Mittelmeer wird zum Hotspot des Klimawandels (original) (raw)

Neue Rekordtemperatur Mittelmeer wird zum Hotspot des Klimawandels

Die Sonne versinkt hinter dem italienischen Vulkan Stromboli

Die Sonne versinkt hinter dem italienischen Vulkan Stromboli

© Zoonar / Marco Brivio / Imago Images

Kein Kontinent der Erde erhitzt sich so schnell wie Europa. Davon ist auch das Mittelmeer betroffen. Dort wurde der Temperaturrekord in diesem Jahr bereits zweimal gebrochen.

Die Wassertemperatur im Mittelmeer hat einen neuen Rekordwert erreicht: Forscher maßen am Donnerstag eine mediane Oberflächentemperatur von 28,9 Grad, wie das Institut für Meereswissenschaften (ICM) am Freitag in Barcelona mitteilte. Im Juli 2023 war ein Rekord von 28,71 Grad gemessen worden. Damit ist die Oberflächentemperatur des Mittelmeers im zweiten Jahr in Folge so hoch wie nie zuvor.

Der vorige Rekord war im August 2003 aufgestellt worden, der tägliche Median lag damals bei 28,25 Grad. Das bedeutet, dass die Wassertemperatur an der Hälfte der Tage des Monats über diesem Wert lag.

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Die aktuell vorläufigen Messungen beruhen auf Satellitendaten des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus. Örtlich wurden seit Anfang August dieses Jahres auch Wassertemperaturen von über 30 Grad gemessen, unter anderem in Ägypten, Monaco, Korsika und in der Nähe der spanischen Stadt Valencia. Besonders bemerkenswert sei, dass die Hitzeperioden inzwischen über lange Zeit andauerten, erklärte ICM-Forscher Justino Martínez.

Klimawandel bedroht Arten im Mittelmeer

Das Mittelmeer wird vom Weltklimarat als ein "Hotspot" des Klimawandels bezeichnet. Seit den 80er Jahren durchlaufen die maritimen Ökosysteme des Mittelmeers demnach einen drastischen Wandel mit einem Rückgang der Artenvielfalt und der Ankunft invasiver Arten. Dem Weltklimarat zufolge könnten bis 2060 rund 20 Prozent der für die Fischerei genutzten Fischarten und wirbellosen Tiere im östlichen Mittelmeer aussterben, wenn die globale Erwärmung nicht auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzt wird.

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Laut einer Analyse des Forschungsnetzwerks World Weather Attribution (WWA) wäre die aktuelle Hitzewelle im Mittelmeer ohne den menschengemachten Klimawandel "praktisch unmöglich". Außerdem sorge der Klimawandel generell dafür, dass Hitzewellen heißer und länger geworden sind und öfter auftreten.

AFP

cl