Nicostratus - Ökumenisches Heiligenlexikon (original) (raw)
Gedenktag katholisch: 8. November
7. Juli
Gedenktag orthodox: 9. November, 18. Dezember
Name bedeutet: Der Sieger im Krieg (griech. - latein.)
Märtyrer
† um 304 in Sirmium heute Sremska Mitrovicain Serbien (?)
Der Gerichtsvorsteher / Notar Nicostratus wurde der Legende nach zusammen mitCastorius, Claudius undSymphorianus in derVerfolgung unter Kaiser Diokletian gemartert. Man schlug ihnen demnach Ringe mit scharfen Spitzen in den Kopf, weil sie sich in den SteinbrüchenPannoniens weigerten, eine Statue des Heilkunstgottes Aesculap und das Bild des Sonnengottes Apollo zu meißeln. Berichtet wird vom Martyrium in einem Kessel mit kochender Flüssigkeit, der Marter mit Skorpionen und von ihrer Versenkung im Meer.
Eingang zu den Katakomben von Marcellinus und Petrus
Simplicius soll durch sie bekehrt worden sein, war aber verschont worden und konnte die Körper seiner Gefährten bergen. Die aus dem Wasser gezogenen Leichname sollen in Rom in denKatakomben von Marcellinus und Petrus an der Via Labicana bestattet und von da in die Kirche Santi Quattro Coronati, Heilige vier Gekrönte, überführt worden sein.
Ihre Existenz als tatsächliche Märtyrer in Rom scheint nach den maßgeblichen Forschungen gesichert, ihr Fest ist in Rom schon 354 für den 8. November verbürgt. Die Namen der vier Märtyrer, zusätzlich der eines Victorinus, werden auch in den Akten des Sebastian aus der 1. Hälfte des 5. Jahrhunderts genannt; hier wird ihr Ertränken im Meer berichtet, weil es offenbar keine Reliquien gab. Ihre erste Verehrungsstätte in den Katakomben von Marcellinus und Petrus wurde wohl im 4. Jahrhundert angelegt und im 6. oder 7. Jahrhundert erneuert.
Als Gruppe Quattuor Coronati wurden Märtyrer ab Mitte des 6. Jahrhunderts in Rom verehrt, wobei sie dabei mit den eigentlichen Vier Gekrönten verwechselt wurden; denn im 6. Jahrhundert wurde versucht, diese Überlieferung mit der römischen zu vereinen und dann wurde erzählt, PapstMiltiades habe angeordnet, die vier namentlich unbekannten Offiziere aus den Katakomben von Marcellinus und Petrusunter diesen Namen zu verehren.
Altar mit den Gebeinen der Quattuor Coronati, in der KircheSanti Quattro Coronati
Erst die um 500 zu datierende Leidensgeschichte des Steuerbeamten Porphyrius berichtet ihr Martyrium in Sirmium - dem heutigen Sremska Mitrovica in Serbien. Im 6. Jahrhundert wurde versucht, diese Überlieferung mit der römischen zu vereinen: PapstMiltiades habe angeordnet, vier namentlich unbekannte Offiziere aus den Katakomben von Marcellinus und Petrus unter diesen Namen zu verehren.
Als die eigentlichen Vier Gekrönte werden heute Severus, Severianus, Carpophorus und Victorinus bezeichnet, aber auch im Martyrologium Romanumvon 2001/2004 ist dieser Titel - wie des öfteren - fälschlich Nicostratus,Castorius, Claudius undSymphorianus beigelegt. Weil die Überlieferung so viele Unsicherheiten birgt, wurden diese Quattuor Coronati bei der Kalenderreform von 1969Nach Abschluss und im Auftrag des 2. Vatikanischen Konzils wurde im Jahr 1969 eine Liturgiereform in der römisch-katholischen Kirche durchgeführt; in diesem Rahmen wurden auch Änderungen im Römischen Generalkalender vorgenommen; der erneuerte wurde mit dem 1. Januar 1970 in Kraft gesetzt.aus dem römischen Festkalender gestrichen; sie wurden aber 2001/2004 wieder ins Martyrologium aufgenommen.
**Attribute:**Säule
Patronder Steinhauer, Bildhauer und Marmorarbeiter; der Bauhütten; des Viehs
Martyrologium Romanum Flori-Legium
Die Katakomben von Marcellinus und Petrus sind nach Voranmeldung im Pfarrbüro unter Tel. 06 2 41 94 46 täglich außer sonnntags um 10 Uhr, 11 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr oder 16 Uhr mit Führung zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 8 €. (2017)
Die Kirche Santi Quattro Coronati in Rom ist täglich von 6.30 Uhr bis 12.45 Uhr und von 15.30 Uhr bis 20 Uhr geöffnet; für den Kreuzgang beträgt der Eintritt 2 €. (2017)
Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 14.11.2023
Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XII, Herzberg 1997
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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