahre von der Erde entfernt, aufgenommen mit dem "James Webb"-Teleskop.](https://image.stern.de/32535342/t/Io/v2/w480/r1/-/jwst-nebula.jpg "Weltall-Premiere: Der Carinanebel, fast 8000 Lichtjahre von der Erde entfernt, aufgenommen mit dem "James Webb"-Teleskop.")
Am Boden des Ozeans, gut 400 Kilometer von der Küste Westafrikas entfernt, fand der schottische Wissenschaftler Uisdean Nicholson einen großen, zuvor unbekannten Krater. Eigentlich hatte er zu Erdbeben geforscht, als er zufällig auf die unerwartete Formation stieß. "Als ich die Daten auswertete, bemerkte ich diese sehr ungewöhnliche, kraterförmige Vertiefung, wie ich sie noch nie in dieser Form gesehen hatte", sagte er gegenüber CNN.
Asteroid verursachte bis zu einen Kilometer hohe Wellen
Der Krater ist acht Kilometer breit und wurde vermutlich von einem Asteroiden geschaffen, der rund 400 Meter Durchmesser aufwies. Das ist zwar deutlich kleiner als der Asteroid, der das Ende der Dinosaurier eingeläutet hatte, aber dennoch vergleichsweise groß. Sein Einschlag muss ein heftiges Erdbeben ausgelöst haben, einen Tsunami mit Wellen, die bis zu einen Kilometer hoch ragten.
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Der Spiegel misst 520 Meter im Durchmesser.
© Chinese Academy of Sciences / Hersteller
Das Spannende: Nachdem Forscher:innen winzige Fossilien in der Nähe des Kraters untersucht hatten, datierten sie den Einschlag ebenfalls auf etwa dieselbe Zeit, in der auch der große Asteroid bei Mexiko einschlug: vor 66 Millionen Jahren. Allerdings ist eine Datierung über so lange Zeit nicht punktgenau – der neu entdeckte Asteroidenkrater, den die Forscher:innen inzwischen Nadir-Krater nennen, könnte durchaus auch eine Million Jahre älter oder jünger sein als sein "großer Bruder".
Bohrproben sollen mehr Informationen liefern
Es sei jedoch nicht ausgeschlossen, dass es sich ursprünglich um denselben Asteroiden gehandelt habe, der beim Eindringen in die Erdatmosphäre in zwei oder mehrere Stücke zerbrochen ist. Um mehr herauszufinden, sollen nun Bohrproben am Meeresgrund vorgenommen werden, aus denen dann auch ermittelt werden kann, aus welchen Materialien der Asteroid einst bestand. In jedem Fall wird man daraus noch mehr über die Vergangenheit unseres Planeten lernen.
wt