Es gibt wohl ein „Grummeln“ in der SPD-Fraktion. Was könnte damit gemeint sein? (original) (raw)
Anders als das Wort „Grammeln“, welches im Österreichischen und Bayerischen eine Delikatesse aus ausgelassenem Schweinespeck beschreibt und seinen Ursprung im lateinischen Wort „grummus“ (Klumpen) hat, ist der zuletzt von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich verwendete Ausdruck „Grummeln“ vor allem lautmalerisch interessant.
In der Literatur, etwa bei August von Kotzebue, wird damit das leise Grollen des heranziehenden Unwetters beschrieben. Das Wort ist vom Mittelhochdeutschen „grimmen“ (toben) herzuleiten. Ludwig Strackerjan nennt „bauchige Wolken, die den schweren Gewitterwolken voraufgehen“, in einem Text gar: „Grummelköpfe“.
In Deutschland wimmelt es derzeit von Grummelköpfen, die keine erneute Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz haben möchten. Doch auch über Scholz’ Parteifreund Boris Pistorius hieß es zuletzt – auch in dieser Zeitung – es habe das Grummeln gegen ihn zugenommen, vor allem in der Bundeswehr.
Ob Kanzler oder Verteidigungsminister: Unangenehm für alle dürfte stets das Grummeln im Magen sein, welches sich jedoch durch den Einwurf von Grammeln meist schnell beheben lässt.