Trauriges Ende einer Traumreise (original) (raw)

Kreuzfahrten Trauriges Ende einer Traumreise

1400 Touristen sitzen unfreiwillig auf einem Kreuzfahrtschiff in der Karibik fest. Der Luxusliner wurde beschlagnahmt, weil die Reederei hoch verschuldet ist.

So schnell kann die Traumreise ins Wasser fallen: Über 1000 Touristen sitzen unfreiwillig auf einem Kreuzfahrtschiff in der Karibik fest. Die Hafen-Behörden von Bridgetown auf Barbados stoppten am Freitag den Luxuskahn "European Vision" mit fast 1400 Touristen an Bord. Der Grund: Die italienische Reederei "Festival Cruise" sei hoch verschuldet. An Bord der "European Vision" sind auch rund 230 Reisende aus Deutschland. Aber nicht nur die Karibik-Reisenden mussten ihren Traumurlaub abrupt abbrechen. Auch andere Schiffe der Reederei sind "gestrandet": Bereits am Sonntagabend stoppten spanische Behörden die "European Stars" in Barcelona.Die Passagiere an Bord der "European Vision" seien vom Kapitän über das vorzeitige Ende der Karibikreise informiert worden, sagte eine Sprecherin der Reederei in Hamburg. "Sie wohnen weiterhin auf dem Schiff und werden bestens versorgt." Die Reise für die deutschen Urlauber sollte ursprünglich noch bis Sonntag dauern. Für die übrigen Touristen etwa aus Frankreich und Italien sei die Fahrt ohnehin beendet gewesen, hieß es. Alle Urlauber sollten nun von Barbados aus ihre Rückflüge antreten.

Prominente Gäste

Das 251 Meter lange Kreuzfahrtschiff mit 783 Kabinen wurde 2001 in Dienst gestellt. Kurz nach seiner Fertigstellung diente das Schiff beim G-8-Gipfel in Genua auch Bundeskanzler Gerhard Schröder und anderen Regierungschefs als schwimmende Nobelunterkunft.Die in Barcelona "gestrandeten" Urlauber seien bereits am Dienstag in ihre Heimatländer zurückgeflogen worden, sagte die Sprecherin. Sie sollen den vollen Reisepreis erstattet bekommen. Unter den Touristen auf der "European Stars" waren 158 deutsche Urlauber. Im Hafen von Marseille sei zudem ein drittes Kreuzfahrtschiff beschlagnahmt worden, das aber wegen anstehender Reparaturarbeiten ohnehin derzeit außer Dienst gestellt sei.

AP

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