Hörspiele: „Zugluft im Weltgefüge“ und „Vokabelmeer“ in der ARD Audiothek (original) (raw)
Erst Kunst, Kultur und eine Sprache, die ihre Grenzen immer neu auslotet, können die Welt substanziell erklären. Davon erzählen zwei poetische Hörspiele sehr überzeugend.
Ein Hund bellt, eine Kutsche rattert vorbei, Blätter rauschen im Wind. Das ist in den ersten Minuten des sehr poetischen, magisch schwebenden Hörspiels Zugluft im Weltgefüge das Fassbarste, obgleich einen auch diese naturalistischen Geräusche in eine Vergangenheit schubsen, in der man fremd ist und bleiben wird. Jens Harzer spricht dazu einen altertümlichen, rätselhaften Text, beides wird miteinander verwoben durch eine für ihn typische Komposition von Janko Hanushevsky, interpretiert von Nathan Bontrager an zwei Streichinstrumenten, Viola da gamba und Nyckelharpa: fluid und doch manifest, nicht bloße Untermalung, sondern Interpretation.