Bartholomäus Longo - Ökumenisches Heiligenlexikon (original) (raw)

1Gedenktag katholisch: 5. Oktober
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Altamura-Gravina-Acquaviva delle Fonti und im Erzbistum Amalfi-Cava de' Tirreni
nicht gebotener Gedenktag im Dominikanerorden: 6. Oktober

Name bedeutet: Sohn des Furchenziehers (hebr.)

Gründer
* 11. Februar 1841 in Latianobei Brindisi in Italien
† 5. Oktober 1926 in Pompeibei Neapel in Italien

Bartholomäus' Geburtshaus mit Gedenktafel in Latiano

Bartholomäus' Geburtshaus mit Gedenktafel in Latiano

ehemaliges Piaristenkolleg und Kirche San Sebastiano in Francavilla Fontana

ehemaliges Piaristenkolleg und KircheSan Sebastiano in Francavilla Fontana

Bartholomäus Longo

Bartholomäus Longo

Bartholomäus Longo wurde am königlichen Kolleg der Piaristen an der KircheSan Sebastiano in Francavilla Fontana bei Brindisi ausgebildet, ab 1858 studierte er Jura an derUniversität in Lecce, ab 1863 an der Universität in Neapel, die damals im ehemaligen Jesuitenordenkolleg an der Kirchedel Gesù Vecchio beheimatet war.

Universität in Lecce

Universität in Lecce

Dort wurde sein hergebrachter Glaube schwer erschüttert, er wurde von Freunden für den Spiritismus begeistert, der damals in Neapel hoch im Kurs stand. Auf Anraten eines Professors kam er in Kontakt mit einem Dominikanerpater, der ihn wieder zum katholischen Glauben zurückführte. 1864 schloss er sein Studium als Doktor ab und wirkte dann in seinemHeimatort als Rechtsanwalt und engagierte sich caritativ. Eine erwogene Hochzeit lehnte er schließlich ab, nachdem ihm einRedemptoristenpater prophezeit hatte, er werde eine wichtige Mission zu erfüllen haben; stattdessen schloss er sich als Tertiar den Dominikaneren an.

Kirche Santissimo Salvatore in Pompei

Kirche Santissimo Salvatore in Pompei

Domenico Ponzi: Denkmal, 1962, vor der Rosenkranz-Basilika in Pompei

Domenico Ponzi: Denkmal, 1962, vor derRosenkranz-Basilika in Pompei

Bartholomäus gab seinen Beruf auf, ging wieder nachNeapel und wirkte dort als Verkünder des Glaubens und mit Werken der Barmherzigkeit. Dann lernte er imHaus vonKatharina Volpicelli - das heute das Santuario delle Ancelle del Sacro Cuore beherbergt - die Gräfin Gräfin Marianna Farnararo de Fusco kennen, eine reiche, 1864 verwitwete Frau1, und wurde Lehrer ihrer Kinder und Verwalter ihrer Güter. Dabei lernt er ab 1872 das Leben der ungebildeten Landarbeiter kennen; ihnen wollte er helfen, indem er sie unterrichtete; sie sollten lernen mit Hilfe des Betens des Rosenkranzes. Er wurde beraten vonJosef Toniolo und sammelte die Landarbeiter in der damals verfallenenKirche Santissimo Salvatore in Pompei.

Rosenkranz-Basilika in Pompei

Rosenkranz-Basilika in Pompei

Bartholomäus Longo zog immer mehr Menschen an, nachdem er in derKirche Santissimo Salvatore ein Bild der gekrönten Rosenkranz-Maria aufstellte; es folgten Gebetserhörungen und Wunder. So ergab sich die Notwendigkeit zum Bau der großenRosenkranz-Basilika in Pompei, zudem gab Bartholomäus die Zeitschrift Il Rosario e la Nuova Pompei, Der Rosenkranz und das neue Pompei, heraus. Angebaut an die Basilika wurde auch ein Waisenhaus errichtet; zu dessen Betreuung gründete Bartholomäus die Figlie del Santo Rosario, die Töchter des Rosenkranzes nach der Regel derDominikanerinnen; dort wohnte auch Bartholomäus in den letzten Jahren seines Lebens.

Longos Sarg, in dem er bis zur Seligsprechung ruhte, in der Rosenkranz-Basilika in Pompei

Longos Sarg, in dem er bis zur Seligsprechung ruhte, in derRosenkranz-Basilika in PompeiLiegefigur in der Rosenkranz-Basilika in Pompei

Liegefigur in der Rosenkranz-Basilika in Pompei

Mit 4 Millionen Besuchern im Jahr kommen heute mehr Menschen in dieRosenkranz-Basilika von Pompei als in die berühmten Ruinen von Pompeji.

**Kanonisation:**Bartholomäus Longo wurde am 26. Oktober 1980 durch PapstJohannes Paul II. seliggesprochen.

1 1885 heiratete das Paar nach einer Audienz bei Papst Leo XIII., um in brüderlicher Liebe zu leben.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 17.05.2022

Quellen:
• Ferdinand Holböck: Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 1. Christiana, Stein am Rhein 1991

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttps://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.