Presidential cabinets of the Weimar Republic (original) (raw)
Als Präsidialkabinette bezeichnet man gemeinhin die letzten drei Reichsregierungen der Weimarer Republik unter Heinrich Brüning (Zentrum), Franz von Papen (parteilos) und Kurt von Schleicher (parteilos). Zuweilen ist auch von einer Präsidialdiktatur die Rede, manchmal wird aber auch zwischen einer Präsidialregierung und einer Präsidialdiktatur unterschieden, wobei der Unterschied zwischen dem erstgenannten und den zwei letztgenannten der drei Kabinette gemeint ist (siehe unten).
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dbo:abstract | Als Präsidialkabinette bezeichnet man gemeinhin die letzten drei Reichsregierungen der Weimarer Republik unter Heinrich Brüning (Zentrum), Franz von Papen (parteilos) und Kurt von Schleicher (parteilos). Zuweilen ist auch von einer Präsidialdiktatur die Rede, manchmal wird aber auch zwischen einer Präsidialregierung und einer Präsidialdiktatur unterschieden, wobei der Unterschied zwischen dem erstgenannten und den zwei letztgenannten der drei Kabinette gemeint ist (siehe unten). Nach Art. 53 Weimarer Reichsverfassung wurde jedes Reichskabinett vom Reichspräsidenten eingesetzt. Der entscheidende Unterschied zu vorigen Minderheitsregierungen und charakteristisch für diese letzte Phase der Weimarer Republik war, dass Reichspräsident Paul von Hindenburg die Reichsregierung auf besondere Weise stützen musste: Er machte dazu vom Artikel 48 der Verfassung Gebrauch, dem zufolge der Reichspräsident Notverordnungen mit Gesetzeskraft ausfertigen durfte. Auch wenn der Reichstag diese Notverordnungen mit einfacher Mehrheit aufheben konnte, ließ sich dadurch die Gesetzgebungstätigkeit des Parlaments umgehen. Gründe für Hindenburg, dieses Mittel einzusetzen, waren neben der Kompromissunfähigkeit der Flügelparteien im Streit um die Arbeitslosenversicherung seine erklärte Absicht, die SPD aus der Regierungsverantwortung zu drängen. Dies führte zum Bruch der Großen Koalition unter Reichskanzler Hermann Müller am 27. März 1930 (Kabinett Müller II). Anschließend hätten SPD, Zentrumspartei, Bayerische Volkspartei und Deutsche Demokratische Partei auch ohne die kompromissunwillige Deutsche Volkspartei zwar immer noch eine Mehrheit gehabt, doch die bürgerlichen Parteien unterstützten lieber den neuen Kanzler Heinrich Brüning vom Zentrum. Bei den Reichstagswahlen vom 14. September 1930 verloren die republikfreundlichen Parteien; die NSDAP erhielt 18,3 Prozent der Wählerstimmen. Die Kabinette Brüning I und Brüning II waren bürgerliche Minderheitskabinette. Die in der Regierung nicht vertretene SPD tolerierte im Gegensatz zu KPD, DNVP und NSDAP diese Kabinette, wobei der Haushalt des Kabinetts Brüning I zwischenzeitlich noch von der SPD abgelehnt wurde, was Hindenburg mit der Auflösung des Reichstags erwiderte. Nachdem Brüning von Hindenburg im Mai 1932 entlassen worden war, änderte sich dies: Die SPD war nicht bereit, Brünings Nachfolger Papen zu tolerieren, und nach den Neuwahlen am 31. Juli hatten KPD und NSDAP auch ohne SPD eine negative Mehrheit im Reichstag. So bedeutete allein schon der reguläre Zusammentritt des Reichstags eine Gefährdung für die Regierung, da dort sogleich deren Rücktritt gefordert wurde. Durch Auflösung des gerade neugewählten Reichstags bei dessen erster Sitzung, entsprechend einer Verordnung von Hindenburgs, verschaffte sich die Regierung Papen etwas Luft. Reichspräsident von Hindenburg aber wollte die instabilen Präsidialkabinette nicht weiter fortführen und stattdessen wieder ein Kabinett auf parlamentarischer Grundlage sehen. So stimmte er, nachdem auch Papens Nachfolger Kurt von Schleicher gescheitert war, der Koalitionsregierung Hitlers zu, die am 30. Januar 1933 ihr Amt antrat. Sie war gebildet von NSDAP und DNVP unter Beteiligung von Papens und erhielt erst nach erneuter Reichstagsauflösung und den Neuwahlen am 5. März eine parlamentarische Mehrheit. (de) The presidential cabinets (German: Präsidialkabinette) were a succession of governments of the Weimar Republic whose legitimacy derived exclusively from presidential emergency decrees. From April 1930 to January 1933, three chancellors, Heinrich Brüning, Franz von Papen, and Kurt von Schleicher were appointed by President Paul von Hindenburg, and governed without the consent of the Reichstag, Germany's lower house of parliament. After Schleicher's tenure, the leader of the Nazis Adolf Hitler succeeded to the chancellorship, ending the Weimar Republic. Article 48 of the Weimar Constitution gave the President of Germany (Reichspräsident) the power to pass emergency measures which did not require parliamentary support, as long as the federal cabinet approved of them. After a grand coalition led by chancellor Hermann Müller collapsed, President Paul von Hindenburg appointed the Centre Party politician Heinrich Brüning to the chancellorship. Since Brüning did not command a majority in parliament, he governed exclusively through the president's emergency powers. Whenever the government suffered parliamentary defeats, Hindenburg would dissolve the Reichstag and enable Brüning to stay in office. During Brüning's time in office, the fascist Nazi Party and its leader Adolf Hitler became an influential force in German politics. Brüning legislated to oppose the party's paramilitary activity but was replaced with Franz von Papen, a conservative advisor of the president, who sought to compromise with the forces of the radical right. His short-lived presidential government saw the NSDAP gain the largest share of seats in parliament in the election of July 1932. Unable to overcome parliamentary obstruction, he was succeeded by Kurt von Schleicher, who, in turn, was followed by Hitler on 30 January 1933. The presidential cabinets have been interpreted as a result of the scepticism towards parliamentary government in German society as well as a fundamental shift in political practice towards a strong presidential ruler. Hindenburg's decision to govern without the support of the Reichstag constitutes a milestone on Germany's progression from a multi-party democracy to a totalitarian dictatorship under Hitler. (en) 大統領内閣(ドイツ語: Präsidialkabinette)は、ヴァイマル共和政下のドイツで見られた、正当性を大統領の信認のみに依拠する内閣の形態である。1930年4月から1933年1月にかけて、国会の同意なしに首相に任命されたハインリヒ・ブリューニング、フランツ・フォン・パーペン、クルト・フォン・シュライヒャーの3人が率いた内閣がこれにあたる。シュライヒャー内閣はパーペンと手を組んだ国民社会主義ドイツ労働者党(ナチ党)党首のアドルフ・ヒトラーにより倒され、ヒトラーが首相に就任した。 ヴァイマル憲法第48条は、ドイツ国大統領に国会の支持がなくとも内閣の承認のもとで大統領緊急令により緊急措置を講ずる権限を与えていた。ヘルマン・ミュラー率いる大連立内閣が崩壊すると、パウル・フォン・ヒンデンブルク大統領は中央党のハインリヒ・ブリューニングを首相に任命した。ブリューニング内閣の連立与党は国会で過半数の議席を抑えていなかったため議会運営は困難を極め、政府提出の法案はほぼ国会を通過できない状態となったことから、その統治はもっぱら大統領緊急令に頼ることになった。しかし、政府が国会の支持を得られなくても、ヒンデンブルクは国会を解散しさえすれば少なくとも解散中はブリューニングを首相官邸に留まらせることができた。 ブリューニングの在任中、ナチ党とその党首アドルフ・ヒトラーはドイツにおいて影響力のある政治勢力として台頭してきていた。ブリューニングはナチ党の準軍事組織(親衛隊および突撃隊)を非合法化したが、ヤング案受諾をきっかけに自身は帝政復古主義者であるにもかかわらず右派から攻撃を受けることに倦んだヒンデンブルクが急進右派との妥協を図ったことからフランツ・フォン・パーペンにすげ替えられた。パーペン内閣は半年ほどの短期政権だったが、その任期中の1932年7月ドイツ国会選挙でナチ党が大躍進し第一党となった。パーペンも国会との対立を克服することができず、クーデターにより国会を停止して大統領権限を強化することを画策するもクルト・フォン・シュライヒャーに制されて退陣した。シュライヒャーが後任となったが、2ヶ月ともたず1933年1月30日にヒトラーが首相に就任した。 大統領内閣は、ドイツ社会における議院内閣制への懐疑から、強力な大統領権限に基づく統治へと政治的パラダイムが大転換した結果であると解釈されてきた。複数政党制において国会の支持なしに統治するというヒンデンブルクの決断が、ヒトラーによる全体主義独裁に繋がるマイルストーンとなったのである。 (ja) |
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