Der j�dische Friedhof an der Rat-Beil-Stra�e in Frankfurt am Main (original) (raw)

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Frankfurt am Main J�discher Friedhof Rat-Beil-Stra�e (mit altem Friedhof der Israelitischen Religionsgesellschaft)

�bersicht:

Zur Geschichte des Friedhofes Rat-Beil-Stra�e Der j�dische Friedhof an der Rat-Beil-Stra�e an der Rat-Beil-Stra�e wurde 1828 angelegt. Er ist heute von drei Seiten vom Frankfurter Hauptfriedhof eingeschlossen. W�hrend den 100 Jahren der Belegung des Friedhofs Rat-Beil-Stra�e wurden ann�hernd 40.000 Gr�ber angelegt. Der klassizistische Torbau wurde nach Entwurf Friedrich Rumpfs gleichzeitig mit der Anlage des j�dischen Friedhofs 1828 errichtet. Die Friedhofsfl�che umfasst 738,31 ar.

Innerhalb des Friedhofes liegt der Friedhof der orthodoxen "Israelitischen Religionsgesellschaft". Die diesen Friedhofsteil umgebende Mauer ist noch gro�enteils erhalten.

Nach der Anlegung des neuen j�dischen Friedhofes an der Eckenheimer Landstra�e 1929 stand der Friedhof Rat-Beil-Stra�e gew�hnlich nur noch f�r die Beisetzungen von Familienangeh�rigen (Ehepartner usw.) zur Verf�gung.

Weitere Informationen vgl. Wikipedia-Artikelhttps://de.wikipedia.org/wiki/Alter_j�discher_Friedhof_Rat-Beil-Stra�e

Beitr�ge zur Geschichte des Friedhofes
(aus j�dischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts)
Rundschreiben der Religionsgesellschaft betr. Anlage eines eigenen Friedhofes (1877)

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Januar 1877: "Frankfurt a. M. im Januar (1877). Der Vorstand der israelitischen Religionsgesellschaft hat an die Mitglieder der von ihm vertretenen Gesellschaft das nachstehende Zirkular gerichtet:
Nach � 2 der Statuten unserer Religionsgesellschaft hat dieselbe die Aufgabe, die f�r Thora, Abodah und Gemiluth Chassadim (Tora, Gottesdienst und Wohlt�tigkeit) erforderlichen Anstalten herzustellen und zu erhalten.
'F�r die zu den Anstalten der Gemiluth Chassadim (Wohlt�tigkeit) geh�rige Herstellung und Unterhaltung eines Friedhofs lag bis jetzt ein Bed�rfnis nicht vor. Nachdem jedoch der Austritt aus der Gemeinde f�r unsere Mitglieder zu einer religi�sen Gewissenspflicht geworden, und der Gemeindevorstand durch Schreiben vom 13. d. M. den Mitgenuss der Gemeindeanstalten den ausgetretenen Mitgliedern selbst gegen einen entsprechenden Jahresbeitrag wiederholt versagt hat, ist auch ein eigener Friedhof, wie �berhaupt das Begr�bniswesen, in den Kreis derjenigen Anstalten getreten, deren Herstellung und Unterhaltung die Aufgabe unserer Religionsgesellschaft bilden.
� 14 pos. I, und o, unserer Statuten �bertr�gt dem Vorstande in Gemeinschaft mit dem Ausschusse das Recht der Begr�ndung neuer Anstalten und des Erwerbes von Grundeigentum, und mussten es daher der Vorstand und Ausschuss als ihre dringende Verpflichtung erkennen, die zur Herstellung eines Friedhofs, und damit zur Vervollst�ndigung der unserer Religionsgesellschaft obliegenden Institutionen, erforderliche Schritte zu tun.
'Wir beehren uns nunmehr Ihnen die ergebene Mitteilung zu machen, dass uns durch Reskript vom 29. d. von Seiten des k�niglichen Polizei-Pr�sidiums, unter Genehmigung der k�niglichen Regierung zu Wiesbaden, die Konzession zur Errichtung eines eigenen Friedhofs geworden, und haben wir zur Herstellung eines solchen das an den j�dischen Friedhof ansto�ende Grundst�ck Gewann VI, Nr. 109, erworben.'
'Der Kaufpreis des Grundst�ckes ist in anerkennenswerter Opferwilligkeit durch freiwillige Beitr�ge seitens eines Teiles unserer Mitglieder gedeckt worden. Indem wir denselben hierdurch unsern w�rmsten Dank aussprechen, erkl�ren wir uns zur Empfangnahme von Beitr�gen zu den Herstellungskosten gerne bereit.
'Wir werden die Instandsetzung des erworbenen Platzes f�r seine Bestimmung m�glichst beschleunigen und ein Regulativ f�r diese Anstalt den Statuten gem�� feststellen.'"

Einweihung des Grabdenkmals f�r Freiherr Mayer Carl von Rothschild (1888)

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 17. Mai 1888: "Man schreibt aus Frankfurt am Main vom 7. dieses Monats. Heute Vormittag fand auf dem israelitischen Friedhof in Einweihung des Grabdenkmal des Freiherrn Mayer Carl von Rothschild statt. Viele Freunde und die Beamten des Hauses, sowie die Z�glinge des Israelitischen Frauenverein usw. hatten sich zur Feier eingefunden, w�hrend von der Rothschild'schen Familie niemand anwesend war. (Ist das zu begreifen?) Das Denkmal, von Herrn S. Holl�nder gefertigt, ist von Carrarischem Marmor und ruht auf zwei Stufen aus schwedischem Granit. Das Ganze ist im Renaissancestil gehalten und prachtvoll gearbeitet. Die R�ckseite ziert eine umgekehrte Fackel und auf der Vorderseite steht au�er dem Namen und dem Geburts- und Todestag der Spruch: 'Durch Weisheit wurde ein Haus gebaut und durch Verstand erhalten', und auf den Fl�chen zu beiden Seiten: 'Auf den Pfaden der Gerechtigkeit ist Leben, ihres Weges Bahn ist Unsterblichkeit und: 'Ich wei�, mein Gott, dass Du das Herz pr�fest und an Redlichkeit Gefallen hast.' Herr Rabbiner Dr. Horovitz sprach zuerst ein Gebet und hielt dann eine Ansprache, welche die drei obigen Spr�che zum Texte nahm, und worin er des Verstorbenen scharfen Verstand und hohen Geist, dessen Wirken f�r Vaterland und Vaterstadt, dessen Werke der Liebe und des Erbarmens hervorhob. Er schloss mit einem Gebet f�r die Ruhe des Entschlafenen und das Wohl des Hauses, dem derselbe entstammte. Hierauf widmete Herr Otto Kanngie�er auf Wunsch der Hinterbliebenen gleichfalls einige Worte dem Andenken des Freiherrn Mayer Carl von Rothschild, dessen hohe Geistesgaben, liebensw�rdiges Wesen im n�heren Umgang, tiefe Menschenkenntnis, Liebe zu Kunst und Wissenschaft er schilderte. Namens der Beamten legte Herr Gmaner einen Lorbeerkranz auf das Grab, an welchen sich noch viele anreihten."

Ungl�cksfall bei einer Beerdigung (1911)

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 10. M�rz 1911: "Bei einer Beerdigung in Frankfurt am Main ereignete sich ein schwerer Ungl�cksfall. Bei der Herablassung des Sarges in das Grab rutschte Erde nach, der Grabstein des Nachbargrabes st�rzte in das offene Grab und verletzte einen Mann derart, dass er mit schweren Verletzungen ins Spital gebracht werden musste. Der Vorfall mahnt zur Vorsicht".

Gedenkfeier f�r einen j�dischen Offizier auf dem Friedhof (1914)

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 6. M�rz 1914: "Auf dem Frankfurter israelitischen Friedhof fand am Todestag des vor zwei Jahren verstorbenen Hauptmanns d.L. a.D. Gernsheim eine Gedenkfeier statt, die von dem Kriegerverein Worms ausging. Gernsheim war einer der letzten Offiziere j�dischen Glaubens der Gro�herzoglich hessischen Division. Er hat sich im deutsch-franz�sischen Krieg 1870/71 ebenso wie die Leutnants Homberger (Infanterieregiment 116), Ettling (Infanterieregiment 117) und Neustadt (Infanterieregiment 17), alle j�discher Konfession, ausgezeichnet".

Eine Ehrenabteilung auf dem Friedhof f�r die Gefallenen der Gemeinde ist geplant (1916)

Frankfurt FrfIsrFambl 07071916f.jpg (27211 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 7. Juli 1916: "Kleine Notizen. Die Israelitische Gemeinde plant auf ihrem Friedhof eine Ehrenabteilung f�r gefallene Kriegsteilnehmer mit einheitlichen k�nstlerisch ausgef�hrten Grabsteinen, die f�r Unbemittelte kostenlos erstellt werden sollen."

Weihe des Ehrenfriedhofes der Gemeinde (1925)

Artikel im "Gemeindeblatt der Israelitischen Gemeinde Frankfurt" vom Dezember 1925 Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Dez 1925.jpg (395999 Byte) Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Dez 1925a.jpg (632888 Byte) Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Okt1929.jpg (283706 Byte)
Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Okt1929a.jpg (520013 Byte) Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Okt1929b.jpg (555804 Byte) Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Okt1929c.jpg (404946 Byte) Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Okt1929d.jpg (403758 Byte)
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Weihe des Ehrenfriedhofes der Gemeinde - Kurzbericht im "Israelit" (1925)

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. November 1925: "Einweihung des Ehrenfriedhofs der Israelitischen Gemeinde.
Eine stattliche Anzahl geladener G�ste hatte sich am vergangenen Sonntag auf dem Friedhof der israelitischen Gemeinde eingefunden, um den Feierlichkeiten der Einweihung des Ehrenfriedhofes f�r die im Weltkrieg gefallenen S�hnen der Gemeinde beizuwohnen. Den Einweihungsreden des Herren Gemeinderabbiner Lazarus und Salzberger folgten die Ansprachen und Kranzniederlegungen zahlreicher Kriegervereine, der republikanischen B�nde usw. Mit dem Kaddischgebet schloss die Feier. Die Anlage des Ehrenfriedhofes, der zahlreiche Gr�ber von Gefallenen birgt, ist das Werk des inzwischen verstorbenen Architekten Max Seckbach."

Sch�ndung des Friedhofes an der Rat-Beil-Stra�e (1930)

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Mai 1930: "Friedhofsch�ndung in Frankfurt am Main. Auf dem Friedhof der Israelitischen Gemeinde an der Rat-Beil-Stra�e wurden am Sonntag, 18. Mai nachmittags, f�nf in der N�he der Mauer gelegene Grabsteine umgerissen und ein St�ck des Friedhofs in brutaler Weise demoliert und verunreinigt. Den sofort angestellten Ermittlungen ist es gelungen, als T�ter mehrere Schulknaben festzustellen, deren Bestrafung somit in die Wege geleitet werden kann. Die T�ter sind unter Zuhilfenahme von aufgeschichteten Pflastersteinen �ber die Mauer gestiegen".

Die Lage des Friedhofes

An der Rat-Beil-Stra�e

Link zu den Google-Maps
(der gr�ne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)

Gr��ere Kartenansicht Plan des Friedhofes

Ffm Rat-Beil P001.jpg (68166 Byte) Link: Lageplan des Friedhofes Rat-Beil-Stra�e mit integriertem Friedhof der "Israelitischen Religionsgesellschaft" (Quelle: Meier-Ude/Senger s.Lit. S. 56-57)

Fotos

Der Friedhof im Sommer 2012 (Aufnahmen von 20.8.2012; Fotos: J. Hahn)
Frankfurt Friedhof A12210.jpg (202526 Byte) Frankfurt Friedhof A12211.jpg (93795 Byte) Frankfurt Friedhof A12258.jpg (168564 Byte) Frankfurt Friedhof A12212.jpg (180971 Byte)
Der nach dem Entwurf Friedrich Rumpfs gleichzeitig mit der Anlage des j�dischen Friedhofs 1828 errichtete klassizistische Torbau Hinweistafeln: links zum Torbau; rechts zum Betreten des Friedhofes, darunter eine Zedaka-(Spenden-)B�chse Plan des Friedhofes mit Eintragung von Grabst�tten wichtiger Pers�nlichkeiten
Das Foto oben in hoher Aufl�sung Das Foto oben in hoher Aufl�sung
Frankfurt Friedhof A12213.jpg (257748 Byte) Frankfurt Friedhof A12214.jpg (216545 Byte) Frankfurt Friedhof A12215.jpg (290822 Byte)
Sarkophagstein Einfacher Grabstein - R�ckseite deutsch beschriftet) - f�r Simon Mayer aus H�chst an der Nidder (1840-1866) Teilansicht des Friedhofes
Das Foto oben in hoher Aufl�sung
Frankfurt Friedhof A12216.jpg (286663 Byte) Frankfurt Friedhof A12217.jpg (263032 Byte) Frankfurt Friedhof A12218.jpg (276442 Byte)
Teilansichten des Friedhofes Die Grabsteine in den �ltesten Reihen sind �berwiegend hebr�isch beschrift
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Frankfurt Friedhof A12219.jpg (236845 Byte) Frankfurt Friedhof A12220.jpg (274274 Byte) Frankfurt Friedhof A12221.jpg (263105 Byte)
Grabsteine links f�r Lina Worms geb. Strauss verw. Gr�nebaum (1864-1929) und Daniel A. Worms (1854-1926), rechts f�r R. Isaak Mainz (1845-1931) und Frau Teilansichten des Friedhofes
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Frankfurt Friedhof A12222.jpg (99743 Byte) Frankfurt Friedhof A12223.jpg (275827 Byte) Frankfurt Friedhof A12224.jpg (259471 Byte)
Grabstein f�r Jacob Paupert aus Stadtlengsfeld (gest. 1845, 77 Jahre alt) Gr�ber der Familie Rothschild, auf rechtem Foto: rechts: Freifrau Louise von Rothschild geb. von Rothschild (1820-1854), rechts Freiherr Mayer Carl von Rothschild (1820-1886)
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Frankfurt Friedhof A12225.jpg (258043 Byte) Frankfurt Friedhof A12226.jpg (270788 Byte) Frankfurt Friedhof A12227.jpg (227011 Byte)
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Frankfurt Friedhof A12228.jpg (251692 Byte) Frankfurt Friedhof A12229.jpg (265707 Byte) Frankfurt Friedhof A12230.jpg (262219 Byte)
Grabsteine f�r Henriette Wertheimber geb. St. Goar (1829-1910) und Louis Wertheimber (1820-1893) Teilansicht des Friedhofes; im Vordergrund zwei liegende Grabsteinplatten Hohe Grabsteine f�r Betty Schwarzschild geb. Reinach (1808-1885) und Heinrich Schwarzschild, Geh. Sanit�tsrat (1803-1878)
Das Foto oben in hoher Aufl�sung
Frankfurt Friedhof A12231.jpg (253255 Byte) Frankfurt Friedhof A12232.jpg (167112 Byte) Frankfurt Friedhof A12233.jpg (206562 Byte)
Links "abgebrochene S�ule" f�r eine jung verstorbene Person, rechts davon Grabstein f�r Gumprich Seckbach (1798-1866) Grabsteine (links) f�r Babette Philippsohn geb. Seligmann (1800-1871) und ihren Sohn Jacob Philippsohn (1843-1871), beide aus [.htm">Bendorf](bendorf%5Fsynagoge<iframe src=) Grabsteine f�r Leopold Lenheim aus Fulda (1831-1854) und seine Schwester Therese Lenheim aus Fulda (1925-1855)
Frankfurt Friedhof A12234.jpg (225099 Byte) Frankfurt Friedhof A12238.jpg (229950 Byte) Frankfurt Friedhof A12237.jpg (236951 Byte) Frankfurt Friedhof A12235.jpg (229197 Byte)
Sarkophagstein f�r Isaac L�w K�nigswarter (1818-1877) und Elisabeth K�nigswarter geb. Lieben (1827-1877) Grabstein f�r Anselm Mayer Freiherr von Rothschild (1773-1855) Teilansicht des Friedhofes
Frankfurt Friedhof A12236.jpg (169071 Byte) Frankfurt Friedhof A12239.jpg (233580 Byte) Frankfurt Friedhof A12240.jpg (251541 Byte)
Grabsteine f�r Daniel Rosenthal (1824-1885) und Jette Rosenthal geb. Gutmann (1827-1877) Grabsteine f�r Recha Pappenheim geb. Goldschmidt (1820-1905) und ihre Tochter Bertha Pappenheim (1859-1936)
Frankfurt Friedhof A12241.jpg (286294 Byte) Frankfurt Friedhof A12242.jpg (301148 Byte) Frankfurt Friedhof A12244.jpg (282556 Byte) Frankfurt Friedhof A12243.jpg (294673 Byte)
Grab- und Gedenkst�tte f�r j�dische Gefallene des Ersten Weltkrieges aus Frankfurt
Frankfurt Friedhof A12245.jpg (292506 Byte) Frankfurt Friedhof A12246.jpg (243130 Byte) Frankfurt Friedhof A12252.jpg (258731 Byte)
Grabanlage f�r Paul Ehrlich und Marianne Landau geb. Ehrlich vgl. Wikipedia-Artikel Paul Ehrlich Frau Ida Crailsheimer geb. Dornberger (1873-1909) und Imanuel Crailsheimer aus Hohebach (1864-1937)
Frankfurt Friedhof A12257.jpg (203197 Byte)Frankfurt Friedhof A12250.jpg (295977 Byte) Frankfurt Friedhof A12248.jpg (271272 Byte) Frankfurt Friedhof A12247.jpg (256909 Byte)
Hinweistafel und Umfassungsmauer des Friedhofes der Israelitischen Religionsgesellschaft Teilansichten des Friedhofes der Israelitischen Religionsgesellschaft
Frankfurt Friedhof A12249.jpg (281786 Byte) Frankfurt Friedhof A12253.jpg (170849 Byte) Frankfurt Friedhof A12253a.jpg (94714 Byte) Frankfurt Friedhof A12254.jpg (327448 Byte)
Teilansicht des Friedhofes der Israelitischen Religionsgesellschaft
Frankfurt Friedhof A12255.jpg (249525 Byte) Frankfurt Friedhof A12256.jpg (249777 Byte) Frankfurt Friedhof A12256a.jpg (74163 Byte) Frankfurt Friedhof A12259.jpg (125382 Byte)
Schild am Ausgang zur Rat-Beil-Stra�e

�ltere Fotos(um 2005)

Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte

M�rz 2020: Ein F�rderkreis - Projekt' Sch�mot � Namen' - k�mmert sich um den Friedhof
Artikel von Andreas Hartmann in der "Frankfurter Rundschau" vom M�rz 2020: "J�discher Friedhof in Frankfurt: Verschwundene Erinnerungen Ein F�rderkreis k�mmert sich um namenlose Gr�ber des Alten J�dischen Friedhofs Frankfurt - auch der 92 Jahre alte Komponist Sam Adler unterst�tzt das. In diesen Fr�hlingstagen ist der Alte J�dische Friedhof an der Rat-Beil-Stra�e in Frankfurt ein fast m�rchenhaft verwunschener Ort. Blaue Leberbl�mchen bilden ganze Teppiche, die ersten B�ume werden schon gr�n, V�gel zwitschern, Eichh�rnchen spielen zwischen den alten Grabsteinen. Mitten in der Stadt ist es hier ganz einsam, die meisten Passanten, die entlang der hohen Mauer an der vielbefahrenen Stra�e vorbeilaufen, waren noch nie dort � dabei ist der historische Friedhof tags�ber ge�ffnet, au�er am Samstag, dem j�dischen Feiertag Sabbat. M�nnliche Besucher sollten aus Respekt eine Kopfbedeckung tragen, Frauen brauchen keine. Allerdings st�ren an vielen Stellen bunte Baustellenb�nder die Idylle. Sie flattern zwischen den historischen Grabmalen im Wind oder umwinden die verwitternden alten Steine. 'Auf eine Art war das auch ein Gl�ck', sagt der Frankfurter Autor und Journalist Armin H. Flesch, der in der Nachbarschaft wohnt und ein hervorragender Kenner des Friedhofs ist. 'Die B�nder haben mich erst darauf aufmerksam gemacht, wie schlecht es um die Grabmale bestellt ist. Das ist wie bei Bekannten, die zu Besuch kommen und einem sagen, dass es doch mal Zeit w�re, zu renovieren. Selbst war mir das gar nicht so bewusst, wie dringend das ist.' Immerhin liegen hier so prominente B�rger und M�zene wie der Nobelpreistr�ger Paul Ehrlich oder Bertha Pappenheim, Sigmund Freuds geheimnisvolle Patientin 'Anna O.', die Bankiersfamilie Rothschild, der Erfinder Paul von Gans oder der bis heute als wundert�tig verehrte Rabbi Israel von Stolin, an dessen Grabstein Besucher immer noch Zettel und kleine Steinchen ablegen und Kerzen anz�nden. 200 Jahre Geschichte sind hier erlebbar, viele Grabmale zeigen das wachsende Selbstbewusstsein und Selbstverst�ndnis der j�dischen Familien im Laufe des 19. Jahrhunderts. Manche der Monumente unterscheiden sich nur unwesentlich von den christlichen Gr�bern der selben Zeit auf dem benachbarten Hauptfriedhof, sie spiegeln Moden und Geschmack der Zeit. 'Eigentlich sollten j�dische Grabsteine ganz schlicht sein', sagt Flesch. 'Und streng genommen haben auch B�ume hier nichts verloren.' Der heute integrierte Friedhof der orthodoxen Israelitischen Religionsgemeinschaft, wo auch das Grab des wundert�tigen Rabbis zu finden ist, zeigt solche schlichten Steine. Auff�llig auf dem 1822 geweihten Friedhof, der damals auch einige �ltere umgebettete Bestattungen aufnahm, ist der schlechte Zustand vieler Gr�ber. Daran sind nicht nur Frost und Regen schuld, wie Flesch an zahlreichen Steinen zeigt. In der Nazizeit wurde der Friedhof an der Rat-Beil-Stra�e gesch�ndet, nicht einmal die Toten lie� das NS-Regime in Ruhe. Die Spuren von Spitzhacken und H�mmern sind an vielen Stellen bis heute sichtbar. Vor allem aber raubten die Nazis die kupfernen oder bronzenen Buchstaben von den Steinen, um sie f�r Kriegswaffen einzuschmelzen. Sie fehlen bis heute, wer genau hinschaut, entdeckt noch die Befestigungsspuren oder Schatten der alten Schrift. 'Etwa ein Zehntel der Gr�ber ist dadurch namenlos', berichtet Flesch. Wer dort ruht, blieb aber bekannt, weil die Memorb�cher erhalten blieben, in denen alle Beerdigungen auf dem Alten und Neuen J�dischen Friedhof Frankfurt verzeichnet sind. Ein F�rderkreis rund um Flesch will den Toten nun ihre Namen zur�ckgeben. Kleine Steintafeln sollen neben die Grabmale gestellt werden, so Fleschs Idee. Das kostet allerdings viel Geld, eine Ausschreibung werde zeigen, um welche Summen es geht, sagt er. Neben einigen prominenten F�rderern hat Flesch auch den Musiker Vladislav Brunner gewonnen, der aus Bratislava stammt und seit 35 Jahren am hiesigen Opernhaus spielt. Mit seinem Kammerorchester Frankfurt will er bei einem Konzert Spenden sammeln. Der deutsch-amerikanische Komponist Sam Adler, geb�rtiger Mannheimer, der vor wenigen Tagen 92 Jahre alt geworden ist, hat ein eigenes Werk f�r diesen Anlass komponiert. 'Wir mussten ihn gar nicht lange bitten', sagt Brunner. 'Er hat sofort zugesagt.' Ob Adler selbst zu der Urauff�hrung kommt, ist noch offen. 'Eigentlich wollte er in diesen Tagen in Mannheim sein, denn er reist noch. Aber das wurde wegen Corona leider abgesagt', berichtet Brunner. 'Da h�tte ich ihn pers�nlich kennengelernt.' Eigentlich h�tte dieser Tage auch der Vorverkauf f�r Brunners Benefizkonzert beginnen sollen, wegen der Ausbreitung des Coronavirus muss es nun aber ebenfalls auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Es werde aber auf jeden Fall nachgeholt, versprechen Flesch und Brunner. SCH�MOT � NAMEN. Mit dem Projekt' Sch�mot � Namen' will ein F�rderkreis rund um den Journalisten und Autor Armin H. Flesch Geld f�r den Alten J�dischen Friedhof in der Rat-Beil-Stra�e Frankfurt sammeln. Etwa zehn Prozent der mehr als 30 000 Grabsteine tragen keine Namen mehr. Kleine Gedenktafeln, so w�nscht sich die Initiative, sollen k�nftig anzeigen, wer hier bestattet wurde. Zum noch kleinen F�rderkreis geh�ren neben Flesch unter anderem Jan Gerchow vom Historischen Museum, der Frankfurter K�mmerer Uwe Becker (CDU), der Musiker Vladislav Brunner, der Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour (Gr�ne), Alt-Oberb�rgermeister Andreas von Schoeler (SPD) und Salomon Korn von der J�dischen Gemeinde Frankfurt. Auftakt f�r die Spendensammlungsoll ein Konzert in der J�dischen Gemeinde Frankfurt sein, dessen Termin allerdings wegen der aktuellen Coronakrise auf unbestimmte Zeit verschoben worden ist. Der Geiger Vladislav Brunner dirigiert das Kammerorchester Frankfurt. Exklusiv zu diesem Anlass hat der deutsch-amerikanische Komponist Sam Adler das Werk 'Gedenkfeier � Gewidmet allen Frankfurter Juden, die noch �ber den Tod hinaus verfolgt wurden' geschrieben." Link zum Artikel

Links und Literatur

Links:

Literatur:

bullet Hinweis auf eine Dokumentation der beiden j�dischen Friedh�fe Rat-Beil-Stra�e: (Erschienen und bestellbar im Verlag Friedhof + Denkmal, Inh. Norbert Heyeckhaus, D-65624 Altendiez, Berg Stra�e 17, Tel.: 06432-98240-0 - Fax.: 06432-84297 - E-Mail- Informationsseiten/Website)


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