Nahostkonflikt: Israel muss sich fragen, ob es wirklich so sein will als Staat (original) (raw)

Seit einem Jahr bombardiert das Land den Gazastreifen in Grund und Boden – und massiv in Libanon. In den besetzten Gebieten wiederum ist die von ihm ausgeübte Gewalt zwar eine Reaktion auf bestehende Bedrohungen, mittlerweile aber vor allem deren Ursache.

Als in der vergangenen Woche in Beirut Tausende Pager explodierten, als Männer plötzlich von Motorrädern fielen, als einem Käufer am Gemüsestand die Hosentasche explodierte, da wurde in Deutschland und Europa anerkennend darüber gesprochen, was für eine Meisterleistung dem Mossad geglückt sei, mit welcher „Eleganz“ sie die Terroristen der Hisbollah tausendfach trafen. Die Pager klingelten, die Opfer hielten sie sich vor das Gesicht, dann riss ihnen die Explosion die Augen heraus, hundertfach. So war es geplant. Kinder waren unter den Opfern, Ärzte und Frauen. Je näher man dem Grauen kommt, desto weniger elegant wirkt es. Desto mehr stellt sich die Frage: Will man so werden als Staat? Will man sich auf eine Art und Weise verteidigen, die sich in ihrer Perfidie nicht unterscheidet von Giftgas und Sprengfallen, die zu Recht verboten sind? Zwingen einen die anderen nur dazu? Oder ist es der eigene Weg?