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Sehen Sie im Video: Social-Media-Trend im Iran – Teenager schleudern Turbane von Köpfen Geistlicher.

Es wirkt wie ein gewöhnlicher Teenager-Streich. Doch diese Videos haben einen ernsten Hintergrund. In den sozialen Netzwerken verbreiten sich gerade Clips aus dem Iran, die zeigen, wie junge Menschen Geistlichen den Turban vom Kopf schleudern. Der Social-Media-Trend ist ein Ausdruck für den Protest gegen das Mullah-Regime in dem muslimischen Land.

Seit September protestieren im Iran Menschen für Freiheit und gegen die Zwänge des geistlichen Regimes. Auslöser war die Verhaftung und der Tod von Mahsa Amini. Die 22-Jährige war von der Sittenpolizei in Tehran verhaftet worden, weil sie sich weigerte ein Kopftuch zu tragen. Diese sogenannte Sittenpolizei im Iran kontrolliert die Einhaltung des islamischen Rechts im Land. Der Tod der jungen Frau gab vielen Menschen Anlass gegen das Regime aufzubegehren. Dabei kam es zu gewaltvollen Auseinandersetzungen, Protestler wurden festgenommen. Genaue Angaben über Opferzahlen sind nicht möglich, da unabhängige Berichterstatter und Medien nicht aus dem Land berichten dürfen.

Trotz eines Demonstrationsverbotes gehen Menschen weiter auf die Straße. Zuletzt droht der Chef der Revolutionsgarden, das Militär gegen die Demonstranten einzusetzen. In dieser Gemengelage wirkt der Streich, der sich zum Social-Media-Trend entwickelt, wie ein mutiges Zeichen gegen das Regime. Die in New York lebende iranische Journalistin Masih Alinejahd, die sich mit der Bewegung „My Stealhy Freedom“ gegen das Kopftuchgebot im Iran richtet, teilt ein Video zu der Aktion. Darüber schreibt sie.

„Wenn Sie wirklich wissen wollen, warum das Abziehen von Turbanen von Geistlichen im Iran zu einer Art Sport geworden ist, schauen Sie sich einfach dieses Video an. Dann verstehen Sie die Wut der Teenager. Seit Jahren belästigen Geistliche Frauen auf der Straße wegen des Hidschabs.“

In dem Video sieht man verschiedene Situationen, in denen Geistliche Frauen darauf hinweisen, ihr Kopftuch richtig anzulegen.
Quellen:
BBC, ZDF, Twitter