About: Lazarus Spengler (original) (raw)
Er war der Sohn eines Nürnberger Ratsschreibers und trat nach dem Tod seines Vaters, aufgrund dessen er sein 1494 begonnenes Studium in Leipzig nach nur zwei Jahren abbrach, 1496 selbst in die Ratskanzlei der Stadt ein. 1507 wurde er zum „vordersten“ Ratsschreiber, also Chef der Kanzlei, befördert und war ab 1516 selbst Ratsherr im „Größeren Rat“. Früh sympathisierte er mit der Bewegung Martin Luthers und verfasste Schriften, durch die er dem Volk das reformatorische Gedankengut nahebrachte. Er gehörte der „Ursulabruderschaft“ und der „Sodalitas Staupitziana“ an und verteidigte die Lehre Martin Luthers in seiner Schrift
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dbo:abstract | Er war der Sohn eines Nürnberger Ratsschreibers und trat nach dem Tod seines Vaters, aufgrund dessen er sein 1494 begonnenes Studium in Leipzig nach nur zwei Jahren abbrach, 1496 selbst in die Ratskanzlei der Stadt ein. 1507 wurde er zum „vordersten“ Ratsschreiber, also Chef der Kanzlei, befördert und war ab 1516 selbst Ratsherr im „Größeren Rat“. Früh sympathisierte er mit der Bewegung Martin Luthers und verfasste Schriften, durch die er dem Volk das reformatorische Gedankengut nahebrachte. Er gehörte der „Ursulabruderschaft“ und der „Sodalitas Staupitziana“ an und verteidigte die Lehre Martin Luthers in seiner Schrift Schutzred und christenliche Antwort ains erbarn liebhabers goetlicher wahrhait der hailigen geschrifft …, die 1519 ohne sein Wissen veröffentlicht wurde. Darum traf ihn 1520 zusammen mit Luther der päpstliche Bann, der jedoch nach einer äußerlichen Unterwerfung Spenglers 1521 wieder aufgehoben wurde. Als Vertreter der Stadt Nürnberg reiste er 1521 zum Reichstag nach Worms, wo ihn die persönliche Begegnung mit Luther in seiner Haltung bestärkte. Er setzte sich weiter für die Reformation ein und schützte Andreas Osiander, den Prediger der Lorenzkirche. Als Vertreter der evangelischen Bündnispolitik verhandelte Spengler in vorsichtigem Taktieren mit dem Episkopat von Bamberg gegen deren drohenden kirchlichen und juristischen Übergriffe. 1525 setzte sich die Reformation in Nürnberg endgültig durch. Im selben Jahr wurde auf Spenglers Betreiben und in Zusammenarbeit mit Philipp Melanchthon das Schottenstift St. Egidien in das erste evangelische Gymnasium Nürnbergs umgewandelt (später: Melanchthon-Gymnasium). Als Berater übte Spengler 1526/28 Einfluss auf die Reformation der fränkischen Markgrafschaften Brandenburg Ansbach und Brandenburg Kulmbach aus. Er war Teilnehmer am Augsburger Reichstag 1530 und leistete wichtige Mitarbeit an der Brandenburg-Nürnbergischen Kirchenordnung von 1533 die Vorbildfunktion und Modellcharakter bekommen sollte. Sein Grab befindet sich auf dem Johannisfriedhof (Nürnberg) (Grab Nr. 1319). (de) |
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