Demokratische Republik Kongo: Verdächtiger nach Mord an UN-Experten festgenommen (original) (raw)

Vor drei Jahren wurden in der Demokratischen Republik Kongo zwei UN-Experten und ihre vier kongolesischen Begleiter ermordet. Nun wurde der Hauptverdächtige ergriffen.

31. Mai 2020, 20:22 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP,

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Ein Soldat der UN-Mission im Kongo

Ein uruguayischer Soldat der Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in der Demokratischen Republik Kongo (Monusco) auf der uruguayischen Basis in Goma, Demokratische Republik Kongo © Pablo Porciuncula/​AFP/​Getty Images

Mehr als drei Jahre nach dem Mord an zwei UN-Experten in der Demokratischen Republik Kongo ist einer der mutmaßlichen Verantwortlichen festgenommen worden. Das teilte der Chef der Militärstaatsanwaltschaft der Provinz Kasaï-Central, Jean-Blaise Bwamulundu, mit. Demnach sei Trésor Mputu Kankonde nach dreijähriger Suche gefasst worden. Der Verdächtige werde nun zu dem Mord und anderen Vorwürfen befragt.

Am 12. März 2017 waren der US-Bürger Michael Sharp und die Schwedin Zaida Catalan sowie ihre vier kongolesischen Begleiter in Kasaï-Central ermordet worden, als sie dort für die UN tödliche Übergriffe in der Region untersuchten. Laut Bwamulundu hatten die Behörden mehrfach versucht Trésor Mputu festzunehmen, er sei aber immer wieder entkommen. Daher sei der am 5. Juni 2017 begonnene Mordprozess zu dem Fall nicht recht vorangekommen.

Nach Angaben aus konoglesischen Sicherheitskreisen war Trésor Mputu zum Zeitpunkt seiner Festnahme gerade dabei, die Miliz Kamuina Nsapu neu zu organisieren. Mitte Mai hatte die UN-Mission im Kongo (Monusco) davor gewarnt, dass in der Region Kasaï verstärkt Kämpfer für Milizen rekrutiert würden. Bei den seit 2016 andauernden Kämpfen zwischen der Kamuina Nsapu und Sicherheitskräften wurden bereits 3.400 Menschen getötet und Tausende weitere vertrieben.