Maren Lehmann | Zeppelin University (original) (raw)
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Papers by Maren Lehmann
"Zeiten des Aufbruchs" - Populäre Musik als Medium gesellschaftlichen Wandels, 2019
Die Grundfrage, die sich dieser Band stellt, kann – wenn es denn um mehr geht als um nostalgische... more Die Grundfrage, die sich dieser Band stellt, kann – wenn es denn um mehr geht als um nostalgisches Besinnen auf vergangene › Zeiten ‹ (der Pop ist vorbei, aber das waren noch Zeiten !) – nicht durch die Unterscheidung von Stabilitat und Wandel bestimmt werden, die man vielleicht auch als Unterscheidung von Tradition oder Gewohnheit und Erneuerung verstehen konnte. Man hatte dann Wandel und Aufbruch identifizieren und alle interessanten Unterschiede dazu in Kontrast setzen konnen. Die Eigenzeit des Aufbruchs aber hatte man auf diese Weise gar nicht in den Blick bekommen konnen, weil nach der Form der Aufbruchszeit gar nicht gefragt worden ware – diese hatte sich vielmehr als Zeitform eigener Art wie von selbst verstanden.
Soziale Systeme
Zusammenfassung Der Beitrag diskutiert die Licht- und Schattenseiten der Metapher der „losen Kopp... more Zusammenfassung Der Beitrag diskutiert die Licht- und Schattenseiten der Metapher der „losen Kopplung“. Im Zusammenhang mit einigen Überlegungen zum Interdependenzmanagement durch formale Organisation beginnt der Beitrag mit einer kurzen Lektüre von Weicks Arbeiten zu „loose coupling“ und „loosely coupled systems“. Er provoziert die Frage, ob diese soziale Form in ihren erwarteten und unerwarteten Auswirkungen eines spezifisches Problems von – in Goffmans Worten – Organisationen des „people-processing“ ist. Vermutlich ist dieser Organisationstyp prägend für moderne Begriffe und Konzepte von Netzwerken.
Schlüsselwerke der Systemtheorie, 2021
Weniges diskutiert die Universität heute so heftig und zugleich so folgenlos wie die Frage der Er... more Weniges diskutiert die Universität heute so heftig und zugleich so folgenlos wie die Frage der Erwartbarkeit (und der Sanktionierbarkeit) der Anwesenheit von Lehrenden und Studierenden am Ort der Universität . Diese sei unverzichtbar für deren Kommunikationsform: eine durch Rollenkomplementarität (Lehre) oder Kollegialität (Forschung) oder Dienstleistung (Verwaltung) definierte, allfällig durch Subund Superordinationszumutungen unterspülte und dennoch der Idee nach durch nichts als reflexive Wahrnehmung verstellte Interaktion unter Anwesenden . Deshalb ist vordergründig immer allzu klar, was dieser Ort ist: ein unter dem Namen der Universität gebündeltes Arrange ment bestuhlter Tische in Seminarräumen und Hörsälen, in Büros, Sitzungsund Besprechungszimmern, in Caféterien und Mensen, in Bibliotheken, Labors und Copyshops, eine Binnenraumarchitektur aus Winkeln und Nischen . Diese Binnenraumarchitektur kann in einem (mehr oder minder) städtisch verfassten Kontext oder auch in einem (ebenfalls mehr oder minder) wüsten Kontext platziert sein (Saint-Exupéry 2009)1; ihr Muster ist überall die Differenz von geschlossener Stadt und offenem Feld einerseits und die Differenz von städtischer und höfischer Hierarchie andererseits .2 Man kann vielleicht zumindest für die europäischen (vgl . Stichweh 1991), mit einigem Recht aber ebenso für die amerikanischen Universitäten (vgl . Parsons / Platt 1973), wie sie seit der frühen Neuzeit entstehen und wie sie sich im 17 . und dann nochmals im 19 . Jahrhundert reorganisieren, sagen, dass sie das Feldlager (den je aktuell unterbrochenen Feldzug, die campagne) zum komplementären Gegenüber des Hofes machen und dieses Feldlager nicht nur im Kontext des Herrschaftsraumes dieses Hofes selbst platzieren, sondern sich innerhalb dieses Kontexts auf eine Stadt kaprizieren, die sich ebenfalls als traditionelles Gegenüber des Hofes versteht . Dieses hö-
Umschrift. Grenzgänge der Systemtheorie, 2015
Cybern. Hum. Knowing, 2013
"Zeiten des Aufbruchs" - Populäre Musik als Medium gesellschaftlichen Wandels, 2019
Die Grundfrage, die sich dieser Band stellt, kann – wenn es denn um mehr geht als um nostalgische... more Die Grundfrage, die sich dieser Band stellt, kann – wenn es denn um mehr geht als um nostalgisches Besinnen auf vergangene › Zeiten ‹ (der Pop ist vorbei, aber das waren noch Zeiten !) – nicht durch die Unterscheidung von Stabilitat und Wandel bestimmt werden, die man vielleicht auch als Unterscheidung von Tradition oder Gewohnheit und Erneuerung verstehen konnte. Man hatte dann Wandel und Aufbruch identifizieren und alle interessanten Unterschiede dazu in Kontrast setzen konnen. Die Eigenzeit des Aufbruchs aber hatte man auf diese Weise gar nicht in den Blick bekommen konnen, weil nach der Form der Aufbruchszeit gar nicht gefragt worden ware – diese hatte sich vielmehr als Zeitform eigener Art wie von selbst verstanden.
Soziale Systeme
Zusammenfassung Der Beitrag diskutiert die Licht- und Schattenseiten der Metapher der „losen Kopp... more Zusammenfassung Der Beitrag diskutiert die Licht- und Schattenseiten der Metapher der „losen Kopplung“. Im Zusammenhang mit einigen Überlegungen zum Interdependenzmanagement durch formale Organisation beginnt der Beitrag mit einer kurzen Lektüre von Weicks Arbeiten zu „loose coupling“ und „loosely coupled systems“. Er provoziert die Frage, ob diese soziale Form in ihren erwarteten und unerwarteten Auswirkungen eines spezifisches Problems von – in Goffmans Worten – Organisationen des „people-processing“ ist. Vermutlich ist dieser Organisationstyp prägend für moderne Begriffe und Konzepte von Netzwerken.
Schlüsselwerke der Systemtheorie, 2021
Weniges diskutiert die Universität heute so heftig und zugleich so folgenlos wie die Frage der Er... more Weniges diskutiert die Universität heute so heftig und zugleich so folgenlos wie die Frage der Erwartbarkeit (und der Sanktionierbarkeit) der Anwesenheit von Lehrenden und Studierenden am Ort der Universität . Diese sei unverzichtbar für deren Kommunikationsform: eine durch Rollenkomplementarität (Lehre) oder Kollegialität (Forschung) oder Dienstleistung (Verwaltung) definierte, allfällig durch Subund Superordinationszumutungen unterspülte und dennoch der Idee nach durch nichts als reflexive Wahrnehmung verstellte Interaktion unter Anwesenden . Deshalb ist vordergründig immer allzu klar, was dieser Ort ist: ein unter dem Namen der Universität gebündeltes Arrange ment bestuhlter Tische in Seminarräumen und Hörsälen, in Büros, Sitzungsund Besprechungszimmern, in Caféterien und Mensen, in Bibliotheken, Labors und Copyshops, eine Binnenraumarchitektur aus Winkeln und Nischen . Diese Binnenraumarchitektur kann in einem (mehr oder minder) städtisch verfassten Kontext oder auch in einem (ebenfalls mehr oder minder) wüsten Kontext platziert sein (Saint-Exupéry 2009)1; ihr Muster ist überall die Differenz von geschlossener Stadt und offenem Feld einerseits und die Differenz von städtischer und höfischer Hierarchie andererseits .2 Man kann vielleicht zumindest für die europäischen (vgl . Stichweh 1991), mit einigem Recht aber ebenso für die amerikanischen Universitäten (vgl . Parsons / Platt 1973), wie sie seit der frühen Neuzeit entstehen und wie sie sich im 17 . und dann nochmals im 19 . Jahrhundert reorganisieren, sagen, dass sie das Feldlager (den je aktuell unterbrochenen Feldzug, die campagne) zum komplementären Gegenüber des Hofes machen und dieses Feldlager nicht nur im Kontext des Herrschaftsraumes dieses Hofes selbst platzieren, sondern sich innerhalb dieses Kontexts auf eine Stadt kaprizieren, die sich ebenfalls als traditionelles Gegenüber des Hofes versteht . Dieses hö-
Umschrift. Grenzgänge der Systemtheorie, 2015
Cybern. Hum. Knowing, 2013