Hans-Michael Rehberg (original) (raw)
Der Schauspieler und Regisseur Hans-Michael Rehberg wurde am 2. April 1938 als Sohn des Dramatikers Hans Rehberg1) (1901 – 1963) in Fürstenwalde/Spree geboren; gemeinsam mit seinen fünf Geschwistern wuchs er in Brandenburg, Schlesien, am Starnberger See und in Duisburg auf. Nach dem Abbruch der Schule absolvierte Rehberg seine Schauspielausbildung an der Folkwangschule in Essen. Ein erstes Engagement erhielt er anschließend an den Städtischen Bühnen von Krefeld-Mönchengladbach, weitere Verpflichtungen führten Rehberg im Verlaufe der Jahre an viele bedeutende deutschsprachige Bühnen, unter anderem nach Wien an das "Burgtheater" sowie an das "Theater in der Josefstadt", er brillierte am "Kölner Schauspielhaus" ebenso wie an verschiedenen Bühnen in Hamburg, Berlin, Zürich, Stuttgart und bei den "Salzburger Festspielen"; 1963 wurde er 25-jährig Ensemblemitglied des "Bayerischen Staatsschauspiels", seit 1995 war der Schauspieler Mitglied der "Bayerischen Akademie der Schönen Künste"1).Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Agentur Jovanović zur Verfügung gestellt; das Copyright liegt bei der Fotografin Hilde Zemann. |
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Hans-Michael Rehberg beeindruckte sowohl in klassischen als auch modernen Theaterdramen, aber auch in Musicals und Komödien konnte und kann er immer wieder seine schauspielerische Dominanz beweisen. Er arbeitete während seiner Theaterkarriere mit so renommierten und berühmten Regisseuren wie beispielsweise Heinz Hilpert, Peter Zadek, Ingmar Bergmann, Franz-Xaver Kroetz, Dieter Giesing, Luc Bondy, Hans Lietzau, Peter Stein und Claus Peymann zusammen. Lobende Kritiken erntete er ebenso als Titelfigur in der Uraufführung von Heinar Kipphardts "Bruder Eichmann" wie als Lopachin in Tschechows "Der Kirschgarten". Zu der Gestaltung des "Bruder Eichmann" schrieb C. Bernd Sucher1) unter anderem in der "Süddeutschen Zeitung" (24.01.1983): "Rehbergs Leistungen sind außergewöhnlich. Bestimmt hat er den soldatischen Ton Eichmanns getroffen. Er ist beängstigend natürlich in den zunehmenden Verkrampfungen im körperlichen Ausdruck wie in der Artikulation. Aber brauchen wir ein Double von Eichmann, einen faszinierenden Eichmann-Imitator?"*) Die "ZEIT" charakterisierte den Mimen unter anderem folgendermaßen: "Abgründe sind Rehbergs Metier", die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" sieht in ihm einen der "größten deutschen Nervenspieler". Der Münchener "Merkur" würdigte Rehberg anlässlich seines 65. Geburtstages als einen "Schauspieler der Extraklasse", der "zu den ganz großen Menschendarstellern" zählt. Hans-Michael Rehberg als Anwalt Gustav Kanning in dem Theaterstück "Gertrud" des schwedischen Autors Hjalmar Söderberg1) mit Elisabeth Schwarz1) in der Titelrolle. Das Foto entstand am 30. April 1980 am "Deutschen Schauspielhaus" in Hamburg vor der Premiere. Das Foto wurde mir freundlicherweise von der FotografinVirginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue. |
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Im folgenden eine kleine Auswahl wichtiger Rollen bzw. Theaterstücke (Quelle (überwiegend): "Henschel Theaterlexikon"*): Link (wenn nicht anders vermerkt): Wikipedia)
- Bayerisches Staatsschauspiel / Residenztheater, München
- 1963: Ferdinand von Walter in "Kabale und Liebe" von Friedrich Schiller (_Regie: Kurt Meisel_2))
- 1965: Leander in "Des Meeres und der Liebe Wellen" von Franz Grillparzer (Regie: Heinz Hilpert)
- 1966: Aleksei Nikolayevich Belyaev in "Ein Monat auf dem Lande" von Iwan Turgenew (Regie: Kurt Meisel)
- 1968: Libertiner Schweizer in "Die Räuber" von Friedrich Schiller (Regie: Hans Lietzau)
- 1968: Orlando in "Wie es euch gefällt" von William Shakespeare (Regie: Hans Lietzau; auch TV)
- 1969: Sergeant Fairchild in "Mann ist Mann von Bertolt Brecht (Regie: Max Peter Ammann)
- 1970: Orsino, Herzog von Illyrien, in "Was ihr wollt" von William Shakespeare (Regie: Johannes Schaaf)
- 1981: Titelrolle in "In der Sache J. Robert Oppenheimer" von Heinar Kipphardt (Regie: Dieter Giesing)
- 1982: Titelrolle in "Othello" von William Shakespeare (Regie: Peter Palitzsch)
- 1983: Titelrolle in der Uraufführung von "Bruder Eichmann" (über Adolf Eichmann) von Heinar Kipphardt (Regie: Dieter Giesing)
- 1983: Titelrolle in "Baumeister Solness" von Henrik Ibsen (Regie: Peter Zadek; auch TV)
- 1983: Stefan in "Bekannte Gesichter, gemischte Gefühle" von Botho Strauß (Regie: Dieter Giesing)
- 1985: Titelrolle in "John Gabriel Borkmann" von Henrik Ibsen (Regie: Ingmar Bergman)
- 2014: Titelrolle in "Der Hausmeister" von Harold Pinter (Regie: Andrea Breth) → www.nachtkritik.de
- 2015–2017: Blinder Seher Teiresias in "König Ödipus" von Sophokles (Regie: Mateja Kole�nik) → www.nachtkritik.de
- Münchner Kammerspiele
- 1972/73: Titelrolle in "Urfaust" von Johann Wolfgang von Goethe (Regie: Karl Heinz Stroux)
- 1972/73: Robespierre in "Dantons Tod" von Georg Büchner (Regie: Karl Heinz Stroux)
- 1974: Sakristan in "Worte Gottes" von Ram�n del Vall-Incl�n (Regie: Johannes Schaaf) → www.spiegel.de
- Deutsches Schauspielhaus, Hamburg
- 1975: Gregers Werle in "Die Wildente" von Henrik Ibsen (Regie: Peter Zadek)
- 1976: Danton in "Dantons Tod" von Georg Büchner (Regie: Jürgen Flimm) → www.zeit.de
- 1974/75: Die Brüder/Mann/Hitler in "Die Schlacht" von Heiner Müller (Regie: Ernst Wendt)
- 1977: Kunstvereinsdirektor in der Uraufführung (18.05.1977) von "Trilogie des Wiedersehens" von Botho Strauß (Regie: Dieter Giesing)
- 1977/78: Pastor Manders in "Gespenster" von Henrik Ibsen (Regie: Luc Bondy)
- 1980: Anwalt Gustav Kanning in der deutschen Erstaufführung von "Gertrud" von Hjalmar Söderberg (Regie: Peter Palitzsch)
- Staatstheater Stuttgart
- 1985/86: Shelly Levene in "Hanglage Meerblick" von David Mamet (Regie: Dieter Giesing)
- 1986: Gregers Werle in "Die Wildente" von Henrik Ibsen (Regie: Peter Zadek)
- 1987: Kaufmann Lopachin in "Der Kirschgarten" von Anton Tschechow (Regie: Nils-Peter Rudolph)
- Freie Volksbühne, Berlin
- 1989: Marcus Antonius in "Antonius und Cleopatra" von William Shakespeare (Regie: Hans Neuenfels)
- Wiener "Burgtheater" / Akademietheater
- 1984/85: Frank in "Dämonen" von Lars Nor�n (Regie: Dieter Giesing)
- 1984/85: Ermittlungsrichter Porfirij in "Verbrechen und Strafe" nach "Schuld und Sühne" von Fjodor Dostojewski (Regie: Juri Ljubimow)
- 1985: Gesangspädagoge Josef Reißner in "Musik" von Frank Wedekind, mit u. a. Susanne Lothar (Musikschülerin Klara Hühnerwadel),
Sonja Sutter (Frau Oberst Hühnerwadel / Aufseherin) (R: Dieter Giesing; P: 18.05.1985, "Akademietheater") →zeno.org - 1990: Matvej Semjonovitsch Schabelskij in "Ivanov" von Anton Tschechow (Regie: Peter Zadek; auch TV)
- 1993: Fuhrunternehmer Mendel Krik in "Sonnenuntergang" von Isaak Babel (Regie: Dieter Giesing) Auszeichnung: Josef-Kainz-Medaille *** 1996: Edgar in "Totentanz" von August Strindberg (Regie: Dieter Giesing)** *** 2013: Geist von Hamlets Vater, vormaliger König Hamlet von Dänemark in "Hamlet" von William Shakespeare (Regie: Andrea Breth)** *** Schauspiel Köln** *** 1992: Edgar in "Totentanz" von August Strindberg (Regie: Günter Krämer)** *** 1992: Meister Anton in "Maria Magdalena" von Friedrich Hebbel (Regie: Thorsten Fischer)** *** 1994: Flieger Yang Sung in "Der gute Mensch von Sezuan" von Bertolt Brecht (Regie: Günter Krämer)** *** 1994: Titelrolle in "König Lear" von William Shakespeare (Regie: Günter Krämer)** *** 1997: Titelrolle in "Faust I" von Johann Wolfgang von Goethe (Regie: Günter Krämer)** *** 1998/99: Christian Maske in "1913" von Carl Sternheim (Regie: Günter Krämer)** *** Münchner Volkstheater** *** 1999: Titelrolle in "Der verkaufte Großvater" von Anton Hamik in der Bearbeitung von Franz Xaver Kroetz (Regie: Franz Xaver Kroetz)** *** Berliner Ensemble** *** 2001: Herzog Vincentio in "Maß für Maß" von William Shakespeare (Regie: Claus Peymann) → www.sn-herne.de** *** 2001: Papst Pius XII. in "Der Stellvertreter" von Rolf Hochhuth (Regie: Philip Tiedemann)** *** Deutsches Theater, Berlin** *** 2001: Titelrolle in "Titus Andronicus" von William Shakespeare (Regie: Hans Neuenfels)** *** Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin** *** 2003: Holzhändler Shlink in "Im Dickicht der Städte" von Bertolt Brecht (Regie: Grzegorz Jarzyna)** *** Deutsche Staatsoper, Berlin** *** 2011: Diener John (Hans) Styx in "Orpheus in der Unterwelt" von Jacques Offenbach (Regie: Philipp Stölzl) → www.nachtkritik.de** *** Schauspielhaus Zürich** *** 1999: Alte General in "Marija" von Isaak Babel (Regie: Dieter Giesing)** *** ab 2005: Älterer Mann in "Todesvariationen" von Jon Fosse (Regie: Matthias Hartmann;** auch "Schauspielhaus Bochum" → www.sn-herne.de) *** 2007: Blinde Seher Teiresias in "Ödipus" nach Sophokles (Regie: Matthias Hartmann) → www.nachtkritik.de** *** 2009: Kardinal in "Immanuel Kant" von Thomas Bernhard (Regie: Matthias Hartmann)** *** Salzburger Festspiele** *** 1992, 1993: Cassius in "Julius Caesar" von William Shakespeare (Regie: Peter Stein)** *** 1993, 1994: Menenius Agrippa in "Corioloan" von William Shakespeare (Regie: Deborah Warner)** *** 1994, 1995: Marcus Antonius in "Antonius und Cleopatra" von William Shakespeare (Regie: Peter Stein)** *** 1996: Kesselflicker Schnauz (Tom Snout) in "Ein Sommernachtstraum" von William Shakespeare (Regie: Leander Haußmann)** *** 1998–2001: Stimme des Herrn in "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal (Regie: Gernot Friedel)** *** 2002: Gott der Herr in "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal (Regie: Christian Stückl)** *** 1998: Thomas Payne in "Dantons Tod" von Georg Büchner (Regie: Robert Wilson)** 1998: Interpret in "Dichter zu Gast: Jelineks Wahl III" *** 2010: Erzieher Theramen in "Phädra" von Jean Racine (Regie: Matthias Hartmann)** *** 2012: Obrist Kottwitz in "Prinz von Homburg" von Heinrich von Kleist (Regie: Andrea Breth) → www.nachtkritik.de** *** 2016: Romeo in "Ein zartes Ding" (deutschsprachige Erstaufführung) von Ben Power, Lesung nach "Romeo und Julia" von William Shakespeare** *** Eigene Inszenierungen** *** 1971: "Tartuffe" von Moli�re (Münchner Residenztheater)** *** 1973: "Die Ratten" von Gerhart Hauptmann** *** 1979: "Der eingebildete Kranke" von Moli�re (Deutsches Schauspielhaus, Hamburg)**
Einem breiten Publikum wurde der Schauspieler vor allem ab den 1980er Jahren durch zahllose Rollen in anspruchsvollen Fernsehproduktionen bekannt. Rainer Werner Fassbinder besetzte ihn in seiner mehrteiligen Döblin-Verfilmung "Berlin Alexanderplatz"2) (1980), Xaver Schwarzenberger in "Donauwalzer" (1984) und Alexander Kluge in "Angriff der Gegenwart auf die verlorene Zeit" (1985). In Karin Brandauers Mehrteiler "Marleneken"3) (1990) war er ebenso zu sehen wie in Carlo Rolas "Das Zweite Leben" (1990) und Heinrich Breloers "Wehner – Die unerzählte Geschichte"1) (1993), wo er Kurt Schumacher1) verkörperte. Neben Auftritten in vielen beliebten Krimi-Reihen wie beispielsweise "Der Kommissar", "Der Alte", "Derrick", "Die Rosenheim-Cops", "Wolffs Revier", Rosa Roth", "Eurocops", "Kommissar Rex", "SOKO Kitzbühel" und natürlich "Tatort" spielte Rehberg unter anderem in Sigi Rothemunds Thriller "Nach uns die Sintflut"1) (1996), mit Ulrich Mühe und Susanne Lothar stand er für den Mehrteiler "Das Tödliche Auge"1) (1996) vor der Kamera und in dem Thriller "Das Miststück"1) (1998) agierte er als Kommissar Wolfgang Lohnert an der Seite von Iris Berben. Neben Heinz Hoenig und Stefan Kurt erlebte man ihn in "Tödliche Schatten" (1999), im gleichen Jahr als Bauer Josef Reindorfer in Julian Pölslers zweiteiligen Drama "Der Schandfleck" nach Ludwig Anzengrubers Roman. Es folgten Rollen in erfolgreichen TV-Filmen wie "Zärtliche Sterne"3) (2000), "Deutschlandspiel"1) (2000), "Die Manns – Ein Jahrhundertroman"1) (2001), "Eine Liebe in Afrika"3) (2002), "Gefährliche Nähe und du ahnst nichts"3) (2002), "Die Frau des Architekten"3) (2003) oder "Im Namen des Herrn"3) (2003). In den TV-Adaptionen der Kriminalromane um den Landgendarmen Simon Polt von Alfred Komarek sah man ihn in den Geschichten "Polt muss weinen"1) (2000), "Blumen für Polt"1) (2001), "Himmel, Polt und Hölle"1) (2003) und "Polterabend"1) (2003) als Weinbauer Friedrich Kurzbacher. Auch in der letzten Geschichte "Alt, aber Polt" (2016) sah man ihn wieder mit dieser Figur → der.orf.at.
| Seit 2003 mimte Rehberg in den Abenteuern um "Pfarrer Braun"1) alias Ottfried Fischer1) den gestrengen Bischof Hemmelrath, der ganz und gar nicht mit den kriminalistischen Ambitionen seines unkonventionellen Seelenhirten einverstanden ist. Mit der letzten Folge "Brauns Heimkehr"1) (EA: 20.03.2014) musste sich dann auch Rehberg mit dieser Figur von seinem Publikum verabschieden. Zu Rehbergs jüngeren Fernsehproduktionen zählen beispielsweise Manuel Siebenmanns "In einem anderen Leben"3) (2004), der Geschichte um eine verbotene Liebe während des Nazi-Regimes nach einer dramatischen Erzählung von Willy Purucker, sowie Bernd Fischerauers zweiteiliger Heimatfilm "Apollonia"3) (2005) aus der Reihe "Alpendramen", wo er eindrucksvoll als Knecht Michel zu erleben war, der als einziger die Geheimnisse der Titelheldin (Julia Heinze) kennt. Hans-Michael Rehberg bei den Dreharbeiten zu "Apollonia" Urheber: Wikimedia-User Monster4711; Lizenz: CC0 1.0 Universal (CC0 1.0) Quelle: Wikimedia Commons | | | ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ | ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- |
Bernd Fischerauer besetzte ihn auch in der Anfang Februar 2006 ausgestrahlten Biographie des Musikgenies Wolfgang Amadeus Mozart mit dem Titel "Mozart – Ich hätte München Ehre gemacht"3) (mit Xaver Hutter als "Mozart"): Hier verkörperte Rehberg überzeugend den Hoftheaterdirektor bzw. Mozarts stärksten Widersacher Joseph Anton Graf von Seeau1) (1713 – 1799) und zeigte mit seinem souveränen Spiel einmal mehr seine darstellerische Vielseitigkeit: Glänzend interpretiert er den morbiden Hofintendanten und vermeintlichen Gönner des Musikgenies, portraitiert ihn als kunstsinnigen, bisexuellen Lüstling. Michael Rehberg spielt ihn als grapschenden Lüstling und Intriganten mit altersfaulen Zähnen. Meistens liegt er mit seinem Diener im Bett, was ihn aber nicht daran hindert, auch jene Aloysia Weber flachzulegen, die dem verehrten Mozart den Kopf verdreht hat. Genau das macht die Sache für einen wie Seeau ja erst interessant: Soll das Genie ruhig ein wenig leiden, das tut der Musik nur gut. So könnte das Sittengemälde einer vollkommen moralfreien Klasse am Vorabend der Französischen Revolution lustig weitergehen. (Zitat: taz vom 01.02.2006) Eine weitere eindrucksvolle Nebenrolle war auch die des skrupellosen Professors Rusterholz, der in dem von Urs Egger nach dem Bestseller von Felix Mettler ("Der Keiler") inszenierten Fernsehfilm "Tod eines Keilers"3) (2006) in einen ungewöhnlichen Mordfall verwickelt wird (siehe auch Filmbeschreibung bei www.dieterwunderlich.de). Zu Rehbergs Arbeiten vor der Fernsehkamera zählen neben den regelmäßigen Auftritten als Bischof Hemmelrath in den "Pfarrer Braun"-Folgen das TV-Drama "Das Zweite Leben"1) (2007) mit Rosemarie Fendel, Julian Pölslers Literaturverfilmung "Daniel Käfer – Die Schattenuhr"3) (EA: 23.9.2008) nach dem gleichnamigen Roman von Alfred Komarek und Fabian Eders Alpendrama "Am Seil"3) (EA: 21.12. 2008), wo er als Josef 'Sepp' Langseiler eine Hauptrolle an der Seite von Katharina Stemberger und Heio von Stetten spielte. In dem von Bernd Fischerauer für den Bayerischen Rundfunk in Szene gesetzten Dokumentarspiel "Der Staat ist für die Menschen da"3) (2009) verkörperte Rehberg den Staats- und Verwaltungsrechtler Professor Dr. Hans Nawiasky1) (1880 – 1961) und auch in dem halbdokumentarischen Portrait "Der Mann aus der Pfalz"3), mit dem Regisseur Thomas Schadt anlässlich der Jubiläen zum Mauerfall wichtige Jahre aus dem Leben des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl nachgezeichnete, gab Rehberg eine historische Persönlichkeit. Neben einem glänzenden Stephan Grossmann als jungem Helmut Kohl (Thomas Thieme1) brilliert als älterer Helmut Kohl) agierte er in dem hochkarätig besetzten ZDF-Film am 20. Oktober 2009 (Erstausstrahlung) mit der winzigen, dennoch prägnanten Rolle des konservativen rheinland-pfälzischen Politikers und Pfarrers Johannes Finck (1888–1953); Infos zum Film auch bei Wikipedia.
Danach folgten Auftritte in der RTL-Komödie "Mein Flaschengeist und ich"
1) (EA: 29.11.2009) sowie in der ARD-Tragikomödie "Live Is Life – Die Spätzünder"1)), wo er den Bewohner eines Altenheimes mimte. Auch für die Fortsetzung "Die Spätzünder 2 – Der Himmel soll warten"1) stand Rehberg als Herr Klüger vor der Kamera. Wie schon im ersten Teil kam wieder die bewährte Schauspieler-Riege zum Einsatz, so Jan Josef Liefers, Ursula Strauss, Joachim Fuchsberger und Bibiane Zeller, neu dazu gestoßen waren Dieter Hallervorden und Lisa Kreuzer; die Dreharbeiten begannen Mitte November 2012, gesendet wurde der Film am 23. Oktober 2013 in der ARD → www.ots.at sowie www.tittelbach.tv. Inzwischen abgedreht war er die zweiteilige TV-Produktionen "Kennedys Hirn"3) (EA: 3. April 2010), von Urs Egger nach dem Buch des schwedischen Bestsellerautors Henning Mankell in Szene gesetzt. Neben Iris Berben in der Hauptrolle der Schwedin Louise Cantor war Rehberg als Ingvar Holmquist zu sehen. Eine aktuellere Arbeit war "Rosannas Tochter"3) nach dem gleichnamigen Bestsellerroman von Amelie Fried. Die Dreharbeiten unter der Regie der vielfach ausgezeichneten Franziska Buch begannen am 20. April 2009 und dauerten bis Ende Mai, zur Ausstrahlung gelangte das TV-Drama am 10. November 2010; in den Hauptrollen agierten Veronica Ferres und Fritz Karl, Rehberg spielt den Großvater der jungen Aim�e (Mathilde Bundschuh). In Bernd Fischerauers aufwendig, basierend auf Originaldokumenten inszenierten zweiteiligen BR-Dokumentarspiel "Gewaltfrieden"3) verkörperte Rehberg den Walther Freiherr von Lüttwitz1) (1859 – 1942). "Die Verfilmung mit Starbesetzung spannt einen Bogen vom Waffenstillstandsabkommen und dem Kieler Matrosenaufstand im November 1918 über die Ermordung der Marxisten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht im Januar 1919 bis hin zur Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrags im Juni desselben Jahres." notiert prisma.de. Die Erstausstrahlung erfolgte am 19.02. bzw. 21.02.2010 bei BR-alpha; mehr bei www.br.de. Abgeschlossen war zudem das fortsetzende Dokumentarspiel mit dem Titel "Die Konterrevolution-Der Kapp-Lüttwitz-Putsch"3), welches die unruhige Zeit zwischen Januar 1920 und August 1921 schildert; auch hier stellte Rehberg wieder den Freiherr von Lüttwitz dar (EA: 20.05.2011 im Programm BR-alpha; Informationen auch hierzu bei www.br.de. In der ORF/MDR-Komödie "Der Wettbewerb"3) zeigte sich Rehberg als Hermann Fischbach, pensionierter General bzw. Vater der ungleichen Brüder Hubert (Harald Krassnitzer) und Viktor (Cornelius Obonya). Die ORF-Premiere fand am 28.12.2011 statt, die ARD zeigte den Film erstmals am 18. April 2012 → programm.orf.at. Mit einem eher kurzen, fast stummen Aufritt präsentierte sich Rehberg am 18. Oktober 2013 in der Tragikomödie "Zurück ins Leben"3) (Regie: Nikolaus Leytner) mit Christiane Hörbiger und Michael Mendl in den Hauptrollen. In der emotionalen Geschichte verkörpern sie zwei Bewohner einer Seniorenresidenz. Maria Niemann (Christiane Hörbiger ist eine recht aktive ältere Dame, die zum Ärger der Heimleitung schon mal für Turbulenzen sorgt, Mitbewohner Jakob (Michael Mendl) dagegen ein mehr in sich gekehrter Typ, der in Erinnerungen an seine ostpreußische Heimat und den Jugendfreund Paul (Hans-Michael Rehberg) schwelgt. Gemeinsam begibt sich das ungleiche Paar auf eine Reise in die Vergangenheit bzw. bricht nach Danzig auf, um den verschollenen Freund Paul zu suchen → www.presseportal.de sowie www.tittelbach.tv. In der letzten "Rosa Roth"-Folge1) "Der Schuss" (EA: 12.10.2013 → www.tittelbach.tv) mit Iris Berben als der gleichnamigen Berliner Kriminalkommissarin, tauchte er als deren langjähriger Kontrahent und Widersacher Nikolai Raskow, russischer Waffenhändler und Großunternehmer, auf. Bereits in dem ersten Fall "In Liebe und Tod" (1994) hatte er diese Figur gespielt. In Wolfgang Murnbergers nach einer Romanvorlage von Claudia Rossbacher inszenierten Alpenkrimi "Steirerblut"4) (2014) übernahm er den kleinen Part des schwerkranken, bettlägerigen Großbauern Oberleitner → kundendienst.orf.at,film.at, www.allegrofilm.at; in Deutschland gelangte der Film erstmals am 11. März 2017 zur Ausstrahlung. Es folgte der Part des Martin Bisske in der Folge "Alte Wunden"1) (EA: 15. 03.2014) aus der Krimireihe "Ein starkes Team"1), danach präsentierte er sich als sturköpfiger, Drogen handelnder Sozialhilfeempfänger Karl-Heinz Gronau in der Geschichte "Schnee"4) (EA: 27.02.2015) aus der Reihe "Schuld"1) nach Ferdinand von Schirach1). Die Ausstrahlung der TV-Produktionen "Alt, aber Polt"1) (EA ARTE : 02.02.2018) und " Matula – Der Schatten des Berges"4) (EA: 30.03.2018) erlebte Rehberg nicht mehr.
Auf der Kinoleinwand war Rehberg sowohl in deutschen als auch internationalen Produktionen präsent; hierzu zählen Filme wie Tankred Dorsts "Eisenhans"
1) (1983), Margarethe von Trottas "Rosa Luxemburg"1) (1986) oder Klaus Maria Brandauers "Georg Elser – Einer aus Deutschland"1) (1989). Steven Spielberg gab ihm die Rolle des Treblinka-Kommandanten Rudolph Höß1) in seinem Oscar-gekrönten und hochkarätig besetzten Film "Schindler's Liste"1) (1993), in dem Thriller "Der Totmacher"1) (1995) agierte er als Kommissar Raetz an der Seite von Götz George und unter der Regie von Sönke Wortmann stand er für die Komödie "Der Campus"3) (1998) neben Heiner Lauterbach vor der Kamera. In jüngerer Zeit sah man Rehberg in Michael Herbigs Comedy "(T)Raumschiff Surprise – Periode 1"1) (2004) als Mars-Regulator Rogul auf der Leinwand. In Oskar Roehlers grotesk-amüsanten Lovestory "Lulu und Jimi"3) tauchte er als Psychiater von Oppeln auf, der die Liebe der beiden Protagonisten (Jennifer Decker/Ray Fearon) unterbinden soll; Kinostart war der 22. Januar 2009. Eine weitere Rolle hatte er als Verleger Christopher Kimbel in Sebastian Niemanns Agentenparodie "Mord ist mein Geschäft, Liebling"1), einer actiongeladenen Screwball-Komödie mit Dean-Martin Flair, übernommen, in dem auch Altstar Bud Spencer neben Hauptdarsteller Rick Kavanian (als Profikiller Toni Ricardelli) mit von der Partie war; der Streifen feierte am 26. Februar 2009 seine Kinopremiere. Am 14. Oktober 2010 kam mit "Goethe!"1) ein romantisches Drama von Regisseur Philipp Stölzl über den jungen Dichter Johann Wolfgang von Goethe in die Kinos, in dem Rehberg, neben Alexander Fehling als dem Dichterfürsten und Moritz Bleibtreu als Goethes Nebenbuhler Gerichtsrat Kestner, den Gerichtspräsidenten Kammermeier spielte. 2010 stand er für Damir Lukacevics Science-Fiction-Film "Transfer"1) (2010) vor der Kinokamera. Das Drehbuch basiert auf einer Erzählung der spanischen Autorin Elia Barcel�, thematisiert wird der Traum vom ewigen Leben, es geht um Identitätstausch und Identitätsverlust ebenso wie um die Schere zwischen reich und arm, weiß und schwarz, eine moderne Doktor-Faust-Geschichte des 21. Jahrhunderts. Abgeschlossen waren die Dreharbeiten zu Julian Pölslers Drama "Die Wand"1), basierend auf dem gleichnamigen Bestsellerroman1) von Marlen Haushofer1) (1920 – 1970). Rehberg spielt an der Seite der Hauptdarstellerin Martina Gedeck, zu Besetzung gehören außerdem Karl Heinz Hackl, Ulrike Beimpold und Julia Gschnitzer. Uraufführung von "Die Wand" war auf der "Berlinale 2012", die Österreich-Premiere fand am 2. Oktober 2012 statt, wenige Tage vor dem Kinostart im deutschsprachigen Raum. Jan Schüttes Komödie "Leg ihn um – Ein Familienfest!"3), in der Rehberg die Rolle des zynischen, todkranken Unternehmers und Familienpatriarchen August Manzl übernommen hatte, ging am 7. März 2013 an den Kinostart. Fertiggestellt ist Andreas Prochaskas, um 1875 in Österreich spielender Alpen-Western "Das finstere Tal"1) nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Willmann. Rehberg verleiht dem alten, mächtigen Brenner-Bauern Kontur, Tobias Moretti spielt dessen ältesten Sohn, Erwin Steinhauer den Dorfpfarrer und der Brite Sam Riley den rachsüchtigen Amerikaner Sam Greider. Die Dreharbeiten begannen im Januar 2013 in Südtirol, die am 17. Januar 2014 mit dem "Bayerischen Filmpreis" ausgezeichnete Produktion ("Regiepreis") war ab 13. Februar 2014 in den Kinos zu sehen. Als am 9. Mai 2014 im Berliner "Tempodrom" der "Deutsche Filmpreis 2014"1) verliehen wurde, räumte der Streifen alleine acht "Lolas" ab → filmclicks.at sowie www.dasfinsteretal.x-verleih.de. In Sven Taddickens Beziehungsdrama "Gleißendes Glück"1), gedreht nach dem gleichnamigen Roman von A. L. Kennedy1) über die ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen einer unglücklich verheirateten Frau und einem zwiespältigen Fernsehpsychologen mit Martina Gedeck1) und Ulrich Tukur1) in den Hauptrollen, trat Rehberg als Reitinger in Erscheinung. Beim "Internationalen Filmfestival von Karlovy Vary" wurde der Streifen als "Bester europäischer Film" und mit dem "Preis der internationalen Filmkritik" ausgezeichnet, Kinostart war der 20.10.2016.
| | Für seine herausragenden schauspielerischen Leistungen wurde Hans-Michael Rehberg mehrfach ausgezeichnet; bereits 1968 war er zum "Bayerischen Staatsschauspieler" ernannt worden, 1994 verlieh man ihm die "Kainz-Medaille"1) für die Darstellung des Mendel Krik in Isaak Babels "Sonnenuntergang" am Wiener "Akademietheater". 1999 wurde er mit dem "Gertrud-Eysoldt-Ring"1) geehrt – eine der höchsten Auszeichnungen für Theaterschauspieler – man würdigte seine Darstellung des Christian Maske in Carl Sternheims "1913" in der Regie von Günter Krämer an den "Städtischen Bühnen" in Köln, die Interpretation des Großvaters in Anton Hamigs "Der verkaufte Großvater" in der Regie von Franz Xaver Kroetz am "Volkstheater" in München sowie die Verkörperung alten Generals in Isaak Babels "Marija" in der Regie von Dieter Giesing am Schauspielhaus in Zürich. 2000 erhielt Rehberg einen Sonderpreis im Rahmen des "Bayerischen Fernsehpreises"1) für seine beeindruckende Darstellung des Reindorfer-Bauern in "Der Schandfleck"; im gleichen Jahr wurde ihm für seine Hauptrolle in "Der Verkaufte Großvater" der "Merkur Theaterpreis"1) verliehen. Zuletzt nahm er 2015 die Auszeichnung der "Deutschen Akademie für Fernsehen"1) in der Kategorie "Schauspieler Hauptrolle" für den Part des Sozialhilfeempfängers Karl-Heinz Gronau in der Folge "Schnee" aus der Reihe "Schuld" nach Ferdinand von Schirach entgegen.Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Agentur Jovanović bzw. dem Fotografen Christian Schulz zur Verfügung gestellt; © Christian Schulz (cs-christianschulz.de) | | ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ | ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- |
Am 2. April 2008 feierte der große Mime seinen 70. Geburtstag, anlässlich dieses Ehrentages schrieb "Der Tagesspiegel" unter anderem: "Hans-Michael Rehberg gehört wie Rolf Boysen, Thomas Holtzmann, Gert Voss, Hilmar Thate, Jürgen Holtz, Sepp Bierbichler oder Thomas Thieme zu den wenigen Spielern, die noch das älteste, fast schon ausgestorbene Fach des Tragöden verkörpern. Das schließt die Komödie nicht aus. Doch es gibt eine Ahnung von jener Verbindung von Tragik und Pathos, die nicht in fahler Pathetik oder melodramatischem Kitsch zerrinnt." Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.)" titelte anlässlich des runden Geburtstages "Die seelenfegefeuerumlohte Hölle ist seine Sphäre" und würdigte die Kunst Rehbergs weiter "Wenn der Sohn des Historiendramatikers Hans Rehberg ("Der große Kurfürst", "Wölfe", "Cecil Rhodes") auf der Bühne steht, dann wirkt er immer wie aus aller Geschichte gefallen. Hans-Michael Rehberg ist das größte Einmanntheater in deutschen Landen. Ein hinreißender Solist, der sozusagen auf eigene Gefahr spielt: immer wie unter rasendem Druck; die irrwitzigsten und wahnsinnigsten Bilder, die ihm hinterm düsteren Augenlicht in Blitzeszuckungen kochend zu dämmern scheinen, kaum bändigend. Auf der Kippe mühsam beherrschter Explosion. Alle Nerven schmerzhaft miteinander verspannt. Ein Gewaltherrscher, der am gewaltigsten über sich selber gebietet."
Dass Rehberg zu den ganz Großen der deutschsprachigen Theaterszene zählte, bewies er immer wieder mit seinem eindringlichen Spiel in ambitionierten Bühnenrollen. Am 16. Januar 2010 fand die Wiener Premiere von "Todesvariationen", einem Drama des norwegischen Dichters Jon Fosse, im Akademietheater des Burgtheaters statt. In der bereits vor einigen Jahren in Bochum und Zürich als eindringliches Kammerspiel aufgeführten Inszenierung von Matthias Hartmann brillierte Hans-Michael Rehberg erneut als der "ältere Mann" an der Seite von Barbara Nüsse
2), welche nicht weniger grandios die "die ältere Frau" interpretierte. "Die Inszenierung, die ihre Premiere vor fünf Jahren während Hartmanns Direktion in Bochum hatte und die er als Direktor nach Zürich und jetzt nach Wien mitbrachte, ist eine reife Leistung. Sechs hervorragende Schauspieler agieren traumwandlerisch sicher" notiert unter anderem diepresse.com; mehr bei www.burgtheater.at. Erwähnt werden muss auch Rehbergs Mitwirkung in etlichen Audio-Produktionen, eine Auswahl der in der ARD-Hörspieldatenbank aufgeführten Stücke findet man hier am Ende des Artikels.
Der großartige Schauspieler Hans-Michael Rehberg starb am 7. November 2017 im Alter von 79 Jahren in Berlin; die letzte Ruhe fand er auf dem dortigen Waldfriedhof Heerstraße
1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons. Eine Zeit lang war er mit Schauspielerkollegin Barbara Sukowa2) verheiratet; aus der Verbindung stammt ein Sohn.
Noch bis kurz vor seinem Tod stand der wandlungsfähige Charakterdarsteller auf der Bühne, gestaltete seit der Premiere am 17. Oktober 2017 am Münchener "Residenztheater" einmal mehr den blinden Seher Teiresias in Mateja Kole�niks "Ödipus"-Inszenierung nach Sophokles
1). "Hans-Michael Rehberg war ein Ausnahmeschauspieler schon qua Ausstrahlung und Gestalt." schrieb Christine Dössel in einem Nachruf bei der "Süddeutschen Zeitung" und meinte unter anderem weiter: "Sein hagerer, kantiger Körper, sein markanter Charakterkopf � la römischer Senator, das maliziöse Lächeln auf seinen Lippen, dazu dieser stechend intensive Blick aus blau-grünen Augen, der selbst Unschuldige dazu gebracht hätte, alles Mögliche zu gestehen: Es war immer etwas Dämonisches um diesen prägnanten Schauspieler, etwas schillernd Diabolisches, was ihn dazu prädestinierte, die Bösewichte und ernsten Männer der Macht zu spielen." Für den Journalisten und Theaterkritiker Gerhard Stadelmaier1) ("Frankfurter Allgemeine") ließ Rehberg "die Dämonen seines Bühnenwitzes auf die Figuren los, bis sie in ihrer Schwärze hell funkelten in Seelenfegefeuern. (…) Um ihn schien auf der Bühne die Luft immer wie geladen. Er setzte sie unter eine Spannung, die in den Zuschauerraum übersprang." Weitere Nachrufe unter anderem beiwww.zeit.de,www.spiegel.de,ww.faz.net,www.sueddeutsche.de,www.tagesspiegel.de,www.welt.de.