Markulf von Nanteuil - Ökumenisches Heiligenlexikon (original) (raw)
Ökumenisches Heiligenlexikon
Markulf von Nanteuil
auch: Marculph
französischer Name: Marcouf
Gedenktag katholisch: 1. Mai
Name bedeutet: berühmter Wolf (althochdt.)
oder: Berühmter an der Grenze (althochdt.)
Einsiedler, Priester, Abt in Nantum / Nanteuil
* 490 in Bayeuxin Frankreich
† 1. Mai 558 in Natum / Nanteuil, heute Saint-Marcoufin der Normandie in Frankreich
unbekannter Maler: Markulf setzt den französischen König ein, 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, in der Kirche Saint-Georges in Grez-Doiceau in Brabant
Markulf hat der Überlieferung zufolge zunächst zivile Karriere gemacht. Dann wurde er Priester und lebte als Einsiedler und Glaubensbote auf den heute nach ihm benannten Îles Saint-Marcouf vor der Normandie. Dann konnte er auf einem ihm von König Childebert I. geschenkten Landstück dasBenediktinerkloster Nantum/Nanteuil - das heutigeSaint-Marcouf - errichten und wirkte dort als Abt.
Markulfs Grab in Saint-Marcouf wurde zumWallfahrtsort. Im 9. Jahrhundert wurden zwei Lebensgeschichten über ihn verfasst.
Markulfs Reliquienschrein in derKirche Saint-Remi in Reims
Beim Normanneneinfall wurden Markulfs Reliquien 906 in dieKirche nach Corbeny bei Reims gebracht, das sich zur bedeutenden Wallfahrtsstätte entwickelte; Karl III. erbaute dort 906 ein Kloster. 1101 wurden die Gebeine nach Reims ins Kloster Saint-Remigebracht; Ludwig IX. „der Heilige” stiftete einen Reliquienschrein. Wohl ab 1354 unternahmen die französischen Könige am Tag nach ihrer Krönung in Reims eine Wallfahrt zu Markulfs Grab. Von da an verbreitete sich der Kult in der Normandie, in Laon,Flandern,Brabant undAachen. In der Französischen Revolution wurde der Reliquienschrein zerschlagen.
**Attribute:**mit Königen, an Skrofeln leidende Kinder heilend
Patronvon Reims; der Tuchmacher, Kurzwarenhändler und Apotheker; gegen Ausschlag, Drüsenkrankheiten am Hals, Kropf und Skrofeln
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 26.07.2022
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• https://en.wikipedia.org/wiki/Saint\_Marcouf - abgerufen am 26.07.2022
• http://www.histoireaisne.fr/memoires\_numerises/chapitres/tome\_11/Tome\_011\_page\_093.pdf
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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