Die Synagoge in Cronheim (Stadt Gunzenhausen, Kreis
Wei�enburg-Gunzenhausen) (original) (raw)
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft
(Fr�here und bestehende) Synagogen
�bersicht: J�dische Kulturdenkmale in der Region
Bestehende j�dische Gemeinden in der Region
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Cronheim (Stadt Gunzenhausen, Kreis Wei�enburg-Gunzenhausen) J�dische Geschichte / Synagoge
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Zur Geschichte der j�dischen Gemeinde (english version)
In Cronheim bestand eine j�dische Gemeinde bis 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts zur�ck. In der Zeit des Drei�igj�hrigen Krieges wurden die bis dahin am Ort lebenden Familien ausgewiesen (1630), konnten jedoch nach dem Krieg um 1650 wieder zuziehen. 1714 waren vier j�dische Familien in Cronheim. Die Zahl nahm im Laufe des 18. Jahrhunderts stark zu, sodass 1796 j�dische 32 Familien am Ort gez�hlt wurden.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Zahl der j�dischen Einwohner wie folgt: 1811/12 171 j�dische Einwohner (40,8 % von insgesamt 319 Einwohnern), 1937 197 (39,4 % von 500), 1867 141 (26,0 % von 542), 1971 122 (23,5 % von 519), 1990 91 (17,8 % von 510), 1900 73 (14,8 % von 492), 1910 56 (10,9 % von 512).
An Einrichtungen hatte die j�dische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), zeitweise eine j�dische Elementarschule (Volksschule) beziehungsweise ab1922 eine Religionsschule, und ein rituelles Bad (im Synagogengeb�ude). Die Toten der Gemeinde wurden auf dem j�dischen Friedhof in Bechhofenbeigesetzt. Zur Besorgung religi�ser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrerangestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet t�tig war (vgl. Ausschreibungen der Stelle unten). Von den Lehrern werden genannt: um 1868 H. Hofmann. In besonderer Erinnerung blieb Lehrer Wolf Wolfromm, der seit 1882 Lehrer am Ort war, 1907 sein 25-j�hriges Ortsjubil�um feierte und vermutlich bis 1922 als Lehrer (zuletzt Oberlehrer) in Cronheim t�tig war (gestorben 1924, siehe Todesanzeige unten).
An j�dischen Vereinen bestanden eine Chewra Gemilus Chasodim(Wohlt�tigkeits- und Bestattungsverein, 1924 unter Leitung von Heinrich Martin, acht Mitglieder, 1932 Leitung Emil L. M�nster), eine Chewra Noschim(Krankenpflege und Bestattung f�r Frauen, 1932 unter Leitung von Hedwig Hubert) und ein Israelitischer Frauenverein (gegr�ndet 1887, 1924 unter Leitung von Therese Martin, 14 Mitglieder, 1932 unter Leitung von Hedwig Hubert, Ziel.: Wohlt�tigkeit, Krankenf�rsorge und Bestattung, 1932 13 Mitglieder). Die Gemeinde geh�rte bis 1845 zum Rabbinatsbezirk Gunzenhausen, danach zum Distriktsrabbinat in Ansbach.
Um 1924, als noch etwa 50 Personen zur j�dischen Gemeinde geh�rten (10,4 % von 462), waren die Vorsteher der Gemeinde David Wild und Emil L. M�nster. Als Religionslehrer, Vorbeter und Schochet war seit 1922 (vgl. Ausschreibung der Stelle in diesem Jahr unten) Seligmann Fuchs t�tig. Er unterrichtete auch die j�dischen Kinder in Heidenheim.1932 waren die Gemeindevorsteher David Wild (1. Vors.), Emil. M�nster (2. Vors.) und Leo Mubert (3. Vors.). Die Repr�sentanz bildeten David Wild und Emil L. M�nster. Religionslehrer und Kantor war inzwischen Hermann Deutsch. Er unterrichtete im Schuljahr 1931/32 noch drei j�dische Kinder in Cronheim sowie vier Kinder in Heidenheim.
Von den 15 j�dischen Haushaltsvorst�nden von Cronheim waren 1926 14 im Handel t�tig (darunter f�nf Viehh�ndler).
1933 lebten noch 35 j�dische Personen in Cronheim (7,3 % von insgesamt 480 Einwohnern). In den folgenden Jahren sind auf Grund der zunehmenden Repressalien und der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts viele von ihnen ausgewandert oder in andere Orte verzogen. Der j�dische Lehrer Hermann Deutsch wurde auf Grund seiner ungarischen Staatsangeh�rigkeit Anfang 1937 aus Deutschland ausgewiesen. Am 14. August 1938 wurden noch 13 j�dische Einwohner gez�hlt. Nach dem Novemberpogrom 1938, bei dem die j�dischen H�user am Ort �berfallen und v�llig demoliert wurden (H�user der Familie Reinheimer [Nr. 54], Hubert [Nr. 64] und Schulmann [Nr. 2], sind - bis Dezember 1938 - die letzten j�dischen Einwohner des Ortes ausgewiesen und in "Judenh�user" gr��erer St�dte verbracht worden. Von den bis dahin ausgewanderten j�dischen Einwohner sind mindestens sieben in die USA gelangt, drei nach Argentinien.
Von den in Cronheim geborenen und/oder l�ngere Zeit am Ort wohnhaften j�dischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Doris Arnstein geb. Schulmann (1897), Friedrich (Fritz) Asch (1857), Helene Asch geb. M�nster (1862), Lena (Magdalena) Feuchtwanger geb. Bonne(1861), Klara Fleischmann geb. Wild (1894), Jeanette (Jenny) Haas (1881), Jenny Heippert geb. Schulmann (1894), Sidonie Hofmann (1871), Hedwig Hubert geb. Sch�lein (1901), Leo Hubert (1898), Rosalie Kraus geb. Asch (1859), Fanny (Franziska) Kr�mer geb. Reinemann (1883), Leo Martin (1907), Bettina M�nster (1924), Carola M�nster (1909), Ella M�nster geb. Sturm (1883), Jakar (Justin, Jakob) M�nster (1883), Siegfried M�nster (1878), Emmy Neuburger geb. Wild (1896), Zacharias Reinemann (1879), Clementine Rothschild geb. Wild (1897), Bernhard Schulmann (1890), Lina Schulmann geb. Fredrich (1880), Nelly Schulmann (1925), Berta Sonder geb. Wild (1872), Irma Springer geb. Schulmann (1892), Hermann Steinbock (1862), Klara Sternbock (1868), Frieda Stoll geb. Hubert (1871), Rebekka Strau� geb. Hubert (1862), Fanny Waldmann geb. Wild (1870), Betti Weimersheimer geb. Wild (1895), Jette Wild (1875), Max Wild (1868).
Zur Erinnerung an die j�disch-christliche Dorfgeschichte gibt es im Schloss Cronheim ein
Museum "Mikrokosmos Cronheim: Ein Dorf - Drei Religionen" ("Toleranzmuseum" der Arbeiterwohlfahrt) mit einer integrierten Holocaustgedenkst�tte der Ortsgemeinschaft Cronheim. Eine Gedenktafel f�r die �ber 30 Holocaustopfer wurden von den beiden Kirchengemeinden des Ortes gestiftet (siehe Foto unten).
Kontakt: Toleranz-Museum Schloss Cronheim. Tel. 09835-97786-23. Berichte aus der Geschichte der j�dischen Gemeinde
Aus der Geschichte der j�dischen Lehrer
Ausschreibungen der Lehrerstelle 1876 / 1878 / 1922
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Vorlesung von Lehrer Schweizer in Cronheim (1850)
Der katholische Geistliche l�sst f�r den erkrankten Lehrer Schweizer in der Kirche beten (1852)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Juni 1852: "Bei der neulichen Erkrankung des Herrn Lehrers Schwizer zu Cronheim lie� sein Lokalinspektor, der katholische Geistliche Herr Zeitler, f�r ihn in der Kirche beten und bezeugte ihm �berhaupt eine ungemeine Teilnahme. Derselbe Geistliche war es auch, welcher zur Zeit der Emanzipationsdebatte in der Kammer von einem befreundeten Amtsbruder, Herrn Pfarrer Wolfsteiner, um sein Urteil �ber die Juden brieflich befragt, sich sehr g�nstig und f�r volle Emanzipation ausgesprochen hat. Dies hielt jedoch gedachten Abgeordneten nicht ab, als entschiedener Gegner der Juden aufzutreten und mit jenem Briefe in der Hand, sie mit Bettlern zu vergleichen, die nur den Orten au�er ihrer Heimat l�stig fielen."
25-j�hriges Ortsjubil�um von Lehrer Wolfromm (1907)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Mai 1907: "Aus Mittelfranken, 17. Mai (1907). Am 1. Juni begeht Herr Elementarlehrer Wolfromm in Cronheim bei Gunzenhausen sein 25-j�hriges Ortsjubil�um. Die Gemeinde wird das Jubil�um durch eine festliche Veranstaltung feiern. Auch Herr Distriktsrabbiner Dr. OP. Cohn aus Ansbach hat seine Teilnahme zugesagt. Herr Wolfromm blickt jetzt auf eine 34j�hrige T�tigkeit als Lehrer zur�ck, in der er sich dank seinem Pflichteifer und seiner Gewissenhaftigkeit stets der Sympathien seiner Gemeinde wie der vorgesetzten Beh�rde erfreut hat."
Anzeige zum Tod von Oberlehrer a.D. Wolf Wolfromm (1924)
Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 13. September 1924:
"Am 25. August dieses Jahres ist unser innigstgeliebter Gatte, Vater, Schwiegervater, Gro�vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr
Wolf Wolfromm Oberlehrer a.D.
nach l�ngerem Leiden, jedoch unerwartet schnell, sanft verschieden.
Kronheim, Gunzenhausen, den 26. August 1924.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen."
Aus dem j�dischen Gemeindeleben
Zur Frage nach der Zugeh�rigkeit Cronheims zu einem Rabbinatsbezirk nach dem Tod von Rabbiner Abraham B�hm in Gunzenhausen (1845)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 1. Januar 1846: "Dieser Tage verstarb in Gunzenhausen der Rabbiner Abraham B�heim (eigentlich B�hm) in einem Alter von 78 Jahren. Im Jahre 1814 war ihm die 'interimistische Versehung' der Stelle verliehen worden, welche ihm auch, da die Gemeinden mit ihm zufrieden war, bis zu seinem Ende verblieb. Die Wiederbesetzung dieser Stelle mit einem t�chtigen Manne w�re freilich das Erw�nschteste, indes ist dazu wenig Hoffnung vorhanden. Es werden sich die drei diesen Bezirk bildenden Gemeinden, Gunzenhausen, Altenmuhr und Cronheim, wahrscheinlich benachbarten Rabbinaten anschlie�en, wodurch diesen ein erw�nschter Zufluss zuteil werden wird."
Berichte zu einzelnen Personen aus der j�dischen Gemeinde
Zum Tod von Hauptlehrer i.R. David Martin (1938 in Ha�loch, geboren 1875 in Cronheim)
Artikel in "J�disches Gemeindeblatt f�r das Gebiet der Rheinpfalz" vom 1. Juni 1938: "Am 13. April verschied nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden Hauptlehrer Martin aus Ha�loch.
Am 20.9.1875 in Cronheim, Mittelfranken geboren, hat er nach einj�hriger Dienstzeit in Burghaslach 30 Jahre lang in der Pfalz gewirkt. Nachdem er f�nf Jahre in Edesheim und f�nf Jahre in G�llheim verbrachte, hat er die letzten zwanzig Jahre, der ihm liebgewordenen Gemeinde Ha�loch gedient. Von lebensfroher Art und aufrichtiger, stets gr�ndlicher Gesinnung hat er sich bei allen, die ihn kannten, Verehrung und Liebe erworben. - Wir betrauern seinen Heimgang und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Sein Andenken sei zum Segen.
Freie Vereinigung israelitischer Lehrer und Kantoren der Pfalz."
Sonstiges
Erinnerungen an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert:
Grabstein in New York f�r
Rebecca Stark aus Kronheim (1819-1869) und Salomon Stark aus R�delsee (1818-1895)
Anmerkung: das Grab befindet sich in einem j�dischen Friedhof in NY-Brooklyn; der Geburtsname von Rebecca Stark wird nicht mitgeteilt. .
Historische Ansichtskarte
Zur Geschichte der Synagoge Die j�dische Gemeinde hatte bereits im 17. Jahrhundert einen Betraum beziehungsweise eine Synagoge (erstmals 1668 genannt). Anfang des 19. Jahrhunderts stand eine Synagoge am n�rdlichen Ortsrand (1809 genannt). Diese war inzwischen bauf�llig geworden, die j�dische Gemeinde suchte einen neuen Bauplatz. Bis zur Fertigstellung einer neuen Synagoge waren zahlreiche Widerst�nde vor allem von der katholischen Geistlichkeitm zu �berwinden.
1817 konnte ein neues j�disches Gemeindezentrum mit Synagoge, j�discher Schule und Lehrerwohnung sowie einem rituellen Bad (1816 eingerichtet, 1843 durch eine weitere, beheizbare Mikwe erg�nzt) eingeweiht werden. In der Synagoge wurden mehrere kostbare Ritualien aufbewahrt, darunter Torawimpel (der �lteste von 1673) und ein seit 1785 gef�hrtes Memorbuch.
Im August 1936 und M�rz 1937 wurden durch Unbekannte die Fenster der Synagoge eingeschlagen. Auf Grund der stark zur�ckgegangenen Zahl der j�dischen Gemeindemitglieder konnten bereits damals keine regelm��igen Gottesdienste mehr abgehalten werden. Zu den Hohen Feiertagen im Herbst 1938 verkaufte die j�dische Gemeinde f�r 300 RM den Synagogen-Kronleuchter, damit die Fahrtkosten der Gemeindemitglieder zur Teilnahme an den Gottesdienstes anderer Gemeinden erm�glicht werden konnten. Mitte Oktober 1938 wurde die Synagoge durch Unbekannte aufgebrochen und gesch�ndet. Darauf hin wurde das Geb�ude verkauft; die Ritualien dem Verband der Bayerischen Israelitischen Gemeinden in M�nchen �bergeben, wo sie beim Novemberpogrom 1938 zerst�rt wurden.
Das Synagogengeb�ude �berstand den Krieg und wurde zu einem Wohnhaus umgebaut. 2004 wurde auf dem Dachboden unter den Bodenbrettern eine Genisa entdeckt, die verschiedene Drucke und Kultgegenst�nde enthielt. Mehrere Jahre war das Geb�ude der ehemaligen Synagoge leerstehend beziehungsweise wurde als Lager benutzt.
2010/11 wurde das Geb�ude der ehemaligen Synagoge renoviert. Es wurden sechs Wohnungen f�r Betreutes Wohnen des Therapiezentrums Cronheim eingerichtet. Die Mikwe im Untergeschoss kann besichtigt werden und ist Bestandteil des Museums "Mikrokosmos Cronheim, ein Dorf - drei Religionen".
Zur Sanierung vgl. die Seiten des Architekt�rb�ros Rester (N�rnberg - Schwabach)
Mai 2011: �ber die Renovierung und neue Nutzung der ehemaligen Synagoge |
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Artikel von Klaus Heger in "altmuehlfranken-live.de" vom 30. Mai 2011 (Artikel): "Einweihung des betreuten Wohnens in der ehemaligen Synagoge in Cronheim. Die ehemalige Synagoge aus dem Jahre 1817 in Cronheim Hausnummer 66, bekommt nach langer Planung und Renovierung eine neue Nutzung. Das Therapiezentrum in Cronheim hat nach aufwendigen Umbau- und Renovierungsarbeiten das Geb�ude, das fr�her als Schule und Synagoge genutzt wurde �bernommen und dort eine Wohngruppe f�r betreutes Wohnen etabliert. Unter dem Leitwort 'So viel Betreuung wie n�tig � so wenig Betreuung wie m�glich' wurden f�r 6 Patienten ein Wohnbereich mit jeweils 6 Einzelzimmern mit Nasszellen und einen Gemeinschaftsraum, sowie einer Gemeinschaftsk�che f�r jeweils 3 Bewohnern geschaffen. Um die Patienten wieder an ein eigenverantwortliches Leben in der Gemeinschaft heranzuf�hren. Durch die dabei verbundene individuelle Betreuung soll den Patienten zu einer weitestgehende Stabilisierung des Gesundheitszustandes verholfen werden, durch die weitere Heim- und Krankenhausaufenthalte vermieden oder zumindest verringert werden. Neben den therapeutischen Einrichtungen konnten dabei auch zwei historisch wertvolle Mikwen erhalten werden. Es handelt sich dabei und zwei Tauschb�dern, die im j�dischen Glauben der Reinigung von rituellen Unreinheiten dienten. Allein in Deutschland lassen sich heute noch an �ber 400 Orten derartige B�der nachweisen. Bereits 1816 wurde im Keller der Synagoge das erste Tauchbad errichtet. 1843 wurde diese Mikwe, die ausschlie�lich mit Grundwasser betrieben wurde, durch eine weitere Mikwe erg�nzt, die im Vorraum der Kellermikwe beheizbar errichtet wurde. Der Umbau und die Sanierung des historischen Geb�udes erfolgten von 2010 bis 2011 in enger Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbeh�rden. Ohne die gro�z�gige Unterst�tzung der zahlreichen Spender und der �ber�rtlichen Beh�rden w�hre dies Bauma�nahme nicht zu bew�ltigen gewesen und die AWO bedankt sich nochmals herzlichst f�r hilfreichen Leistungen. Bereits der Beginn der Sanierungsarbeiten brachte interessante Einblicke in die Vergangenheit des Geb�udes. Einige historische Funde werden im Moment durch das Gensia-Forschungsteam des j�dischen Kulturmuseums in Veitsh�chheim restauriert. Und auf ihre geschichtliche Bedeutung hin untersucht. Die restaurierte Mikwe ist nun Bestandteil des Museums 'Mikrokosmos Cronheim, ein Dorf � drei Religionen'." |
Adresse/Standort der Synagoge: Cronheim Nr. 66
Fotos
Historische Ansichtskarte von Cronheim mit Foto der Synagoge (aus der Sammlung von Peter Karl M�ller, Kirchheim/Ries; dieselbe Karte auch in der Sammlung der Website www.judaica.cz) | ![]() |
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Das Synagogengeb�ude 2004 (Foto: U. Metzner, Feuchtwangen, Quelle: www.synagogen.info) | ![]() |
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Seitenansicht von S�dosten | ||
Das Synagogengeb�ude Ende 2009 (Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 4.12.2009) | ![]() |
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Blick auf die ehemalige Synagoge vom Schloss Cronheim; links der Synagoge steht das ehemalige katholische Pfarrhaus | ||
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Blick von der Stra�e mit dem fr�heren Eingang zur j�dischen Schule, Lehrerwohnung und zur M�nnersynagoge (Betsaal im Erdgeschoss) | Eingangstor von der Stra�e | |
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Seitliche Ansicht des Synagogengeb�udes; die fr�heren hohen Rundbogenfenster wurden nach Einzug einer Zwischendecke beseitigt | Eingangstor von der Seite - fr�her der Zugang zur Frauenempore und zur Mikwe | |
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Die Ostwand - auch hier sind die fr�heren Rundbogenfenster beseitigt worden | Blick von der Stra�e (Synagogengeb�ude links) | |
Modell der Cronheimer Synagoge, erstellt im Therapiezentrum Schloss Cronheim | ![]() |
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Blick auf das Geb�ude von Westen beziehungsweise S�dwesten | ||
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Blick von S�den, erkennbar die hohen Fenster des Betsaales | Blick von S�dosten; an der Ostseite zwischen den beiden hohen Fenstern war im Inneren der Toraschrein | |
Besuch im Museum des Cronheimer Schlosses | ||
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Blick auf das Schloss Cronheim | Eingang zum Museum | Besitzeintrag in einem Gebetbuch des Glasermeisters Veis M�nster von 1847: "Kronheim ist mein Vaterland" |
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T�rstock mit Mesusaabdruck (1. H�lfte des 19. Jahrhundert) aus dem Haus der fr�heren Cronheimer Tuchhandlung Feis & Emil M�nster (Haus Nr. 62); die Familie M�nster konnte im Januar 1936 emigrieren. | Verschiedene rituelle Gegenst�nde: "ewiges Licht" aus der Synagoge, Sabbatlampe, Torakrone, Gebetbuch | |
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Fotos verschiedener Vereine in Cronheim, um das christlich-j�dische Miteinander am Ort im Vereinsleben aufzuzeigen: gr�ne Namen: evangelisch, orange Namen: katholisch; blaue Namen: j�disch (Foto mit hoher Aufl�sung zum Lesen der Namen) | Erinnerung an die "Isaak und Therese Reinemann'sche Wohlt�tigkeitsstiftung". Durch diese Stiftung wurde 1927 die Einrichtung einer ambulanten Krankenpflege in Cronheim erm�glicht. Sohn Bernhard Reinemann (New York) erhielt anl�sslich eines Besuches 1928 in Cronheim das Ehrenb�rgerrecht der Gemeinde. Auf dem Foto links die Portraits des Cronheimer Hopfenh�ndlers Jakob Hessel Reinemann und seiner Frau Siftl geb. Kettner (1876 erstellt) | |
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Zum Gedenken an die ermordeten j�dischen Cronheimer unter dem Psalmwort (Psalm 9,13): "Denn der f�r vergossenes Blut Rechenschaft fordert, hat ihrer gedacht, hat nicht vergessen den Schrei der Gebeugten"; die Gedenktafel wurde von den Kirchengemeinden Cronheims gestiftet. | ||
Funde aus der Genisa (Quelle: Website Architekturb�ro Rester) | ||
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Presseartikel
M�rz 2013:�ber den Fund zweier Schriftst�cke von 1795 und der Bezug zu Cronheim |
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Artikel im "Altm�hlbote" vom 8. M�rz 2013: "Unikate ergattert. Stadt erwarb alte hebr�ische Schriftst�cke GUNZENHAUSEN (tell) � Die Freude �ber seine neue Errungenschaft ist Stadtarchivar Werner M�hlh�u�er offen ins Gesicht geschrieben, und B�rgermeister Joachim Federschmidt spricht von einem 'kleinen Schatz', den der Historiker aufgetan hat. Die Rede ist von zwei Schriftst�cken aus dem Jahr 1795, abgefasst in hebr�ischer Schrift. 'Solche fr�hen St�cke in Hebr�isch haben wir noch gar nicht', freut sich der Archivar. 'Das sind echte Unikate'. Bei den beiden Dokumenten handelt es sich um einen Verlobungskontrakt und eine Heiratsurkunde. Wie daraus hervorgeht, stammte der Br�utigam ausCronheim, sein Name war Jitzhack Ari�, genannt Seligmann Leib. Dieser ging die Ehe ein mit der Jungfrau Rachela, Tochter des Avrahams, ausOettingen. W�hrend die Heiratsurkunde recht kurz gefasst ist, sind im Verlobungskontrakt bereits s�mtliche Bedingungen f�r die Hochzeit festgehalten. So verpflichtete sich beispielsweise der Vater des Br�utigams dazu, seinem Sohn die H�lfte seines Hauses abzutreten, 'ein wirkliches Geschenk f�r die Ewigkeit'. Gleichzeitig wurde das Wohnrecht f�r die Eltern festgelegt. Auch zwei Sitze in der Synagoge in Cronheim, einen in der M�nnerabteilung, einen in der Frauenabteilung, werden an den Sohn �bergeben. Weiter hei�t es, dass der Vater des Br�utigams seinen Sohn 'in ehrenvoller Kleidung f�r Shabbat, die Feiertage und auch f�r die Wochentage sowie mit bezogenen Betten nach seinem Verm�gen auszustatten' hat. Die Mitgift der Braut bestand aus Gold, Silber und Juwelen sowie Kleidung und W�sche f�r den Haushalt. Genau festgehalten wurde auch, was zu tun ist, wenn die Ehepartner 'voneinander weglaufen oder verschwinden', oder 'wenn der Br�utigam sich gegen seine Frau in irgendeiner Weise verschuldigen sollte, sodass sie ihn nicht ertragen kann'. Unterschrieben wurde das Schriftst�ck zur Verlobung am 16. November 1795 inCronheim, unter anderem von Jehuda Leib Segal, Kantor und Gemeindeleiter inGunzenhausen, und Mordechai Segal, Rabbiner in Gunzenhausen und der Umgebung. Der Vorbesitzer der historischen Dokumente, ein Privatsammler aus Antwerpen, war �ber diese Ortsangaben auf die Stadt Gunzenhausen gesto�en und nahm mit Werner M�hlh�u�er Kontakt auf. Dessen Interesse an dem Erwerb der Papiere war sofort geweckt, und zusammen mit dem Rathauschef wurde beschlossen, das Angebot anzunehmen. Da solche Kaufangebote durchaus �fter an die Stadt herangetragen werden, m�sse selektiert werden. 'Wir k�nnen nicht alles kaufen', macht Federschmidt klar und verweist auf die 'fehlenden Platzkapazit�ten. Mit dem Stadtarchivar habe die Stadt einen st�ndigen Ansprechpartner, der werten, sichten und beurteilen k�nne, was f�r die Stadt interessant ist. Ganz wichtig ist auch, dass die Neu-Erwerbungen einen Bezug zur Altm�hlstadt haben, erl�utert der B�rgermeister. Die hebr�ischen Schriftst�cke jedenfalls werden als Nachweis f�r die jahrhundertalte j�dische Kultusgemeinde Gunzenhausen ihren Platz im Museum finden, dessen Konzept laut M�hlh�u�er �berarbeitet werden soll. 'Wir werden sie f�r nachfolgende Generationen bewahren', versichert der Stadtarchivar und macht noch auf eine kleine Besonderheit aufmerksam: Die Bedingungen f�r die Verlobung sind auf Papier festgehalten, die Heiratsurkunde selbst ist auf teurem Pergament geschrieben. 'Das war nur im s�ddeutschen/ fr�nkischen Raum �blich', wei� der Fachmann." |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
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Baruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die j�dischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerst�rung. 1979 S. 166-167. |
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Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse j�dischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale f�r politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 149. |
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Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany - Bavaria. Hg. von Yad Vashem 1972 (hebr�isch) S. 356-357. |
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Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust".
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright � 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.
Cronheim Middle Franconia. The Jews were expelled in 1630 and after 1650 formed a community under the protection of the prince-bishop, Marquart II of Eichstaett. A new synagogue was built in 1816 and the Jewish population reached 197 in 1837 (total 500) but thereafter declined. In 1933, 35 Jews remained. The synagogue was sold on 1 November 1938 after the interior had been wrecked ten days earlier. All the Jews had left by that time, many to the United States; the last eight were expelled to Augsburg in October 1938 and perished in the Holocaust.