Landmeister in Livland (original) (raw)
Landmeister in Livland was a high office in the Teutonic Order. The Landmeister administered the Livonia of the Teutonic Order. These lands had fallen to the Teutonic Order in 1237 by the incorporation of the former Livonian Brothers of the Sword. The seat of the Landmeister was castle Wenden. The Landmaster's function in Livonia lasted until 1561, when in aftermath of Livonian War the last Landmeister Gotthard Kettler relinquished the northern parts of the Mastery and in the Union of Vilna secularized the part still left to him and, as the Duchy of Courland and Semigallia, took fief from the Polish king and Grand Duke of Lithuania Sigismund II Augustus. The non-recognition of this act by Pope, Holy Roman Empire and the Grand Master of the Teutonic Order had no factual effect.
Property | Value |
---|---|
dbo:abstract | Landmeister in Livland war ein hohes Amt im Deutschen Orden. Der Landmeister verwaltete die livländischen Kommenden des Deutschen Ordens. Diese waren dem Orden 1237 durch die Eingliederung des ehemaligen Schwertbrüderordens zugefallen. Sitz des Landmeisters war die Burg Wenden. Die Funktion des Landmeisters in Livland bestand bis 1561, als im Livländischen Krieg der letzte Landmeister, Gotthard Kettler, die nördlichen Teile des Meistertums Livland abtrat und zuletzt in der Union von Wilna den ihm verbliebenen Teil säkularisierte und als Herzogtum Kurland und Semgallen vom polnischen König zu Lehen nahm. Die Nichtanerkennung dieses Aktes durch den Papst, das Heilige Römische Reich und den Hochmeister des Ordens hatte keine faktischen Auswirkungen. Das Amt des livländischen Landmeisters stand in der Nachfolge des sogenannten Herrenmeisters des Schwertbrüderordens. Mit der Integrierung der Reste des 1236 in der Schlacht von Schaulen vernichtend geschlagenen Schwertbrüderordens in den Deutschen Orden übernahm der Landmeister von Preußen, Hermann Balk, im Jahre 1237 in Personalunion erstmals dieses Amt. Diese Verfahrensweise sollte in der Folge die Ausnahme bleiben. Infolge der räumlichen Entfernung Livlands von Preußen sowie regionaler Besonderheiten bei der Verwaltung des Landes behielt der vom livländischen Generalkapitel gewählte und vom Hochmeister nur bestätigte Landmeister stets eine gewisse Autonomie gegenüber dem Ordensstaat. Obwohl von 1309 bis 1525 durch die Verlegung des Sitzes des Hochmeisters in die Ordensburg Marienburg bzw. nach Königsberg (Preußen) auch das Zentrum der Ordensherrschaft im relativ nahen Preußen lag, behielt das Meistertum Livland politisch und militärisch stets einen Sonderstatus und wurde oft als Livländischer Orden bezeichnet. In Livland existierte, im Gegensatz zu Preußen, eine Teilung der Einflusssphären zwischen der Ordensgewalt und verschiedenen autonomen Bistümern. Diese ungewöhnliche Machtkonstellation ging auf den Schwertbrüderorden zurück. Hinzu kam die unterschiedliche Herkunft der Kader beider Ordenszweige: Während in Preußen vorwiegend mittel- und westdeutsche Ordensherren regierten, rekrutierte sich das Korps des livländischen Ordenszweiges überwiegend aus norddeutschen und dänischen Rittern. Darin spiegelte sich die Bindung dieses Landes an die Traditionen der gewaltsamen Missionierung der Liven und Esten Anfang des 13. Jahrhunderts wider: Die Verbreitung des Christentums im nördlichen Baltikum erfolgte über vorhanseatische Seeverbindungen von Stützpunkten wie Lübeck und Seeland (Dänemark) aus. Koordinierte Aktivitäten beider Ordenszweige im Krieg gegen das Großfürstentum Litauen blieben angesichts dieser Konstellation die Ausnahme. Ein herausragendes Beispiel ist die Abwesenheit des gesamten livländischen Ordenszweiges im entscheidenden Feldzug von 1410, der zur Katastrophe in der Schlacht bei Tannenberg führte. Der livländische Landmeister, Conrad von Vytinghove, berief sich auf einen mit dem litauischen Großfürsten Vytautas vereinbarten Waffenstillstand. Der bedeutendste Landmeister in Livland war Wolter von Plettenberg (1494–1535), zum einen aufgrund seiner Siege über das Invasionsheer des russischen Großfürsten Iwan III. in der Schlacht an der Seriza 1501 und in der Schlacht am Smolinasee 1502, zum anderen aufgrund seines pragmatischen Vorgehens bei der Einführung der Reformation in Livland. Er selbst blieb, wie seine Nachfolger bis 1561, auch danach katholisch, doch in seiner Amtszeit setzte sich in Livland unter Deutschbalten, Esten und Letten die Reformation durch. Der evangelische Glaube blieb bis heute in den Staaten Estland und Lettland erhalten. Siehe auch: Liste der Landmeister in Livland (de) Landmeister in Livland was a high office in the Teutonic Order. The Landmeister administered the Livonia of the Teutonic Order. These lands had fallen to the Teutonic Order in 1237 by the incorporation of the former Livonian Brothers of the Sword. The seat of the Landmeister was castle Wenden. The Landmaster's function in Livonia lasted until 1561, when in aftermath of Livonian War the last Landmeister Gotthard Kettler relinquished the northern parts of the Mastery and in the Union of Vilna secularized the part still left to him and, as the Duchy of Courland and Semigallia, took fief from the Polish king and Grand Duke of Lithuania Sigismund II Augustus. The non-recognition of this act by Pope, Holy Roman Empire and the Grand Master of the Teutonic Order had no factual effect. (en) |
dbo:thumbnail | wiki-commons:Special:FilePath/LivonianOrder.svg?width=300 |
dbo:wikiPageID | 60237233 (xsd:integer) |
dbo:wikiPageLength | 5355 (xsd:nonNegativeInteger) |
dbo:wikiPageRevisionID | 1061130829 (xsd:integer) |
dbo:wikiPageWikiLink | dbr:Battle_of_Saule dbc:Masters_of_the_Livonian_Order dbr:Holy_Roman_Empire dbr:Estonian_Evangelical_Lutheran_Church dbr:Gotthard_Kettler dbr:Grand_Duchy_of_Lithuania dbr:Grand_Master_of_the_Teutonic_Order dbr:Livonian_Brothers_of_the_Sword dbr:Livonian_Crusade dbr:Livonian_Order dbr:Livonian_War dbr:Lübeck dbr:Sigismund_II_Augustus dbr:State_of_the_Teutonic_Order dbr:Wolter_von_Plettenberg dbr:Battle_of_Tannenberg_(1410) dbr:Baltic_Germans dbr:Vytautas dbr:Landmeister_of_Prussia dbr:Livonia dbr:Grand_Duke dbr:Nikolaus_von_Jeroschin dbr:Cēsis dbr:Duchy_of_Courland_and_Semigallia dbr:Estonians dbr:Ivan_III_of_Russia dbr:Teutonic_Order dbc:Teutonic_Order dbr:Latvians dbr:Hermann_Balk dbr:Hermann_von_Wartberge dbr:Pope dbr:Reformation dbr:General_Chapter dbr:Ordensburg_Marienburg dbr:Evangelical_Lutheran_Church_of_Latvia dbr:Peter_of_Dusburg dbr:Königsberg_(Prussia) dbr:Wigand_von_Marburg dbr:Zealand_(Denmark) dbr:Union_of_Vilna dbr:Bishopric dbr:File:Cesis,_Latvia_(7368054264).jpg dbr:File:LivonianOrder.svg dbr:List_of_Landmeister_in_Livland |
dbp:wikiPageUsesTemplate | dbt:Commonscat dbt:Reflist dbt:Short_description |
dct:subject | dbc:Masters_of_the_Livonian_Order dbc:Teutonic_Order |
rdfs:comment | Landmeister in Livland was a high office in the Teutonic Order. The Landmeister administered the Livonia of the Teutonic Order. These lands had fallen to the Teutonic Order in 1237 by the incorporation of the former Livonian Brothers of the Sword. The seat of the Landmeister was castle Wenden. The Landmaster's function in Livonia lasted until 1561, when in aftermath of Livonian War the last Landmeister Gotthard Kettler relinquished the northern parts of the Mastery and in the Union of Vilna secularized the part still left to him and, as the Duchy of Courland and Semigallia, took fief from the Polish king and Grand Duke of Lithuania Sigismund II Augustus. The non-recognition of this act by Pope, Holy Roman Empire and the Grand Master of the Teutonic Order had no factual effect. (en) Landmeister in Livland war ein hohes Amt im Deutschen Orden. Der Landmeister verwaltete die livländischen Kommenden des Deutschen Ordens. Diese waren dem Orden 1237 durch die Eingliederung des ehemaligen Schwertbrüderordens zugefallen. Sitz des Landmeisters war die Burg Wenden. Die Funktion des Landmeisters in Livland bestand bis 1561, als im Livländischen Krieg der letzte Landmeister, Gotthard Kettler, die nördlichen Teile des Meistertums Livland abtrat und zuletzt in der Union von Wilna den ihm verbliebenen Teil säkularisierte und als Herzogtum Kurland und Semgallen vom polnischen König zu Lehen nahm. Die Nichtanerkennung dieses Aktes durch den Papst, das Heilige Römische Reich und den Hochmeister des Ordens hatte keine faktischen Auswirkungen. (de) |
rdfs:label | Landmeister in Livland (de) Landmeister in Livland (en) |
owl:sameAs | wikidata:Landmeister in Livland dbpedia-af:Landmeister in Livland dbpedia-da:Landmeister in Livland dbpedia-de:Landmeister in Livland dbpedia-et:Landmeister in Livland https://global.dbpedia.org/id/4zGS7 |
prov:wasDerivedFrom | wikipedia-en:Landmeister_in_Livland?oldid=1061130829&ns=0 |
foaf:depiction | wiki-commons:Special:FilePath/LivonianOrder.svg wiki-commons:Special:FilePath/Cesis,_Latvia_(7368054264).jpg |
foaf:isPrimaryTopicOf | wikipedia-en:Landmeister_in_Livland |
is dbo:wikiPageRedirects of | dbr:Landmeister_in_Livonia |
is dbo:wikiPageWikiLink of | dbr:Rujiena_Castle dbr:State_of_the_Teutonic_Order dbr:Poppo_von_Osterna dbr:Landmeister_of_Prussia dbr:Cēsis_Castle dbr:Teutonic_Order dbr:Eberhard_von_Sayn dbr:Hermann_Balk dbr:Dietrich_von_Grüningen dbr:Landmeister_in_Livonia |
is dbp:titleLeader of | dbr:State_of_the_Teutonic_Order |
is foaf:primaryTopic of | wikipedia-en:Landmeister_in_Livland |