Guntmar von Nivesdonck - Ökumenisches Heiligenlexikon (original) (raw)
Ökumenisches Heiligenlexikon
Guntmar von Nivesdonck
auch: Gummar, Gommar
auch: von Lier
Gedenktag katholisch: 11. Oktober
Übertragung der Gebeine: 17. März
Name bedeutet: der im Krieg Berühmte (althochdt.)
Einsiedler
* um 710 in Emblemin Belgien
† um 775 in Nivesdonck, heute Lierin Belgien
Guntmar stammte aus vornehmer Familie und war angeblich neun Jahre Hofbeamter bei Frankenkönig Pippin dem Kurzen. Die Überlieferung berichtet von seiner bösartigen Ehefrau Grimmara, die die Dienstboten im Haus misshandelte; vor ihr floh er mit einer Wallfahrt zu den sieben Pilgerkirchen in Rom. Zurückkehrend musste Guntmar wieder einmal vom Treiben seiner Frau erfahren, bat um Verzeihung, trennte sich von der Unguten und lebte hinfort als Einsiedler in Nivesdonck - dem heutigenLier -, wohin ihn ein Wunderzeichen gewiesen hatte. Gemeinsam mit Rumold von Mechelen gründete er dort einePetrus geweihte Kirche. Erzählt wird, wie er eines Tages einen Baum fällte und ihn der Besitzer anzeigen wollte; Guntmar betete die ganze Nacht, am nächsten Morgen stand der Baum wieder an seinem Platz.
Um 815 wurden Guntmars Gebeine erhoben, sie wurden Ziel von Pilgern. Im 11. Jahrhundert entstand am Platz seiner Kirche das Kanonikerstift. Im 13. Jahrhundert wurde an der Stelle des Baumwunders die Sint-Gummaruskapel gebaut.
Patronvon Antwerpen undLier; der Handschuhmacher, Drechsler, Tischler, Holzhauer; gegen Bruchleiden und bösartige Ehefrauen
Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 26.06.2017
Quellen:
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• http://utopia.ision.nl/users/ikedl/chant/ike/saints/Gummarus\_st.htm nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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