Blockade im Suezkanal: Ägypten will Containerschiff "Ever Given" freigeben (original) (raw)
Nach der Suezkanal-Blockade durch die "Ever Given" haben sich die beteiligten Parteien auf Schadensersatz geeinigt. Das Frachtschiff soll am Mittwoch freigegeben werden.
Aktualisiert am 5. Juli 2021, 6:34 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, Reuters,
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Der Streit um Schadensersatz für die tagelange Blockade des Suezkanals durch ein festsitzendes Containerschiff ist beigelegt. Die ägyptischen Behörden wollen das Containerschiff Ever Given nun freigeben. Die Unterzeichnung des Vertrags und die Abfahrt des Schiffes seien im Rahmen einer Zeremonie am Mittwoch geplant, wie die Behörden mitteilten. Seit der Bergung im März war die Ever Given in Ägypten festgehalten worden, bis eine Einigung in Sicht war.
Die Suez Canal Authority (SCA), die Schadensersatz für die Kanalblockade und die Bergung gefordert hatte, sowie der japanische Schiffseigner Shoei Kisen Kaisha und seine Versicherer haben sich bisher nicht zu Einzelheiten der Vereinbarung geäußert. Die zuständigen Behörden hatten zunächst 916 Millionen Dollar für entgangene Einnahmen und Bergungskosten verlangt, diese Forderung zuletzt aber auf 550 Millionen Dollar gesenkt. Im Grundsatz hatten sich beide Seiten bereits im Juni verständigt – das betreffende ägyptische Gericht hatte Termine im parallel geführten Prozess mehrfach verschoben, um die außergerichtliche Einigung zu ermöglichen.
Nach Angaben der Kanalbehörde entgingen Ägypten wegen der Blockade der wichtigen Handelsroute pro Tag Einnahmen zwischen zwölf und fünfzehn Millionen Dollar. Am 23. März war die Ever Given in einen Sandsturm geraten und im Suezkanal auf Grund gelaufen. Vor und hinter dem 400 Meter langen Schiff stauten sich sechs Tage lang mehr als 400 Schiffe. Am 29. März konnte es freigeschleppt werden.