Auswandern in die USA - Klima, Arbeitsmarkt, Wilder Westen (original) (raw)

U.S.A. - der Inbegriff der Neuen Welt

USA: Reichtum, Größe und die Vielfalt eines ganzen Kontinents. Die Vereinigten Staaten sind ein Mythos – mehr als jedes andere Land. Was können die jährlich über 12.000 deutschen Einwanderer erwarten?

Steckbrief: USA in Zahlen

Daten Kommentar
Landessprache: Englisch, lokal auch Spanisch Englisch ist faktisch Landessprache, aber nicht offizielle Amtssprache
Hauptstadt: Washington, D.C. 6,9 Mio. Einwohner
Fläche: 9.833.517 km² ohne Überseegebiete; entspricht 27 mal der Fläche von Deutschland
Einwohnerzahl: 333,3 Mio (2018)
Bevölkerungsdichte: 34 Einw. je km² (Deutschland: 236/km²)
BIP je Einwohner (KKP): 75.180 USD KKP, #8 weltweit (2022)
Human Development Index: 0,921 #21 weltweit (2021)
Deutsche im Land: 190.000 Permanent Residents, die in Deutschland geboren wurden (entspricht 1,4 % der Inhaber der Greencard); geschätzt
Einwandereranteil: 15,3 % Migration Report der UN 2017, illegale Einwanderer nicht erfasst

Tabelle: Die USA im Kurzüberblick für Auswanderer

Flagge der USA

Die USA sind eines der reichsten und größten Länder der Welt und derzeit (10/2023) die Nr. 3 der Zielländer. Wirtschaftlich in Gigant, politisch ein Hasardeur – das ist die letzte verbliebene Supermacht, die den Gang der Geschichte aufzuhalten versucht. Warum sollte man als Deutscher dorthin auswandern?

Die Steuern sind nicht der Grund. Sie sind höher als viele glauben. Andererseits kann man für wenig Geld eine „Inc.“ (Corporation, dt. Kapitalgesellschaft) gründen, das Pendant zur GmbH. Damit hat man steuerliche Spielräume.

Die Vorstöße nach „9/11“ in Richtung mehr zentrale Kontrolle stießen auf viel Gegenwehr: das Freiheitsgefühl und Selbstverständnis der Amerikaner werden dabei verletzt. Der Staat reguliert insgesamt viel weniger als in Deutschland. Es gibt keine Meisterpflicht, keine Meldepflicht und kaum Förderprogramme für Firmen. … Do it yourself!

Doch wenn reguliert wird, ist die Bürokratie pedantischer als die deutsche. Ich habe gelesen, dass täglich 500 neue gesetzliche Regelungen erlassen werden.

Für wen sind die USA zu empfehlen?

Freiheit bedeutet auch Eigenverantwortung. Und das merkt man: Die USA haben ein dünnes soziales Netz. Unterstützung für Arbeitslose und sozial Schwache, Krankenversicherung, staatliche Rentenversicherung gibt es zwar – aber sie decken nur rudimentäre Bedürfnisse ab und sind je nach Bundesstaat verschieden. Den ‚Sozialstaat‘ finden Sie in den USA nicht. Erwägenswert ist das Land vor allem

Jahresgehälter können bei deutlich über hunderttausend Dollar liegen. Dem sind jedoch die Lebenshaltungs-Kosten und ggfs. Ausbildungs-Kosten der Kinder entgegen zu stellen. Viele Einwanderer sind sich einig: das Leben macht mehr Spaß, ist – gerade für sie – angenehmer als in Germany. Leistung und Erfolg sind positiv und nicht suspekt. Erfolgreiche Menschen sind Vorbilder. Ohne gute Ausbildung, Unternehmergeist und Freude auf eine andere Kultur sollten Sie das Land allerdings meiden. Oder nur als Urlaubsziel anvisieren.

Als Rentner in die USA

Noch ein Wort an die auswanderungswilligen Rentner. Es gibt in den USA 40.000 deutsche Rentenbezieher. Wenn Sie das Land bereits kennen, gut Englisch sprechen, zieht es Sie vielleicht auch in den warmen Süden – in den Sonnengürtel Amerikas.

Falls Sie aber noch nicht in den USA gelebt haben, bedenken Sie bitte die Alternativen: Als Rentner steht Ihnen die Welt offen. Das Mittelmeer ist viel näher als die Karibik, Familienbesuche nach Spanien leichter und viel, viel billiger als nach Florida. Werfen Sie auch einen Blick nach Südosteuropa: Bulgarien, Ungarn, Slowakei. Mit kleiner Rente kann man dort gut leben, ähnlich wie in Lateinamerika.

Die Vereinigten Staaten von Amerika. Landesüberblick

Karte der USA

Karte der USA

Die Vereinigten Staaten von Amerika (englisch United States of America) bestehen aus 50 Bundesstaaten, einem Bundesdistrikt (Hauptstadt Washington, D.C.), fünf größeren Territorien und Überseegebieten. Die 48 zusammenhängenden Continental United States und Alaska liegen in Nordamerika, Hawaii und kleinere Außengebiete im Pazifik und in der Karibik liegen.

Die Vereinigten Staaten entstanden 1776 mit der Unabhängigkeitserklärung der britischen Kolonien in Amerika und gewannen durch starke Industrialisierung und massive Immigration aus Europa (Hochphase: 1892-1924) rasch an Einfluss. Die Einwanderung in die Vereinigten Staaten beeinflusst Demographie und Kultur des Landes bis heute. Die USA waren nie ein Nationalstaat, wie man das aus Europa kannte.

Wirtschaftlich sind die USA das wichtigste Land der Welt. Hier wird ein Fünftel des Welteinkommens erwirtschaftet. Das Land ist groß, rohstoffreich und weit erschlossen. Die USA: Das ist der wichtigste Binnenmarkt der Welt. Vom Tellerwäscher zum Millionär ist der Traum unternehmerischer Freiheit: Durch eigene Leistung, Tüchtigkeit und Geschäftssinn alles erreichen können. Außerdem sind die USA das am höchsten verschuldete Land der Welt, die größte Militärmaschinerie und … überhaupt die Größten.

Der American Way of Life prägt Trends und Moden auf der ganzen Welt. Wohlstand, Konsum und Glück gehören dabei zusammen.

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Klimazonen der USA im Überblick

Bei einem Land dieser Größe ist das Klima äußerst vielfältig: Die kontinentale, subtropische, mediterrane Klimazone sind vertreten. Dabei herrscht das Kontinentalklima vor. Im Süden von Florida ist das Klima tropisch.

Im Norden, vom Staat Washington bis nach Maine, ist das Klima gemäßigt. Die Winter können kalt werden (unter 0 °C), die Sommer sind heiß (über 35 °C). Die Niederschlagsmenge ist gleichmäßig auf das ganze Jahr verteilt.

In den Südstaaten wird das Klima subtropisch: in Texas, Louisiana, Mississippi, Georgia und großen Teilen Floridas. An der Küste Kaliforniens ist das Klima mediterran.

Blick über Chicago
Blick auf Chicago. Könnte es nicht jede andere Großstadt sein, da sie sich sehr ähneln? Die Gleichförmigkeit wird weiter unten verständlich, durch den amerikanischen Gründungsmythos.

Deutsche in Amerika

Laut U.S. Census Bureau waren Deutschstämmige im Jahr 2000 eine der größten Einwanderernationen. Aber was heißt das? Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Zahl der Deutschen zu ermitteln: „Deutsche“ und „Deutschstämmige“ können Amerikaner sein, deren Vorfahren um 1900 einwanderten und die kein Wort Deutsch sprechen.

Sicher ist nur das: Die Vereinigten Staaten sind die Nummer 2 der Zielländer für Deutsche. Und die Vereinigten Staaten sind das begehrteste Einwanderungsland der Welt überhaupt.

Der Mythos der USA

Jeder hat schon einmal gehört, dass die Vereinigten Staaten ein Mythos sind. Der Traum vom selbst gestalteten Leben, sich aus eigener Kraft eine Existenz aufbauen. Und das ist nur die Oberfläche. Ich lade Sie ein, etwas tiefer in die Neue Welt einzutauchen.

Ein Mythos kann Ihnen helfen, die eigene Lebensperspektive zu klären. Und er ist wichtig, um zu verstehen, was Mr. Trump tut. Und es hilft, sich im Vorfeld zu befragen, ob die USA die neue Heimat werden können oder ob man lieber Zuhause bleibt.

The Frontier – der Mythos der USA

Der amerikanische Mythos ist die Eroberung des Wilden Westens. Wo vorher unzivilisierte Wildnis war, schafft der Amerikaner die Ordnung der menschlichen Gesellschaft. Die Freiheit ist das höchste Gut und sie hat ihre Grenze an der Freiheit des Nächsten. Das ist das Thema jedes Westernfilmes aus Hollywood. Es kann ein einfacher Farmer sein oder der Sheriff, der in der gerade aus Holzbohlen gezimmerten Siedlung das Gesetz vertritt: Der Held im Western muss sich entscheiden, wo die ordnende Grenze (the frontier) zu ziehen ist. Er hat die Aufgabe, diese Grenze in seinem Leben und dem seiner Gemeinschaft zu ziehen. Die Grenze verläuft nicht nur räumlich-geografisch, sondern auch dort, wo die Lebensentwürfe des freien Siedlers bedroht werden. Zur Bedrohung werden können gesetzlose Landsleute, (selten) Indianer, Menschen, die ihr Glück mit der Macht über andere verwechseln, oder auch die unbezähmbare Natur. Die Grenze zu ziehen heißt so viel wie, die Werte der Pioniere, ihre Lebensgrundsätze zu verteidigen. Die Grenze kann nur ziehen (und weiter nach Westen verschieben), wer mit seinem Leben dafür eintritt.

Der „Wilde Westen“

Cowboy mit Pferd

Die Eroberung des Wilden Westens ist das Leben der Pioniere in völliger Freiheit, Gefahr und Unsicherheit. Der mythische Amerikaner errichtet die Ordnung am Rande des Chaos. Das klingt altbacken? George W. Bush hat sich auf diesen Auftrag berufen, als er zum Krieg gegen den Terror antrat.

Der Siedler ist umgeben von Indianern und Gesetzlosen, die das Leben bedrohen. Auffällig, dass im Wilden Westen des Hollywoodkinos oft der Sheriff oder ein wehrhafter Farmer die Ordnung behauptet. Sein Argument ist der starke Arm und der rauchende Colt.

Der Wilde Westen und die „frontier towns“

Der Offizier Edward Johnson (1598-1672) schrieb ein Buch über die Eroberung der Neuen Welt. Darin sprach von „frontier towns“. Als Bezeichnung für eine Lebensweise ist „frontier“ ab 1887 belegt. Die junge Generation ging in ein neues Gebiet, „um die Erfahrungen der Eltern zu wiederholen“. Fast drei Jahrhunderte lang bestimmte dieser Zyklus die amerikanische Gesellschaft, „denn mit jeder neuen Frontier wurde das kulturelle Erbe verändert, um mit den neuen Bedingungen fertig zu werden“ (G. Raeithel).

US-amerikanische Historiker datieren die Frontier-Epoche von der Gründung Jamestowns 1607 bis ins Jahr 1890, als amtlich das Ende der Frontier erklärt wurde. Man hatte die Westküste erreicht. Nordamerika war erobert.

Der Film „Der mit dem Wolf tanzt“ mit Kevin Costner in der Hauptrolle nennt die Furcht, dass der amerikanische Mythos sterben könne, weil nicht mehr genug Neuland jenseits der Frontier da sein könne. „Ich wollte schon immer den Westen kennenlernen – Sie wollen den Westen kennenlernen? – Ja Sir. Bevor es ihn nicht mehr gibt.“

Ist der Frontier-Mythos noch lebendig? Ja. John F. Kennedy sprach 1960 vom Aufbruch zu neuen Grenzen – new frontiers. Mit dem Aufruf, „new frontiers“ zu überschreiten, ging es JFK um die Eroberung des Weltraums, wissenschaftlichen Fortschritt und den Kampf um die Welt als Wettstreit mit der Sowjetunion. Damit traf er die amerikanische Identität. Übrigens lebt auch die TV Serie „Raumschiff Enterprise“ von dieser Idee: „… to boldly go where no man has gone before“ überträgt den amerikanischen Mythos ins Weltall und in eine fantastische Zukunft.

Ford Mustang

Ford Mustang. Auch wenn die Pferde unter die Motorhaube sind: Die Freiheit muss auf dem Highway sein. Immer!

Was ist heute daraus geworden?

Die Skepsis gegen die Machtallüren der Zentralregierung in Washington zeigt dieses Selbstverständnis vieler Amerikaner noch heute. Im Mythos sagen sich die Menschen, was sie ausmacht und von wo aus sie sich und die Welt sehen. Dass die USA die Eroberer einer vorher chaotischen Welt sind, kann man sowohl an den Kriegen sehen (man denke an die beiden Weltkriege, den Vietnamkrieg und die Kriege gegen den Irak) wie auch daran, dass und mit welcher Vehemenz das US-amerikanische Raumfahrtprogramm vorangetrieben wurde.

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letzte Bearbeitung: 03.11.2023