"Hitlerhaus" wird für 20 Millionen Euro umgebaut – Architekt zum Stand der Modernisierung (original) (raw)

Sehen Sie im Video: Hitlers Geburtshaus in Braunau wird für 20 Millionen Euro umgebaut – Architekt zum Stand der Modernisierung.

Der Umbau des Geburtshauses von Adolf Hitler im österreichischen Braunau am Inn schreitet voran. Am Donnerstag wurde der aktuelle Stand vorgeführt. In dem seit 2011 leer stehenden Gebäude soll die Polizei untergebracht werden, was für anhaltende Diskussionen sorgt. O-Ton Günther Humer, Vize-Landespolizeidirektor Oberösterreich: "Ja, wir legen hier schon einen starken Fokus in die Zukunft. Und wenn das Gebäude oder die Gebäudekomplexe, das sind ja eigentlich drei, fertig sind, wird hier das Bezirkspolizeikommando Braunau und auf der anderen Seite die Polizeiinspektion Braunau hier einziehen. Das sind insgesamt dann etwa 40 bis 50 Bedienstete." Ursprünglich befand sich in dem historisch belasteten Gebäude in der Altstadt eine Gaststätte, nach einer Enteignung gehört es seit 2016 der Republik Österreich. Die Entscheidung des Innenministeriums zur weiteren Nutzung folgte auf eine jahrelange Debatte darüber, wie man am besten verhindern kann, dass der Ort zu einer Pilgerstätte für Neonazis wird. Der verantwortliche Architekt zur Balance zwischen Geschichte und Modernisierung. O-Ton Stefan Marte, Architekt: "Also in der ganzen Kommunikation der letzten Jahre seit dem Wettbewerb ging es nie darum, dass es nicht mehr das, Geburtshaus sein soll oder dass diese Erinnerung als solches verblassen soll. Das wird sie nicht, das kann sie nicht. Aber natürlich war es nicht mehr gewünscht, dass dieses Haus, die Fassaden genauso wie Ende des Zweiten Weltkrieges, quasi zurückgelassen von den Nationalsozialisten, das sollte in genau dieser Art und Weise einfach nicht mehr ablesbar sein, was aus meiner Sicht gar nichts mit der Erinnerung an das Geburtshaus zu tun hat." In dem Ensemble soll auch ein Schulungszentrum für Menschenrechte eingerichtet werden. Die Baukosten werden inzwischen auf rund 20 Millionen Euro veranschlagt. Bis etwa 2026 soll der Umbau fertig sein und dann die Polizei einziehen.